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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Baugenehmigung für die "Umgedrehte Kommode" erteilt

Das Bremer Wahrzeichen bekommt eine neue Zukunft

19.12.2025

Mit der Übergabe der Baugenehmigung für die sogenannte "Umgedrehte Kommode" ist heute (Freitag, 19. Dezember 2025) ein wichtiger Schritt für eines der bekanntesten Bauwerke in Bremen getan worden. Nach vielen Jahren des Stillstands gibt es nun eine klare Perspektive für den denkmalgeschützten Wasserturm auf dem Stadtwerder. An dem heutigen Pressetermin nahmen neben der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal, auch Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther, Amer Sandawi und Wolfgang Weber als Vertreter der Eigentümerin, Architekt Jost Westphal sowie Jens Lütjen, Geschäftsführer der Robert C. Spies Gruppe, teil.

Bei der Übergabe der Baugenehmigung erklärte die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal: "Die Baugenehmigung gehört zu den ersten in Bremen, bei denen die neuen, erleichterten Genehmigungsmöglichkeiten nach der Änderung des Baugesetzbuches angewendet wurden. Auf dieser Grundlage konnte die Baubehörde Befreiungen vom Bebauungsplan erteilen. So war es möglich, die Genehmigung für die Umnutzung noch in diesem Jahr zu erteilen – ohne ein langwieriges Änderungsverfahren."

Baugenehmigung innerhalb von vier Monaten erteilt

Die Baugenehmigung konnte in nur vier Monaten erteilt werden, ein gutes Beispiel für eine rundum abgestimmte Planung und den Willen aller beteiligten Akteurinnen und Akteure für dieses anspruchsvolle Bauvorhaben.

Geplant sind 28 Wohnungen im Wasserturm selbst. Ergänzt wird das Projekt durch Flächen im Erd- und Untergeschoss, welche teils öffentlich genutzt werden sollen (Details sind noch in Abstimmung) sowie durch Büroflächen im benachbarten Kesselhaus und gastronomischer Nutzung im Außenbereich, im sogenannten Brunnenhaus. Diese Mischung schafft die Grundlage dafür, das Gebäude dauerhaft zu erhalten und gleichzeitig neu mit Leben zu füllen.

Amer Sandawi, Projektentwickler und Vertreter der Eigentümerin der Umgedrehten Kommode betonte: "Dieses Projekt zeigt, dass sich Geduld, Überzeugung und der Wille zum Erhalt außergewöhnlicher Bauwerke auszahlen. Die Umgedrehte Kommode ist kein beliebiges Gebäude – sie ist Teil der Bremer Identität. Unser Anspruch war es von Anfang an, eine Nutzung zu entwickeln, die wirtschaftlich tragfähig ist und zugleich dem Denkmal gerecht wird. Die Baugenehmigung ist dafür ein entscheidender Meilenstein. Ohne den gemeinsamen Willen und die überaus partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten wären wir nicht zu diesem Ergebnis gekommen. Dafür gilt mein ausdrücklicher Dank allen Projektbeteiligten."

Vorausgegangen war ein zweiphasiger Hochbauwettbewerb, der im vergangenen Jahr entschieden wurde. Gewonnen hat das Bremer Büro Westphal Architekten BDA. Der bundesweit besetzte Wettbewerb war entscheidend, um eine Lösung zu finden, die dem Denkmal gerecht wird und zugleich eine tragfähige Nutzung ermöglicht.

Architekt Jost Westphal erläuterte: "Wir haben uns der Aufgabe mit großem Respekt vor der Geschichte des Wasserturms genähert. Unser Ziel war es, die charakteristische Silhouette und den industriellen Charme zu bewahren und gleichzeitig Räume zu schaffen, die heutigen Wohn- und Arbeitsansprüchen gerecht werden. Der Entwurf versteht sich als behutsame Weiterentwicklung." Die Wohnungsgrundrisse liegen zwischen 50 und 250 Quadratmetern.

Urbane Stadtentwicklung auf dem Quartier Stadtwerder im Schulterschluss

Jens Lütjen, geschäftsführender Gesellschafter der Robert C. Spies Gruppe: "Die Umgedrehte Kommode ist eines dieser Projekte, bei denen Stadtentwicklung im besten Sinne greifbar wird. Hier treffen Denkmal, Lage und Nutzungsidee aufeinander – und schaffen ein Angebot, das weit über Bremen hinaus Strahlkraft entfalten kann. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt ein starkes Signal für die Entwicklung des Stadtwerders ist." Die Robert C. Spies Gruppe berät dieses einmalige Immobilienvorhaben begleitend und ist auch für die Vermarktung mandatiert.

Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen: "Ich freue mich sehr, dass es in einem sehr guten Zusammenspiel aller Mitwirkenden gelungen ist, unter Nutzung aller möglichen Instrumente des Planungsrechts und vor allem im Ergebnis eines Wettbewerbsverfahrens für das stadtbildprägende Gebäude und hochkarätige Denkmal ein tragfähiges Programm für eine neue Wohnadresse auf den Weg zu bringen. Das ist beste Bremische Baukultur!"

Die "Umgedrehte Kommode" steht für eine lange Geschichte, aber auch für die Fähigkeit, neue Wege zu gehen. Das heutige Ergebnis zeigt: Wenn Stadt, Denkmalpflege, Eigentümer und Planung gemeinsam arbeiten, können selbst komplexe und lange festgefahrene Projekte in die Umsetzung gebracht werden. Ein Stück Bremer Stadtgeschichte bleibt erhalten – und bekommt eine neue Zukunft.

Ansprechpartner für die Medien:
Aygün Kilincsoy, Pressesprecher bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Tel.: (0421) 361 - 6012, E-Mail: ayguen.kilincsoy@bau.bremen.de