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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Naturschutzbehörde übergibt Taubenhaus an Verein

Verein übernimmt die Versorgung für die Stadttauben in erstem städtischen Taubenschlag

21.12.2023

Auf dem obersten Parkdeck des Parkhauses Am Brill und damit im Herzen der Bremer Innenstadt zieht in den kommenden Wochen hoffentlich sehr viel Leben ein. Dort hat die senatorische Behörde für Umwelt, Klima und Wissenschaft das erste städtische Taubenhaus in Bremen errichtet. In dem Häuschen aus feuerverzinktem Stahlblech mit einer Grundfläche von 24 Quadratmetern sollen bis zu 200 Tauben Unterkunft finden. Dazu Umweltstaatsrat Jan Fries: "Wir verbessern mit dem Taubenhaus die Situation für Bremens Stadttauben erheblich. Sie sind hier geschützt und bekommen artgerechte Nahrung. Gleichzeitig können wir die Population der Tauben kontrollieren, weil die Gelege der Taubenpaare entnommen werden. Damit wird sich die Anzahl der Tauben mittelfristig verringern. In der Folge bringt das mehr Sauberkeit für die Innenstadt."

Das neue Taubenhaus auf dem obersten Parkdeck des Parkhauses Am Brill. Foto: Umweltressort
Das neue Taubenhaus auf dem obersten Parkdeck des Parkhauses Am Brill. Foto: Umweltressort

"Den Stadttauben in Bremen geht es sehr schlecht", sagt Perdita Goltz vom Bremer Taubenhaus e.V. "Die Tauben, bei denen es sich genaugenommen um Nachkommen ausgesetzter Haustiere handelt, finden in der Stadt kein artgerechtes Futter und verhungern vor unseren Augen." Im Taubenhaus werden Nistzellen eingerichtet. Täglich wird auf neue Gelege kontrolliert, Eier werden durch Gipseier getauscht, Futter und Wasser nachgefüllt und schwache oder verletzte Tiere in die Pflegestellen des Vereins gebracht. Einmal pro Woche erfolgt eine gründliche Reinigung. "Unser Verein und alle aktiven Ehrenamtlichen sind sehr froh, dass sich das Leben zahlreicher Bremer Stadttauben nun entscheidend verbessern wird."

In den kommenden Monaten sammeln der Verein und die Stadt Bremen erste Erfahrungen mit der neuen Wohnform. "Allein mit Taubenhäusern lösen wir das Problem der Stadttauben jedoch nicht", so Umweltstaatsrat Jan Fries. "Ich freue mich daher, dass ein umfassendes Konzept der Landestierschutzbeauftragten schon bald zu erwarten ist. Sie wird dann federführend die Aktivitäten der verschiedenen Senatsressorts koordinieren, sodass das Wohl der Tauben gesichert und die berechtigten Interessen der Gewerbetreibenden berücksichtigt werden."

Dazu ergänzend die Tierschutzbeauftragte des Landes Bremen, Prof. Dr. Sibylle Wenzel: "Dieses Taubenhaus ist ein Beginn. Das Beispiel anderer Städte zeigt, dass um eine nachhaltige und tierschutzkonforme Reduktion der Stadttaubenpopulation zu erreichen, eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt werden müssten. Ich habe dazu in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Senatsressorts Vorschläge vorgelegt. Diese wollen wir in den kommenden Wochen diskutieren, um die Situation für die Tauben zu verbessern und so Konflikte zwischen Mensch und Tauben zu reduzieren."

Für die Brepark ergänzt der Leiter der dortigen Abteilung Bau und Technik Andreas Kartscher: "Wir freuen uns, dass wir mit der Bereitstellung einer Fläche auf dem Dach des BREPARKhaus Am Brill, auch einen Beitrag zur Sauberkeit der Bremer Innenstadt leisten können.

Das Taubenhaus und die Unterkonstruktion, um das Haus sturmfest zu machen, kosten zusammen 36.000 Euro. Die Summe stellt die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft zur Verfügung.

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Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: Umweltressort
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Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de