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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Senat legt Bericht über die Entwicklung der CO2-Emissionen im Land Bremen vor

29.08.2023

Der Senat hat heute (29. August 2023) einen Bericht über die Entwicklung der bremischen CO2-Emissionen vorgelegt. Danach lagen die CO2-Emissionen im Jahr 2021 um 23,5 Prozent unter dem Niveau des Basisjahres 1990. Im Vergleich zum Vorjahr (2020) sind die CO2-Emissionen im Jahr 2021 zwar um rund 1,0 Millionen Tonnen gestiegen (plus 11,3 Prozent), sie lagen jedoch um gut 1,2 Millionen Tonnen unter dem Niveau des Jahres 2019 (minus 10,8 Prozent).

Auf Basis des kürzlich novellierten Bremischen Klimaschutz- und Energiegesetzes, das am 19. April 2023 in Kraft getreten ist, erfolgt die CO2-Bilanzierung für das Land Bremen für das Berichtsjahr 2021 erstmals anhand der Quellenbilanz nach der Methodik des Länderarbeitskreises Energiebilanzen und bezieht die bremische Stahlindustrie in die Betrachtung ein.

Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass die Stahlindustrie im Land Bremen für etwa die Hälfte der CO2-Emissionen verantwortlich ist. "Die Dekarbonisierung der Stahlindustrie kann deshalb einen außerordentlich wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaschutzziele leisten", erklärt die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf. "Aber auch in den weiteren Handlungsfeldern müssen wir unsere Klimaschutzstrategie schnell und entschlossen umsetzen – Schlüsselthemen sind hier der vollständige Ausstieg aus der Kohleverstromung, die Wärmewende und die Mobilitätswende."

Das Bremische Klimaschutz- und Energiegesetz sieht vor, bis zum Jahr 2030 die CO2-Emissionen um 60 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 zu senken.

Ergebnisse im vorgelegten Bericht im Einzelnen
Im Jahr 2021 lagen – gemäß der vorläufigen Daten des Statistischen Landesamtes – die CO2-Emissionen mit 10,3 Millionen Tonnen um rund 3,2 Millionen Tonnen unterhalb dem Niveau des Basisjahres 1990. Das entspricht einer CO2-Minderungsrate von 23,5 Prozent. Mit Ausnahme des Sektors "Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Gewinnung von Steinen und Erden" konnten die Emissionen 2021 in allen Sektoren gegenüber dem Referenzjahr und auch im Vergleich zum Jahr 2019 (dem Jahr vor der Pandemie) gemindert werden.

Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Emissionen im Sektor "Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Gewinnung von Steinen und Erden" im Jahr 2021 um 15 Prozent auf gut 4,2 Millionen Tonnen an. Der Anstieg ist fast vollständig auf mehr Emissionen der bremischen Stahlindustrie zurückzuführen.

Ebenfalls ist im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 14 Prozent der CO2-Emissionen im Sektor "Umwandlungsbereich zusammen" auf rund 3,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Hier machen die Emissionen der Wärmekraftwerke der allgemeinen Versorgung einen großen Anteil der Emissionen aus. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Kraftwerke vermehrt auf Steinkohle als Energieträger zurückgegriffen, durch deren Einsatz beim Verbrennen mehr CO2 emittiert wird als beispielsweise durch Erdgas. Insgesamt wurde dadurch im Jahr 2021 rund 12 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als im Jahr davor. Absolut bedeutet dies im Jahr 2021 einen Ausstoß von rund 2,4 Millionen Tonnen im Bereich der Wärmekraftwerke.

In den Sektoren Verkehr auf der einen und Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher auf der anderen Seite ist im Jahresvergleich nur ein sehr geringer Anstieg der CO2-Emissionen zu verzeichnen. In diesen Sektoren wurden insgesamt gut zwei Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases emittiert.

Bewertung der Ergebnisse durch den Senat
Der Senat geht davon aus, dass das CO2-Minderungsziel von 60 Prozent bis 2030 gegenüber dem Referenzjahr 1990 erreicht werden kann. Voraussetzung sei der Ausstieg aus der Kohle und die konsequente Umsetzung der Klimaschutzstrategie 2038. Hervorzuheben sei hier insbesondere die Realisierung der Projekte im Rahmen der Handlungsschwerpunkte des Senats (die sogenannten "Fastlanes"), so die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: "Mit dem Fokus auf der Dekarbonisierung und klimaneutralen Transformation der Wirtschaft, dem Ausbau und der Dekarbonisierung der Fern- und Nahwärmeversorgung, der massiven Verbesserung der CO2-armen Mobilitätsangebote sowie der energetischen Sanierung des öffentlichen Gebäudebestands stellt der Senat die richtigen und notwendigen Weichen."

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de