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Der Senator für Finanzen

„Berufliche Integration Behinderter ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben“

Bürgermeisterin Karoline Linnert informierte sich beim Bürgertelefon Bremen über den Arbeitsalltag schwerbehinderter Mitarbeiter

25.05.2012
Jochen Ehlers (Mitte) vom Bürgertelefon Bremen zeigt Bürgermeisterin Karoline Linnert (rechts) und Bernhard Havermann (Geschäftsführer des Integrationsfachdienstes Bremen), wie er die für die Telefonauskunft notwendigen Informationen mit den Fingern auf einer speziellen Braillezeile liest
Jochen Ehlers (Mitte) vom Bürgertelefon Bremen zeigt Bürgermeisterin Karoline Linnert (rechts) und Bernhard Havermann (Geschäftsführer des Integrationsfachdienstes Bremen), wie er die für die Telefonauskunft notwendigen Informationen mit den Fingern auf einer speziellen Braillezeile liest

Rund 40.000 Anrufe gehen monatlich beim Bürgertelefon Bremen (BTB) ein. In der zentralen Auskunftsstelle arbeiten 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dass acht Beschäftigte schwerbehindert sind, merken die Anruferinnen und Anrufer nicht. Eine spezielle Arbeitsplatzgestaltung sorgt zum Beispiel dafür, dass der blinde Jochen Ehlers problemlos Auskunft erteilen kann. Der gelernte Bürokaufmann liest mit den Fingern auf einer Braillezeile, während er mit den Bürgern telefoniert. „Die Arbeit macht mir Freude. Ich stelle mich gern auf unterschiedliche Leute ein,“ berichtet er Bürgermeisterin Karoline Linnert, die sich heute (25. Mai 2012) in der Zentrale des Bürgertelefons über die Integration schwerbehinderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierte.

„Die Teilhabe Behinderter am Arbeitsleben ist dem Senat wichtig. Ihre berufliche Integration ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft,“ betont die Bürgermeisterin bei ihrem Besuch. Der öffentliche Dienst in Bremen übernimmt mit einer Beschäftigungsquote von 6,82 Prozent eine Vorreiterrolle bei der beruflichen Integration Behinderter. Seit vielen Jahren belegt Bremen im Ländervergleich einen Spitzenplatz. 2010 arbeiteten 1.686 Schwerbehinderte im Bremer öffentlichen Dienst. Karoline Linnert hofft, dass erfolgreiche Praxisbeispiele private Arbeitgeber ermutigen, Behinderten eine Chance zu geben.

Bundesweit sind alle Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, auf mindest fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Wird diese Vorgabe nicht erfüllt, muss eine Ausgleichsabgabe gezahlt werden. „34 Prozent der Bremer Unternehmen erfüllen die Vorgabe. Das ist im Bundesvergleich (Bundesdurchschnitt 20 Prozent) nicht schlecht. Wir arbeiten daran, dass sich die Zahl weiter verbessert,“ berichtet Bernhard Havermann, Geschäftsführer des Integrationsfachdienstes Bremen (IFD). Er begleitete Bürgermeisterin Linnert bei ihrem Informationsbesuch in der Bürgertelefonzentrale. Die Fachkräfte des IFD entwickeln gemeinsam mit Arbeitgebern und behinderten Beschäftigten Lösungen, um Arbeitsplätze passend zu gestalten. Dies war auch so im Fall von Jochen Ehlers und seines BTB-Kollegens Holger Conrades. Der 47 jährige ehemalige Industriekaufmann arbeitet wegen Problemen mit der Wirbelsäule an einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Seit August 2011 arbeitet er beim Bürgertelefon. Sein Kommentar: „Helfen zu können als erste Anlaufstelle für den Bürger macht mir Freude.“