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Der Senator für Kultur

Staatsarchiv Bremen Partner von Arolsen Archives bei Online-Aktion zur NS-Verfolgung: #everynamecounts

19.01.2024

30.000 Namen in einer Woche: Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar rufen die Arolsen Archives dazu auf, bei der Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts mitzumachen und online Dokumente zu Überlebenden der NS-Verfolgung zu erfassen. In diesem Jahr steht die Bremer "Auswandererkartei" im Zentrum der Aktion. Diese Kartei enthält Angaben zu NS-Verfolgten, die nach 1945 über Bremen auswanderten. Die wertvolle Originalkartei befindet sich im Staatsarchiv Bremen, das daher Partner der Aktion ist. Die 30.000 Dokumente werden am Montag, 22. Januar 2024, um acht Uhr morgens online gestellt. Freiwillige können bis Sonntag, 28. Januar um 20 Uhr an der Challenge teilnehmen.

Scan eines Auszug der Bremer Auswandererkartei. Foto: Staatsarchiv Bremen
Scan eines Auszug der Bremer "Auswandererkartei". Foto: Staatsarchiv Bremen

Nach 1945 wanderten Jüdinnen und Juden, ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und andere Verfolgte des NS-Regimes über Bremerhaven unter anderem nach Amerika und Australien aus. In Grohn und in Lesum betrieb die Internationale Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen eigene Auswandererlager. Die Auswandererkartei des Bremer Staatsarchivs erfasst zu über 500.000 Verfolgten des NS-Regimes unter anderem die Namen, die Herkunft, den Geburtstag, den Aufenthalt in Bremen und das Datum der Auswanderung. Das Staatsarchiv Bremen hat Arolsen Archives bereits in den 1990er-Jahren Kopien dieser Karteikarten überlassen. Im Rahmen der Aktion werden die mittlerweile digitalisierten Karteikarten erstmals öffentlich zugänglich gemacht.

Die Arolsen Archives sind das weltweit größte Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes. Bei der Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts der Arolsen Archives können Interessierte sehr einfach und mit einer nachhaltigen Wirkung an Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden: Freiwillige erfassen die Namen und Informationen von NS-Verfolgten für das Online-Archiv der Arolsen Archives. Schon mehr als 115.000 Freiwillige aus aller Welt haben sich an der Initiative #everynamecounts beteiligt und insgesamt über sieben Millionen Dokumente bearbeitet.

Achtung Redaktionen:
Das Staatsarchiv Bremen bietet Ihnen den Scan einer Karteikarte (jpg, 1.4 MB) zur honorarfreien Veröffentlichung an. Quelle/Scan: Staatsarchiv Bremen

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