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Sonstige

Arie Hartog wird neuer Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses

10.09.2009

Das Gerhard-Marcks-Haus teilt mit:

Dr. Arie Hartog, seit 1996 Kustos am Gerhard-Marcks-Haus, wird zum 1. Oktober 2009 neuer Direktor des Bildhauermuseums. Er tritt damit die Nachfolge des am 26. August 2009 verabschiedeten Dr. Jürgen Fitschen an. Eine hochkarätig besetzte Findungskommission mit Prof. Dr. Christoph Brockhaus (Wilhelm Lehmbruck Museum), Dr. Volker Probst (Ernst Barlach Stiftung) und Dr. Ulrike Lorenz (Kunsthalle Mannheim) wählte aus den eingegangenen Bewerbungen für die Direktorenstelle des Gerhard-Marcks-Hauses vier Bewerber aus und schlug diese dem Vorstand der Gerhard-Marcks-Stiftung vor. Arie Hartog, der Spezialist für figürliche Bildhauerei, wurde vom Vorstand der Gerhard-Marcks-Stiftung einstimmig berufen.


Neuer Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses Dr. Arie Hartog

Neuer Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses Dr. Arie Hartog


Der 1963 in Maastricht geborene Hartog studierte Kunstgeschichte an der Katholischen Universität Nijmegen (KUN), wo er 1989 das „Doctoraalexamen“ ablegte und inzwischen zum Thema „Moderne deutsche figürliche Bildhauerei“ promovierte. Sein Doktorvater, Prof. Dr. Christian Tümpel, machte ihn 1984 auf den Bildhauer Gerhard Marcks aufmerksam und in den darauffolgenden Jahren wurde ihm als Werkstudent und später freier Mitarbeiter die Aufarbeitung der riesigen Zeichnungssammlung des Bremer Museums anvertraut. Von 1992 bis 1995 arbeitete Hartog als “Junior docent“ für Architekturgeschichte und Museumskunde an der KUN, bis er dann 1996 nach Bremen als Kustos zum Gerhard-Marcks-Haus wechselte. Obwohl Fachmann für Bildhauerei, hat er über Kooperationen mit „Kultur vor Ort“ oder mit den Bremischen und Niedersächsischen Kirchen gezeigt, eine offene Auffassung von Kultur zu vertreten, in der Kunst und Museum zuallererst ein Angebot an jeden Menschen sind, sich individuell weiterzuentwickeln.


Im Gerhard-Marcks-Haus profilierte sich Hartog als bundesweit anerkannter Kurator von Ausstellungen zur Skulptur des 20. Jahrhunderts und entwickelte im Gerhard-Marcks-Haus in den letzten Jahren ein überregional bedeutsames und streitbares Ausstellungsprogramm für zeitgenössische Bildhauerkunst. Er publizierte über Kunst im 20. und 21. Jahrhundert und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Texte, unter anderem auch die Werkverzeichnisse der Bildhauerei von Rainer Fetting und Waldemar Otto. Eine besondere Vorliebe zeigte Hartog für Künstler, die jenseits von Moden und Zeitströmungen eine eigene konsistente Bildsprache entwickelt haben, wie Karl Appel, Reg Butler, Rainer Fetting, Bruno Gironcoli, Waldemar Grzimek, David Nash, Joseph Semah und Shinkichi Tajiri. Hartog spielte eine wichtige Rolle in dem Team, das durch ein abwechslungsreiches Bildhauerausstellungsprogramm die Wende weg vom monografisch orientierten Museum hin zum Bildhauermuseum im Norden vollzogen hat. Der Kunsthistoriker initiierte den regen wissenschaftlichen Austausch mit Forschungseinrichtungen und Museen im Ausland, was den Ruf des Hauses auch international festigte.


[Foto: Gerhard-Marcks-Haus]