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Senatskanzlei

Selbstverpflichtung für soziale Wohnungswirtschaft

19.10.2012

Bürgermeister Jens Böhrnsen strebt eine Selbstverpflichtung der Wohnungswirtschaft und Wohnungsbauunternehmer an, preiswerten Wohnraum anzubieten, für die Menschen, die sich teuren Wohnraum nicht leisten können. „Viele haben auf diesem Feld große Verdienste in der Vergangenheit, aber sie haben auch verdient auf diesem Markt. Jetzt geht es nicht darum, zur Sicherung eines sozial ausgewogenen Angebotes Geschenke einzufordern. Auch mit preiswertem Wohnungsbau lässt sich Geld verdienen, vielleicht mit etwas schmaleren Renditen. Es ist nicht anstößig, auch an die gesellschaftliche Verpflichtung zu erinnern, für alle Menschen menschengerechte Wohnungen anzubieten. Es darf nicht nur um hohe Renditen mit teuren Wohnungen zu erzielen.“ Über die schwierige Situation auf dem Wohnungsmarkt berät seit kurzem das Bündnis für Wohnen, zu dessen Auftakt Bürgermeister Böhrnsen und Senator Dr. Lohse zahlreiche Akteure im Rathaus begrüßen konnten.

v.l.n.r.: Joachim Barloschky, Angelika Dornhöfer und Michael Schmidt im Gespräch mit Bürgermeister Böhrnsen
v.l.n.r.: Joachim Barloschky, Angelika Dornhöfer und Michael Schmidt im Gespräch mit Bürgermeister Böhrnsen

Heute (19.10.2012) hat Bürgermeister Jens Böhrnsen sich zu einem Gespräch mit Joachim Barloschky, ehemaliger Quartiersmanager in Tenever, Landesdiakoniepfarrer Michael Schmidt und Angelika Dornhöfer, Winterkirche, getroffen. Ihnen liegt mit dem Bremer Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen besonders am Herzen, auch diejenigen einzubeziehen in das Bündnis für Wohnen, denen es nicht gelingt, eine menschenwürdige und bezahlbare Wohnung zu bekommen: Das sind – so das Bündnis: die Wohnungslosen und von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen; diejenigen, die aktuell bei Freunden, Verwandten unterkommen müssen; Familien mit geringem Einkommen, die Platz brauchen für ihre Kinder; Menschen, die mit knapper Rente, als Alte oder mit einer Behinderung Lebende eine passende bezahlbare Wohnung in ihrem Quartier suchen; Menschen in dringend sanierungsbedürftigen Wohnungen, die als Spekulationsobjekte aufgekauft wurden und zu „Schrottimmobilien“ verrotten; etliche Studierende, die kein Quartier gefunden haben; manche Bürgerinnen und Bürger, die es als Migrantinnen und Migranten schwer haben, Wohnraum zu finden. Bürgermeister Böhrnsen: „Deshalb ist es für uns auch besonders wichtig, im Bündnis für Wohnen nicht nur über neuen Wohnraum zu reden, sondern auch über Investitionen in den Bestand, denn manche Behausungen sind schlicht keine ordentlichen Wohnungen, sondern eine himmelschreiende Ungerechtigkeit. Und auch mit denen wird zum Teil unverschämt viel Geld verdient. Deshalb müssen wir auch auf Bundesebene aktiv werden, um die Möglichkeiten unangemessener Mieterhöhungen zu begrenzen.“

Foto: Senatspressestelle