Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Ausbildungsfonds zahlt rund 5,1 Millionen Euro aus

16.12.2025

Knapp 1.600 Unternehmen erhalten in diesen Tagen eine Überweisung der Landeshauptkasse – die ersten Zahlungen aus dem Ausbildungsunterstützungsfonds sind angelaufen. Insgesamt werden zunächst rund 5,1 Millionen Euro ausgeschüttet an Betriebe, bei denen keine Nachweis- oder Einzelfallprüfung erforderlich war. Ab Anfang 2026 folgen sukzessive weitere Auszahlungen.

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration: "Ich freue mich, dass viele Betriebe in Bremen und Bremerhaven nun ganz konkret vom Ausbildungsunterstützungsfonds profitieren. Die Ausgleichszuweisungen sind ein solidarischer Beitrag, der auch dafür steht, dass alle Arbeitgeber gemeinsam die Verantwortung für gut ausgebildete Fachkräfte tragen. Der Ausbildungsfonds ist in Recht gegossene Wertschätzung gegenüber Ausbildungsbetrieben." Und das seien häufig die kleinen und mittleren Unternehmen, viele davon aus dem Handwerk, sagte die Senatorin. "Damit Bremen als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt, brauchen wir Betriebe, die auf junge Menschen setzen und in ihre Ausbildung investieren."

Zu den Unternehmen, die eine Ausgleichszuweisung aus dem Ausbildungsunterstützungsfonds erhalten, gehört auch die Harren Group. Geschäftsführerin und HR-Direktorin Brigitta Harren erklärt: "Wir haben mit unserer Harren Academy ein breites Angebot an Training- und Weiterbildungsmöglichkeiten geschaffen, von dem insbesondere auch unsere Auszubildenen profitieren. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Azubis mit Zuschüssen, wenn sie bereits während der Ausbildung ein Studium beginnen wollen. Als Schifffahrtsunternehmen haben wir ein großes Interesse daran, dass unsere Auszubildenen auch den Betrieb auf den Schiffen kennenlernen. Deshalb übernehmen wir die Kosten für den Sicherheitslehrgang für Seeleute sowie die Reisekosten und schicken die Auszubildenen als Kadetten an Bord, um Erfahrungen an Bord zu sammeln."

Durchschnittlich erhalten die Betriebe bei der aktuellen Auszahlung rund 3.300 Euro. Basis der Überweisungen auf die Unternehmenskonten sind die seit Juni 2025 versandten Bescheide. Schilling: "Insgesamt werden ausbildende Betriebe im ersten Jahr des Ausbildungsfonds mit voraussichtlich rund 27 Millionen Euro unterstützt." Ein beträchtlicher Teil dieser Summe wurde den Unternehmen bereits durch Verrechnung von Ausgleichszuweisungen mit Ausbildungsabgaben gutgeschrieben. Neben diesen Ausgleichszuweisungen wird der Ausbildungsunterstützungsfonds nach und nach auch Maßnahmen umfassen, die den Auszubildenden und den ausbildenden Unternehmen zugutekommen sollen. Dazu sollen insbesondere Ausbildungsbetriebsbegleitungen, die Kofinanzierung von Berufsorientierung, der Einsatz von Sprachcoaches und Prüfungsvorbereitungen für den betrieblichen Teil der Ausbildung gehören.

Zwei Änderungen im Gesetzestext

In ihrer Dezembersitzung hat die Bremische Bürgerschaft das Gesetz zum Ausbildungsunterstützungsfonds in zwei Punkten angepasst: Im Gesetzestext wurde die digitale Meldung festgelegt, der Postweg ist nur in begründeten Ausnahmefällen zulässig. Ebenfalls klargestellt wurde, dass Klagen von Unternehmen künftig nicht mehr dazu führen, dass die Zahlung aufgeschoben wird. Die festgesetzten Beträge müssen außerdem ohne Bedingungen spätestens 21 Tage nach Erhalt des Bescheids bezahlt werden.

Hintergrund Ausbildungsunterstützungsfonds

Seit Januar 2025 sind Unternehmen im Bundesland Bremen gesetzlich verpflichtet, eine Meldung für den Ausbildungsfonds abzugeben. Der Ausbildungsunterstützungsfonds finanziert sich durch eine Umlage über alle Unternehmen im Land Bremen mit einer Arbeitnehmerbruttolohnsumme von mehr als 135.000 Euro im Jahr und mindestens einem sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Sie zahlen pauschal 0,27 Prozent der Arbeitnehmerbruttolohnsumme (bereinigt um maßgebliche Sonderzahlungen) in den Fonds ein und erhalten pro Ausbildungsvertrag einmal jährlich eine Summe von 2.250 Euro wieder zurück. Alle Informationen zum Ausbildungsunterstützungsfonds sowie das Meldeportal im Internet: ausbildungsfonds-bremen.de

Ansprechpartnerin für die Medien:
Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361-20323, E-Mail: nina.willborn@soziales.bremen.de