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Senatskanzlei

Umfangreiches Programm zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus organisiert

10.01.2013

Der 27. Januar ist in der Bundesrepublik seit 1996 der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus". Im Bremer Rathaus findet zu diesem Anlass am Sonntag, dem 27. Januar um 18 Uhr eine Feierstunde des Bremer Senats statt. Hierzu lädt Bürgermeister Jens Böhrnsen alle Bürgerinnen und Bürger herzlich in die Obere Rathaushalle ein. Er wird in seiner Begrüßungsansprache den Gedenktag würdigen. Ehrengast der zentralen Gedenkveranstaltung ist die Kinderbuchautorin Batsheva Dagan, die als Überlebende von Auschwitz über ihre Erfahrungen sprechen wird.

Das Thema des Überlebens klingt in zahlreichen Veranstaltungen an, die im Zusammenhang des Gedenktages angeboten werden. Unter der Koordination der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen, der Landeszentrale für politische Bildung und des Bremer Vereins "Erinnern für die Zukunft e.V." ist im Jahre 2013 zum 17. Mal in Folge ein Programm zusammengestellt worden, an dem sich wieder eine große Zahl von Kooperationspartnern beteiligt hat. Das Programm beginnt Mitte Januar und reicht bis Mitte März 2013. Es versammelt eine Vielzahl unterschiedlicher Themen und Formen als Angebot zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert und mit den Bemühungen, aus dieser Geschichte auch Lehren zu ziehen. Es gibt Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen, Stadtrundgänge, Filme und Buchvorstellungen.

Am 15. Januar wird beispielsweise in der Bürgerschaft die Ausstellung "ins gesicht geschrieben" mit Portraits von zugewanderten Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde eröffnet. Einen Tag später, am 16. August (19 Uhr) bietet sich in der Landeszentrale für politische Bildung die Gelegenheit zu diskutieren, wie man nach 2015 mit dem Buch "Mein Kampf" umgehen soll. Michaela Vidláková von der "Theresienstädter Initiative" schildert am 17. Januar an gleichem Ort (19 Uhr) ihr Schicksal im KZ Terezin. (Dieser Abend wird veranstaltet von Landesinstitut für Schule, der Landeszentrale für politische Bildung und dem Verein "Erinnern für die Zukunft e.V", nicht aber von der Kirchengemeinde Alt-Aumund, wie es im gedruckten Programm versehentlich zu lesen ist. Die Kirchengemeinde ist aber am 27. Januar zusammen mit Rolf Rübsam in Bremen-Nord wieder mit mehreren Gedenkveranstaltungen präsent.)

Das City 46 zeigt die Filme "Die Wohnung" von Arnon Goldfinger (26.-29. Januar) und "Ein Geheimnis" von Claude Miller (25. Januar) sowie den Streifen "Aufgeben? Niemals!" über die Geschichte der Familie Bamberger am 28 Januar (18 Uhr) - verbunden mit der Präsentation des didaktischen Materials für Schulen, das auf Vermittlung durch "Erinnern für die Zukunft e.V." entwickelt worden ist. Ebenfalls im City 46 findet eine Filmvorführung der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste mit dem ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Konrad Weiß statt. (30. Januar, 20 Uhr) Es geht dabei um eine Fahrt aus der DDR nach Auschwitz im Jahre 1965 und die Folgen für die Gedenkarbeit in der DDR.

In einer Filmvorführung in der Landeszentrale für politische Bildung (19. Februar, 20 Uhr) wird die Dokumentation "Verschollen in Riga" über die Deportationen ins so genannte "Reichsjudenghetto" gezeigt. Ebenda wird am 12. März (19 Uhr) erneut das Internet-Projekt "Spurensuche Bremen" vorgestellt, das vor allem junge Leute dazu einlädt, sich mit den historischen Begebenheiten in Bremen zwischen 1933 und 1945 zu beschäftigen und im digitalen Netz zu präsentieren.

Das Schulmuseum hat u.a. Führungen durch die eigene Ausstellung über Kindheit und Jugend in Bremen ins Programm genommen. Im Sendesaal von Radio Bremen gibt es am 26. Januar (20 Uhr) ein Konzert zum 80. Geburtstag des Komponisten Dohn Jaffé. Neu ist auch das Theaterschiff Bremen als Veranstaltungsort. Dort ist am 28. Februar (20 Uhr) ein Schauspiel mit Musik über die Legenden von den "goldenen" 20erJahren zu erleben.
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Das Erinnerungsprojekt "Stolpersteine" des Kölner Bildhauers Gunter Demnig bildet wieder einen besonderen Schwerpunkt. Stadtrundgänge auf den Spuren der Stolpersteine informieren stadtteilbezogen über die verlegten Gedenksteine und die dahinter verborgenen Schicksale. Und angestoßen durch die Verlegung von Stolpersteinen für die Familie Lundner haben sich mehrere Künstlerinnen und Künstler zu einem Ausstellungsprojekt mit dem Titel "Zimmerdenkmal" zusammen gefunden.

Das Programm 2013 zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus mit vielen weiteren Veranstaltungen liegt an vielen öffentlichen Einrichtungen in Bremen aus oder kann angefordert werden bei der Landeszentrale für politische Bildung unter 361 2922. Im Internet findet sich das Programm im pdf-Format unter anderem unter www.lzpb-bremen.de und www.erinnernfuerdiezukunft.de.