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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Lagebild vom Bundeskriminalamt belegt Anstieg Häuslicher Gewalt

Kommentar der Bremer Landesfrauenbeauftragten

11.07.2023

Heute (11. Juli 2023) hat das Bundeskriminalamt das Lagebild zu Häuslicher Gewalt vorgestellt. Demnach sind die Betroffenenzahlen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen und bestätigen damit eine seit Jahren andauernde Entwicklung. Entgegen dem Bundestrend verzeichnet die Polizei im Land Bremen einen Rückgang von etwa zwölf Prozent bei den Betroffenenzahlen für 2022, Gründe hierfür sind noch nicht bekannt. Im Vorjahr hatte Bremen einen Anstieg von neun Prozent verzeichnen müssen.

"Die bundesweiten Zahlen erschrecken zutiefst und zeigen, wie Gewalt gegen Frauen offenbar weiter um sich greift", erklärt Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm. "Und dies ist nur das so genannte Hellfeld, also diejenigen Fälle betroffener Frauen und Mädchen, die polizeilich erfasst wurden. Das Dunkelfeld ist laut Fachleuten immens. Es ist gut und richtig, dass die Innenministerin dem Thema Frauenhass und Gewalt gegen Frauen größeres Gewicht beimessen und den geschlechtsspezifischen Aspekt dieser Taten in den Vordergrund stellen will. Wenn jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wird, dann ist dies keine 'Familientragödie', wie manche Medien es immer noch nennen, sondern ein Femizid: die Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist.

Bremen hat mit seinem Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen und Kindern 75 Maßnahmen vorgelegt, die Betroffene besser schützen sollen. Nun geht es darum die Maßnahmen umzusetzen und hierfür ist Geld nötig. Die neue Koalition benennt in ihrem Vertrag zahlreiche Schritte für einen besseren Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt – und sie sichert die Ausfinanzierung der im Landesaktionsplan benannten Maßnahmen ausdrücklich zu. Hierzu gehört ganz zentral die Einrichtung einer Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte, in der Betroffene versorgt und Beweise gerichtsfest dokumentiert werden können. Auch wenn die Koalition all ihre Vorhaben unter einen Finanzierungsvorbehalt gestellt hat: Angesichts der heute veröffentlichen Zahlen ist es umso dringender, die Finanzierungszusage einzuhalten."

Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050,
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