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Die Senatorin für Kinder und Bildung

START-Stipendien für Zuwandererkinder jetzt auch in Bremen

12.01.2005

Carls Stiftung, Hertie-Stirtung und das Land Bremen fördern begabte und engagierte Kinder von zugewanderten Mitbürgern

START, das Schülerstipendienprogramm für begabte und engagierte Zuwandererkinder, das schon in Hessen, Berlin, Bielefeld, Dresden, Gütersloh, Leipzig und Wuppertal sehr erfolgreich läuft, wird nun auch in Bremen zu einer festen Größe. Ab März 2005 kommen in Bremen zunächst sieben Stipendiaten in den Genuss des Stipendienprogramms, das als gemeinsame Bildungsinitiative der Carls Stiftung, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und des Landes Bremen aufgelegt wurde.


Für zunächst ein Jahr erhalten die Stipendiaten ein Bildungsgeld von 100 Euro monatlich sowie einen Computer mit Internetanschluss. Außerdem werden sie ideell gefördert, dazu gehören unter anderem Beratungsangebote im Bereich der Ausbildungs- und Studienplanung, Bildungsseminare sowie verschiedene Exkursionen. Einmal im Jahr sind alle START-Stipendiaten zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. Der Aufbau von Kontakten zur Wirtschaft, die Vermittlung von Praktika sowie der Aufbau eines Netzwerkes ehemaliger Stipendiaten ergänzen das Angebot. Wenn die Jugendlichen erfolgreich sind, kann das Bildungsgeld bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses gewährt werden. Dadurch werden die Entwicklungschancen begabter Zuwandererkinder verbessert. Ziel ist es, die Integration von Migrantenkindern und die Voraussetzungen für eine mögliche akademische Laufbahn zu schaffen oder Wege in berufliche Leitungsfunktionen zu eröffnen.


Die Carls Stiftung, die zwar ihren Sitz in Königstein hat, aber deren Gründer – das Ehepaar Ursula und Otto Wilhelm Carls – „Bremer“ sind, übernimmt die Finanzierung von sieben START-Stipendien. Dabei werden fünf Stipendiaten von der Stiftung und zwei der Stipendiaten privat von der Gründerin Ursula Carls und ihrer Tochter Ulrike Söffing finanziert. Das Land Bremen stellt die Betreuung der Stipendiaten durch eine Fachkraft sowie einen Raum für regelmäßige Treffen der START-Stipendiaten. Die Frankfurter Hertie-Stiftung stellt das Projektdesign zur Verfügung und sichert in einem ersten Schritt die Teilnahme der Stipendiaten an Bildungsseminaren sowie am START-Jahrestreffen. Alle drei Partner arbeiten zusammen in der Stipendiatenauswahl und -aufnahme und bilden einen Lenkungsausschuss. START-Bremen ist zunächst für vier Jahre aufgelegt. Das Finanzvolumen des Projekts beträgt derzeit rund 200.000 Euro.

Ursula Carls, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Carls Stiftung: „Der Erfolg des START-Stipendienprogramms und unsere Verbundenheit zu Bremen haben die Carls Stiftung überzeugt, sich fördernd in ein START-Programm für Bremen einzubringen und dieses gemeinsam mit den Partnern ins Leben zu rufen."

Seit 1997 fördert die Carls Stiftung Maßnahmen der klinischen Vorsorge sowie Erziehung und Wissenschaft. Durch diese Förderung und finanzielle Unterstützung kann kranken und gesunden Kindern, alten Menschen oder sonst unverschuldet in Not geratenen Personen nachhaltig geholfen werden.


„Wir haben vor gut zwei Jahren das Projekt START in Hessen ins Leben gerufen“, so der Projektleiter von START bei der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Kenan Önen, „als Ansporn zur Integration und als Anerkennung von Spitzenleistungen junger Zuwanderer in Deutschland. Jetzt helfen wir gern bei der Verbreitung von START in Bremen mit.“

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist eine der großen privaten Stiftungen in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich als gesellschaftlicher Impulsgeber versteht. Die Bildungsarbeit der Stiftung steht unter dem Motto „Erziehung zur Demokratie“. Insbesondere in den Themenfeldern „Förderung der Sprachkultur“ sowie „Integration von Zuwandererkindern und -jugendlichen“ engagiert sich die Stiftung in den letzten Jahren intensiv.


Das Land Bremen hat es sich zum Ziel gesetzt, aktiv die Integration aller Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. „Sprache und Bildung sind die wichtigsten Schlüssel zur Integration, so der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke. „Schulische Qualifikation ermöglicht Migranten nicht nur den Zugang zum Beruf, sondernstärkt ihre Persönlichkeit und ihre soziale Stellung in unserer Gesellschaft. Die Förderung der besonders Begabten und Leistungsstarken unter ihnen wird – da bin ich sicher – auch auf andere eine positive Ausstrahlung haben. Deswegen freue ich mich sehr, dass wir das START-Stipendienprogramm jetzt gemeinsam auch in Bremen auf den Weg bringen können.“


Ab sofort können sich gesellschaftlich engagierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13 mit Migrationshintergrund, die gute bis sehr gute schulische Leistungen vorweisen können, unter folgender Adresse um ein START-Stipendium bewerben bzw. Bewerbungsunterlagen erhalten: Der Senator für Bildung und Wissenschaft, Katja Eckstein, Rembertiring 8-12, 28195 Bremen.


Der Bewerbung sind ein Antrag, ein handgeschriebener tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild, ein Anschreiben mit ausführlicher Begründung der Bewerbung, eine ausführliche Beschreibung des bisherigen Lebensweges sowie das Gutachten mindestens eines Lehrers und eine Kopie des aktuellen Zeugnisses beizulegen.


Kontakt:
Der Senator für Bildung und Wissenschaft, Katja Eckstein, Tel.: 0421/361 10236 E-Mail: katja.eckstein@start-bremen.com

Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Dr. Kenan Önen, Frankfurt, Tel.: 069/660 756 158, E-Mail: oenenk@ghst.de

Carls Stiftung Jörg Christmann, Königstein, Tel.: 06173/952517, E-Mail:christmannj@carlsstiftung.de