Senatorin Aulepp: "Das ist ein Grund zur Freude, aber kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen."
05.06.2025Am heutigen Donnerstag (5. Juni 2025) hat die Senatorin für Kinder und Bildung dem "Ausschuss für frühkindliche Bildung" der Deputation für Kinder und Bildung die Kita-Statistik nach der Hauptanmeldephase des Kindergartenjahres 2025/26 vorgestellt und einen Ausblick auf die zukünftige Platzauslastung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung gegeben. Die sich bereits im Januar abzeichnende Entspannung hat sich grundsätzlich bestätigt.
Die Stichtagsauswertung der bis zum 3. März 2025 eingegangenen Anmeldungen verzeichnet insgesamt 23.919 Anmeldungen (Krippe: 5.561, Elementar: 18.358). Denen stehen stadtweit 25.605 Plätze gegenüber (Krippe: 6.518, Elementar: 19.087). Dies ist einerseits dem moderaten Rückgang der Anmeldezahlen geschuldet, der zur Entspannung beiträgt. Wesentlich für die aktuelle Lage ist andererseits aber der massive Kitaausbau der vergangenen Jahre. Allein in den letzten zwei Jahren sind 14 neue Kitas eröffnet worden, in denen mehr als 1.000 Kinder zusätzlich betreut werden.
"Auch wenn weiterhin laufend Anmeldungen eingehen, haben wir das Ziel einer nachfragegerechten Versorgung für große Teile der Stadt erreicht", freut sich die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.
Die Zahlen zeigen aber auch, dass trotz zurückgehender Kinderzahlen die Zahl der Kinder, bei denen bei den verbindlichen Sprachtests für alle Kinder ein Förderbedarf festgestellt wurde, und die noch keinen Kita-Platz haben und auch von ihren Eltern nicht angemeldet wurden, gestiegen ist. Diese Kinder werden aufgrund ihres Sprachförderbedarfs seitens der Behörde systematisch seit drei Jahren proaktiv bei einer Kita angemeldet. Darin zeigt sich die Notwendigkeit einer systematischen Kontrolle. Die Bedarfe der Kinder sind gestiegen, die Zahl der Kinder mit Förderbedarf steigt. Gerade diese Kinder, die besonders von frühkindlicher Bildung profitieren könnten, werden oftmals nicht oder sehr spät von ihren Eltern angemeldet.
Sascha Karolin Aulepp betonte vor diesem Hintergrund: "Hier zeigt sich ein weiterer Ausbaubedarf ausgehend von den Bedürfnissen der Kinder. Jetzt geht es darum, möglichst alle Kinder zu erreichen, die Förderbedarf haben. Dafür ist es notwendig, gerade in den Stadtteilen zusätzliche Plätze zu schaffen, in denen besonders viele Kinder mit hohen Bedarfen leben. Wir wissen, dass in diesen Stadtteilen die Versorgungsquote noch besonders niedrig ist. In Gröpelingen, Huchting, Walle oder Blumenthal fehlen noch Angebote. Nur acht von zehn der Drei- bis Sechsjährigen haben dort einen Kitaplatz. Das werden wir ändern."
Der zusätzliche hohe Bedarf, der sich nicht in den aktuellen Anmeldezahlen widerspiegelt, ist auch dem hohen Anteil an Kindern aus Familien mit Migrationsgeschichte geschuldet. Auch bundesweite Studien zeigen, dass Kinder mit Migrationsgeschichte deutlich seltener die Kita besuchen als Kinder ohne Migrationsgeschichte. Insgesamt haben in Bremen rund 2/3 der Kinder doppelt so viele eine Migrationsgeschichte wie im Bundesdurchschnitt.
Fokus auf Chancengleichheit: Gezielte Ansprache der Eltern
Deshalb setzt die Bildungsbehörde künftig auch verstärkt auf direkte Ansprache: Nach Pfingsten werden Familien mit Kindern im Kitaalter, die noch keine Kita besuchen, nochmals gezielt kontaktiert – unter anderem durch mehrsprachige Schreiben.
"Wir müssen bestehende Hürden abbauen und Familien gezielt über die Angebote vor Ort informieren", erklärt Bildungssenatorin Sascha Aulepp. "Nur so gelingt es, allen Kindern den Zugang zu früher Förderung zu ermöglichen. Frühkindliche Bildung ist entscheidend für gerechte Startchancen – und dafür müssen wir auch die Familien erreichen, die bislang außen vor geblieben sind."
Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de