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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Künstliche Intelligenz muss weiblicher werden

Zweiter Termin der ZGF-Veranstaltungsreihe #ERROR

13.09.2023

Unter dem Titel "Künstliche Intelligenz muss weiblicher werden" geht die Veranstaltungsreihe "#ERROR - Digitalisierung | Fehlermeldung bei der Geschlechtergerechtigkeit" der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) in die zweite Runde. Interessierte sind dazu am Mittwoch (20. September 2023) 17 Uhr, in die ZGF in der Faulenstr. 14 – 18, eingeladen. Die Keynote hält Katharina Mosene. Die Politikwissenschaftlerin forscht am Leibniz-Institut für Medienforschung/Hans-Bredow-Institut zu intersektionalen feministischen Ansätzen im Bereich Netzpolitik, Intelligenten Technologien sowie Internet Governance. Sie ist Gründungsmitglied von netzforma* e.V. – Verein für feministische Netzpolitik. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Mehr Informationen und Platzreservierung unter www.frauen.bremen.de/error.

Diskriminierung durch Algorithmen und Künstlichen Intelligenz
"Entscheidungen werden zukünftig immer häufiger auf Basis von Algorithmen getroffen und Arbeitsaufgaben von der Künstlichen Intelligenz (KI) erledigt. Doch die Ergebnisse hängen davon ab, mit welchen Daten solche Systeme trainiert werden. Sind diese sexistisch oder diskriminierend, reproduziert oder verstärkt die KI bestehende Stereotypen und Vorurteile. Der Nachweis darüber ist jedoch schwierig, da die Daten für algorithmische Systeme oder KI von den Anbietern nicht offengelegt werden müssen. Außerdem erfahren viele Menschen erst gar nicht, ob Algorithmen zur Entscheidungsfindung verwendet wurden, beispielsweise bei Finanz- und Versicherungsgeschäften, der Wohnungssuche oder bei der Vorauswahl in Bewerbungsprozessen," erklärt Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte von Bremen.

"Hinzu kommt, dass zwischen den Geschlechtern im Bereich Digitalisierung eine Lücke klafft: Der sogenannte Digital Gender Gap. So gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede beim Zugang zu Internet und Computern, im Nutzungsverhalten sowie hinsichtlich der IT-Kompetenzen. Frauen erreichen dadurch einen geringeren Digitalisierungsgrad als Männer. Das kann dazu führen, dass sie abgehängt werden, da in Schulen und im Beruf KI-Anwendungen eine immer wichtigere Rolle spielen werden", so Wilhelm weiter.

Lösungsansätze skizzieren und diskutieren
Wie müssten gesetzliche Regelungen aussehen, um zu verhindern, dass Menschen aufgrund von KI diskriminiert werden oder sich beispielsweise sexistische Inhalte durch sie weiterverbreiten und manifestieren? Und welche Maßnahmen sind notwendig, um das Digital Gender Gap zu schließen, damit Frauen bei der Digitalisierung nicht das Nachsehen haben? Darüber sprechen Katharina Kunze, Leiterin Fachthemen bei der ZGF, und Sebastian Stegen, Referent Digitalisierung, bei der Veranstaltung "Künstliche Intelligenz muss weiblicher werden" mit der Keynote Speakerin Katharina Mosene und dem Publikum.

Weiterer Termin zu Antifeminismus im Netz
Die Veranstaltungsreihe möchte aufzeigen, wo es bei der Digitalisierung Defizite bei der Geschlechtergerechtigkeit gibt. Dieses Jahr sind drei Schwerpunktthemen hierzu geplant. Beim ersten Termin im Juni "Freie Wahl? Sexismus gegen Politikerinnen in den Sozialen Medien" war die Politikerin Sawsan Chebli sowie die Organisation HateAid zu Gast. Am 16. November 2023 steht das Thema Antifeminismus im Netz im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe. Antifeministen sind Teil einer sozialen Bewegung, die sich pauschal gegen Feminismus und Gleichstellung richtet. Antifeministen nutzen das Internet, um ihre frauenfeindliche Ideologie zu verbreiten und sich als mächtige Bewegung zu präsentieren. Der Cyberraum wird für sie zur Öffentlichkeits- und Radikalisierungsplattform, auf der auch Gewaltphantasien geteilt werden. Weitere Infos zu allen Veranstaltungen der Reihe gibt es im Internet unter www.frauen.bremen.de/error.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, ZGF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050, E-Mail: presse@frauen.bremen.de