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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Hochdotierter Wissenschaftspreis im Bremer Rathaus verliehen

Senatorin Moosdorf würdigt in einem Grußwort die Bedeutung des Wolfgang-Ritter-Preises

08.05.2024

An diesem Mittwoch (8. Mai 2024) haben im Bremer Rathaus zwei Wissenschaftlerinnen einen der renommiertesten und höchstdotierten Preise auf dem Gebiet der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre in Deutschland erhalten. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit hoch aktuellen Fragen. Die Juristin Prof. Dr. Julia Kraft will zum Beispiel wissen, welche Rolle das Vertragsrecht bei der Bekämpfung von Armut spielt. Die Digitalisierungsexpertin Dr. Katharina Drechsler fragt, wann eigentlich eine Innovation im digitalen Zeitalter erfolgreich ist. Beide erhalten für ihre wissenschaftlichen Arbeiten den Wolfgang-Ritter-Preis, der mit jeweils 10.000 Euro dotiert ist.

Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf, betonte in ihrem Grußwort: "Die Wolfgang-Ritter-Stiftung würdigt mit dem Preis wissenschaftliche Arbeiten, die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit in den Blick nehmen, dabei kreative und aktuelle Fragen aufwerfen und somit eine hohe Relevanz für unsere Gesellschaft haben. Dieser Ansatz der Stiftung passt hervorragend zum Profil des Bremer Wissenschaftsstandorts. Ich danke der Wolfgang-Ritter-Stiftung für ihr stetes Engagement und gratuliere den beiden Preisträgerinnen ganz herzlich zu dieser Auszeichnung."

Die Jura-Professorin Dr. Julia Kraft wird für ihre Habilitationsschrift "Armut und Vertrag: Über den liberalen Wert eines sozialen Vertragsrechts" ausgezeichnet. Zugespitzt lautet ihre Frage: Kann eine mittellose Person Vertragsbeziehungen auf Augenhöhe aufbauen oder ist diese Person nicht immer dem Vertragspartner oder der Vertragspartnerin unterlegen? Julia Kraft fragt in ihrer Arbeit, ob eine man eine solche Beziehung nicht direkt im Vertrag aufgreifen und regeln könnte.

Die Digitalisierungsexpertin Dr. Katharina Drechsler erhält den Preis für ihre Dissertation "Promoting Digital Innovation and Transformation – Innovation Champions in the Digital Age". Sie diskutiert in ihrer Arbeit die Frage, wie in Unternehmen Fortschritt organisiert werden kann. Ihr zufolge sind es oft nicht mehr einzelne "große Unternehmerpersönlichkeiten", sondern in Teams verteilte Akteure, die zu einem nachhaltigen Erfolg von Innovationen beitragen.

Julia Kraft ist seit Mai 2023 Professorin für Bürgerliches Recht und Vertragsgestaltung an der Universität Potsdam, Dr. Katharina Drechsler ist Postdoktorandin und Akademische Rätin an der Universität zu Köln.

Stiftungsvorstand Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter auf der diesjährigen Preisverleihung: "Wir ehren mit dem Preis zwei Wissenschaftlerinnen, die ganz im Sinne des Stifters Wolfgang Ritter mit 'der besseren Idee' zu für uns alle in der Praxis äußerst relevanten Problemen wissenschaftlich gearbeitet haben. Zum einen geht es darum, starke wirtschaftliche Ungleichheit in Vertragsbeziehungen zu reduzieren, zum anderen die digitale Innovation und Transformation durch Innovatoren voranzubringen. Wolfgang Ritter hätte seine wahre Freude an diesen Arbeiten gehabt."

Hintergrund

Die Wolfgang-Ritter-Stiftung hat den nach ihrem Stifter benannten Preis in diesem Jahr zum 39. Mal verliehen. Von 1985 bis heute hat die Stiftung mehr 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt. Stifter ist der Unternehmer Wolfgang Ritter (1905-1993). Er war Vorsitzender des Vorstandes und langjähriger Eigner der Brinkmann AG mit Sitz in Bremen. Weiterführende Informationen über die Wolfgang-Ritter-Stiftung finden Sie hier: www.wolfgang-ritter-stiftung.de

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de