Sie sind hier:
  • Ein ganz besonderes Projekt für den Martinshof

Senatskanzlei

Ein ganz besonderes Projekt für den Martinshof

Teamwork mit Herz – Senatswein vom Bremer Weinberg an der Mosel

14.10.2023

Der Sommer im "Bremer Weinberg" in Erden an der Mosel ist vorüber. Seit Wochen sind die Winzer im "Erdener Treppchen" mit der Lese des "Bremer Senatsweins" beschäftigt. Tatkräftige Unterstützung in der Erntezeit kommt jährlich von den Beschäftigten des Bremer Martinshofes, dem Bremer Ratskeller und einem Vertreter des Bremer Senats. In diesem Jahr war das Team aus der Hansestadt am 14. Oktober 2023 im Steilhang an der Mosel aktiv.

Ratskeller, Martinshof, Bürgermeister und Weinkönigin freuen sich über die erfolgreiche Senatswein-Lese im Bremer Weinberg an der Mosel. Foto: Senatspressestelle
Ratskeller, Martinshof, Bürgermeister und Weinkönigin freuen sich über die erfolgreiche Senatswein-Lese im Bremer Weinberg an der Mosel. Foto: Senatspressestelle

Ein Großteil der Weinernte war aufgrund der diesjährigen Witterung bereits eingefahren. Der Teil der Trauben, der noch etwas nachreifen sollte, war jetzt ganz passgenau zum Arbeitsbesuch der Bremerinnen und Bremer erntereif. Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte unterstützte auch in diesem Jahr die Weinlese vor Ort. Er kam direkt von der Ministerpräsidentenkonferenz in Frankfurt und half tatkräftig im Weinberg mit. Bovenschulte: "Die Zusammenarbeit zwischen den Winzern, dem Ratskeller und dem Martinshof ist beeindruckend und vorbildlich. Das ist Teamwork mit Herz und gegenseitiger Wertschätzung – Teamwork, von dem alle profitieren."

Konzentrierte Arbeit im Weinberg - Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Martina Sanowski-Lütjen vom Martinshof. Foto: Senatspressestelle
Konzentrierte Arbeit im Weinberg - Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Martina Sanowski-Lütjen vom Martinshof. Foto: Senatspressestelle

Für den Martinshof ist der Bremer Senatswein ein ganz besonderes Projekt – und auch ein besonderes Produkt. Seit über 100 Jahren ermöglicht der Martinshof Arbeit und Berufsbildung für Menschen, die auf Grund einer Behinderung Schwierigkeiten haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Neben der Arbeit für namhafte Auftragskunden in den Bereichen Lohnfertigung und Dienstleistung hat sich der Martinshof seit 2007 auch mit der Produktion der "Bremer Senatsprodukte" einen Namen gemacht. Die Vielfalt dieser hochwertigen Produkte – wie Senatskaffee oder Senatskonfitüre – ist über Bremen hinaus bekannt und hat inzwischen Arbeit für 70 Menschen geschaffen. So werden die Weinflaschen nach der Abfüllung an der Mosel am Martinshof-Standort Schiffbauerweg in Bremen-Gröpelingen etikettiert, der Flaschenkopf mit einer so genannten Schrumpfkapsel versehen und vor dem Verpacken werden die Flaschen einzeln poliert. Danach werden sie zum Verkauf in den Bremer Ratskeller-Weinhandel und den Martinshof-Verkaufsstellen City Shop, Airport Shop und die Gärtnerei an der "Erdbeerbrücke" in Bremen-Hastedt gebracht.

Für die Martinshof-Geschäftsführung erklären Sabine Kohler und Philipp Hirth übereinstimmend: "Dieses Projekt ist für den Martinshof eine runde Sache, weil es dem Anspruch unseres Bildungsauftrags gerecht wird, gleichzeitig Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung schafft und drei Bremer Institutionen – die Senatskanzlei, den Ratskeller und den Martinshof – zusammenbringt." Eine Bewertung, die der Winzer Stefan Justen vom Förderverein Römerkelter Erden e.V. aus vollem Herzen teilt: "Wir freuen uns ganz besonders über die Ausrichtung des Projekts für Menschen mit Handicap." Die römische Kelteranlage liegt direkt am Fuß der Weinlage Erdener Treppchen, sie wurde 1992 entdeckt und ist ein sehenswerter Bestandteil des "Bremer Weinbergs".

Bremens neuer Ratskellermeister Frederik Janus: "2023 ist unter klimatischen Gesichtspunkten gesehen ein herausforderndes Jahr. Ein Jahr, indem sehr viel Selektion und Handarbeit nötig ist um reifes und gesundes Lesegut zu ernten. Auch in diesem Zusammenhang freue ich mich ganz besonders über die tolle Zusammenarbeit zwischen dem Martinshof und dem Bremer Ratskeller sowie den Winzerinnen und Winzern vor Ort. Mit der Leidenschaft aller Beteiligten entsteht auch in diesem Jahr wieder ein hervorragender Senatswein." Zu den Beteiligten gehört auch Eva Brockmann. Sie ist die frisch gewählte neue Deutsche Weinkönigin. Brockmann unterstützte den Arbeitsbesuch der Bremer Weinlese-Delegation und bekam dabei tatkräftige Hilfe von den örtlichen Mosel-Weinköniginnen.

Hintergrund

Der Bremer Ratskeller leistet seit mehr als 600 Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Weinkultur in Deutschland. Im "köstlichem Fundament" des Bremer Rathauses, wie der Ratskeller gern genannt wird, werden traditionell ausschließlich deutsche Weine ausgeschenkt und gelagert. 1.200 Sorten umfasst das Sortiment, das nach Angaben des Ratskellers das größte weltweit ist. Der Bremer Martinshof steht mit individueller beruflicher Bildung und Beschäftigung für die Integration zahlreicher Menschen mit Handicap in die Gesellschaft und das Arbeitsleben. Ratskeller und Martinshof sind zwei echte Bremer Institutionen, die einen festen Platz in den Herzen der Bremerinnen und Bremer haben. Wenn beide Einrichtungen zusammenarbeiten kommt dabei ein weiteres Spitzenprodukt heraus: Bremer Senatswein! Der wächst am "Bremer Weinberg", an den Steilhängen des "Erdener Treppchen" in Erden an der Mosel. Beschäftigte des Martinshofes arbeiten in jedem Jahr im Weinberg, helfen dem Winzer bei der Weinlese oder bei der Pflege der Rebstöcke. Aus den Trauben wird dann ein bei Weinkennern und Weinsammelnden hoch geschätzter Riesling, der in sehr limitierter Auflage verkauft wird.

Seit Frühjahr 2022 spiegelt sich das Engagement für den "Bremer Weinberg" an der Mosel auch in der Martinshof-Gärtnerei in Bremen-Hastedt wider: Dort entstand mit Hilfe der Mosel-Winzer ein Weingarten, der im kleinen Maßstab das "Ökosystem Wein" in Bremen zeigt. Die Beschäftigten der Gärtnerei und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Berufsbildungsbereichs im Qualifizierungsmodul Garten und Landschaftspflege lernen in diesem Weingarten das Pflegen der Rebstöcke über die Jahreszeiten hinweg.

Weinkultur und Weltkultur
Das Bremer Rathaus und der Roland auf dem Bremer Marktplatz sind über 600 Jahre alt und als einzigartiges Zeugnis für die Entwicklung von bürgerlicher Autonomie und Marktrechten seit 2004 UNESCO-Welterbe. Die "Weinkultur in Deutschland" wurde im Jahr 2021 von der Kulturministerkonferenz auf Empfehlung des Expertenkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das Expertenkomitee würdigt damit diese Kultur als offene, lebendige und wandlungsfähige Traditionspflege mit einer gesellschaftlich starken Verankerung. In der Begründung wird auch hervorgehoben, dass die Weinkultur in Deutschland soziale, handwerkliche, kulturlandschaftliche und sprachliche Aspekte sowie zahlreiche Feste und Bräuche beinhalte.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Senatspressestelle

Ansprechpersonen für die Medien: