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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

An der "Liebesecke" Vögel beobachten

Senatorin Kathrin Moosdorf eröffnet neuen beeindruckenden Aussichtsturm

16.08.2023

An der Brokhuchtinger Landstraße gibt es ab sofort eine neue Attraktion zu entdecken. Mitten im Naturschutzgebiet "Ochtumniederung bei Brokhuchting" wurde ein neuer Aussichtsturm an die Öffentlichkeit übergeben. "Ich freue mich sehr, mit dem neuen Aussichtsturm naturbegeisterten Menschen wieder einen Anlaufpunkt für die Beobachtung der Vogelwelt im Naturschutzgebiet Ochtumniederung bei Brokhuchting anbieten zu können. Der Dank geht an alle Beteiligten, die gemeinsam daran mitgewirkt haben, eine für die Naturbeobachtung nutzbare, wunderbar thematisch in die Landschaft integrierte Skulptur umzusetzen," erklärt die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf.

Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf hat die neue Aussichtsplattform freigegeben. Foto: Umweltressort
Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf hat die neue Aussichtsplattform freigegeben. Foto: Umweltressort

Die sogenannte "Liebesecke" an der Brokhuchtinger Landstraße ist ein idealer Standort für einen weiten Blick in das umgebene Naturschutzgebiet. In unmittelbarer Nähe zur Brokhuchtinger Landstraße befinden sich ausgedehnte Grünlandpolder, die im Winter überstaut und intensiv von Rastvögeln aufgesucht werden.

Vogelnest als gestalterisches Vorbild

Um ein Beobachten dieser besonderen Lebensräume und ihrer Vogelwelt für alle zu ermöglichen, hat die städtische Hanseatische Nuturentwicklung GmbH (haneg) nun einen in die Jahre gekommenen Aussichtsturm erneuern lassen. Der Neubau zeichnet sich durch eine besondere Form aus, die durch das Unternehmen baumrausch umgesetzt wurde. "Ein Turm zur Beobachtung von balzenden und brütenden Vögeln, gelegen an der Liebesecke, das musste gestalterisch ein Vogelnest werden", sagt dessen Geschäftsführer Volker Kranz zur Planungsidee.

Gestalterisches Vorbild für die Plattform ist ein Vogelnest. Foto: Umweltressort
Gestalterisches Vorbild für die Plattform ist ein Vogelnest. Foto: Umweltressort

Die Gesamtkosten für den neuen Beobachtungsturm belaufen sich auf rund 90.000 Euro und wurden aus Projektmitteln des Bundes und der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft aufgebracht. "Für mich ist das gut investiertes Geld, denn dies ist ein Ort an dem Menschen und Naturschutz zusammenkommen. Übrigens zu beidseitigem Nutzen. Natur sehen, erleben und schützen tut der Seele gut. Wer hier einmal Kiebitz, Schnatter- und Pfeifenten und all die anderen Vögel beobachtet hat, ist entzückt. Wer abends hier die Gänse gesehen hat, die zur Nachtruhe in großen Schwärmen einfliegen, ist beeindruckt. Ich hoffe, dass viele Bremerinnen und Bremer hier in der Liebesecke ihr Herz an die Ochtumniederungen verlieren."

Informationstafeln am Turm geben genauere Hinweise zu den Beobachtungsmöglichkeiten vor Ort. Die Anreise wird mit dem Fahrrad empfohlen, da nur wenig Parkraum zur Verfügung steht.

Hintergrund

Das Naturschutzgebiet "Ochtumniederung bei Brokhuchting" hat eine besondere Geschichte: Im Zusammenhang mit dem Bau des Güterverkehrszentrums wurden zur Kompensation der Beeinträchtigungen im Baugebiet auf den angrenzenden Flächen in Brokhuchting umfangreiche Vernässungs- und Extensivierungsmaßnahmen durchgeführt. Seit 1986 sind hier Feuchtwiesen, naturnahe Kleingewässer, angestaute Polder und Auwälder entwickelt worden und bieten vielen empfindlichen und seltenen Arten einen neuen Lebensraum. Diese positive Entwicklung hat es möglich gemacht, das Gebiet 1998 unter Naturschutz zu stellen und schließlich auch dem europaweiten Natura 2000-Netz hinzuzufügen.

Das Naturschutzgebiet ist Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes Niedervieland mit den wichtigsten Arten Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe. Rund 213 Vogelarten kommen hier vor, von denen mindestens 101 Arten im Gebiet auch brüten. Ein intensives Monitoring und Management des Gebietes, beständige Umsetzung der erforderlichen Unterhaltungs- und Pflegemaßnahmen, eine enge Kooperation mit der örtlichen Landwirtschaft sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung des Wasserhaushaltes über Bundes-Fördermittel sorgen dafür, dass das Feuchtgebiet auch in der Klimakrise seinen besonderen Wert für die biologische Vielfalt behält.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Umweltressort
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Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361 - 96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de