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Senatskanzlei

Bovenschulte fordert erneut Stahlgipfel

Rede beim der Arbeitnehmerkammer: Industriestandort Bremen braucht klare Perspektive

03.07.2025

Anlässlich des Sommerempfangs der Arbeitnehmerkammer Bremen hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte am gestrigen Mittwoch (2. Juli 2025) eindringlich vor dem Verlust industrieller Wertschöpfung in der Hansestadt gewarnt und erneut einen bundesweiten Stahlgipfel gefordert. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entscheidung von Arcelor-Mittal, die geplante Umstellung auf wasserstoffbasierte Stahlproduktion in Bremen vorerst nicht weiterzuverfolgen, mahnte Bovenschulte entschlossenes politisches Handeln an.

Beim Sommerempfanng der Arbeitnehmerkammer (v.l.): Verdi-Chef Frank Werneke, Doreen Arnold (Vizepräsidentin der Kammer), Hauptgeschäftsführer Peer Rosenthal, Elke Heyduck (Geschäftsführerin) und Bürgermeister Andreas Bovenschulte.
Beim Sommerempfanng der Arbeitnehmerkammer (v.l.): Verdi-Chef Frank Werneke, Doreen Arnold (Vizepräsidentin der Kammer), Hauptgeschäftsführer Peer Rosenthal, Elke Heyduck (Geschäftsführerin) und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Arbeitnehmerkammer, Hannes von der Fecht

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Die Transformation der Stahlindustrie ist eine Jahrhundertaufgabe – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Wenn ein Konzern wie Arcelor-Mittal trotz Milliardenförderung den Umbau des Bremer Stahlwerkes auf Eis legt, dann ist das ein Alarmsignal. Wir brauchen jetzt einen Stahlgipfel, der alle an einen Tisch bringt – Unternehmen, Gewerkschaften, Ländern und den Bund. Es geht um nicht weniger als die industrielle Zukunft unseres Landes.".

Die Entscheidung des Unternehmens den Dekarbonisierungspfad in Bremen auszusetzen, sei nicht nur industriepolitisch bedenklich, sondern gefährde auch Arbeitsplätze und industrielle Kompetenz. Die zugesagte Förderung in Milliardenhöhe müsse nun schnellstmöglich mit klaren industriepolitischen Zielsetzungen unterlegt werden.

Bovenschulte betonte in seiner Rede, dass wirtschaftliche Stabilität und sozialer Zusammenhalt in Bremen eng mit dem Erhalt industrieller Arbeitsplätze verknüpft seien. Auch der geplante Abzug zentraler Produktionsbereiche bei der Firma Gestra sei in diesem Zusammenhang höchst problematisch: "Wer Zerspanung aus Bremen abzieht, gefährdet nicht nur Know-how und Existenzen, sondern auch unsere industrielle DNA."

Der Bürgermeister kündigte zudem an, dass Bremen trotz schwieriger Haushaltslage auch in Zukunft Geld bereitstelle, um soziale Arbeitsmarktprogramme, Qualifizierung und Fachkräftesicherung zu stärken. Abschließend warb Bovenschulte für eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: "Wir müssen in Menschen investieren, in gute Arbeit und in Zukunftstechnologien. Bremen ist bereit seinen Beitrag dabei zu leisten. Aber wir brauchen jetzt eine industriepolitische Koordination auf Bundesebene, die diesen Namen auch verdient."

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