Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Convivo-Insolvenz: Fünf Einrichtungen gerettet, fünf weitere auf gutem Wege

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Convivo-Insolvenz: Fünf Einrichtungen gerettet, fünf weitere auf gutem Wege

Sozialbehörde stellt Betrieb bei den übrigen mit Finanzzusagen sicher

13.04.2023

Fünf von elf stationären Altenpflegeeinrichtungen der in Bremen ansässigen insolventen Convivo-Gruppe sind an einen neuen Träger übergegangen, für fünf weitere stehen die Aussichten auf Übernahme derzeit gut. Mit festen Finanzierungszusagen in einer Gesamthöhe von bis zu 90.000 Euro pro Monat sichert die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport schließlich den Weiterbetrieb von vier Einrichtungen ab, weil für sie mit Abschluss des vorläufigen Insolvenzverfahrens am 31. März 2023 noch keine Anschlussperspektive absehbar war. Das hat Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (Donnerstag, 13 April 2023) gegenüber der Deputation für Soziales, Jugend und Integration erklärt.

"Alle Häuser werden derzeit im vollen Umfang weiter betrieben", sagte Senatorin Stahmann und fügte hinzu: "Für Bewohnerinnen und Bewohner wie auch für die Beschäftigten wäre eine Schließung mit erheblicher Verunsicherung verbunden. Darum ist es besonders wichtig, dass wir gemeinsam mit der Insolvenzverwaltung daran arbeiten, möglichst viele Standorte dauerhaft zu erhalten."

Das Amtsgericht Bremen hatte Ende Januar die vorläufige Insolvenzverwaltung über wesentliche Gesellschaften des in mehreren Bundesländern tätigen Wohn- und Pflegeheimbetreibers Convivo angeordnet, die am 1. April in das reguläre Insolvenzverfahren gemündet war. Convivo betreibt in Bremen elf vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit insgesamt rund 600 Plätzen sowie vier ambulante Wohnangebote mit Service-Wohnen sowie Pflegewohngemeinschaften. Alle betroffenen Einrichtungen waren zuletzt mit Defiziten zwischen 16.000 und 110.000 Euro betrieben worden. Die Unternehmensgruppe hatte das mit einer auf 70 Prozent gesunkenen Auslastung bei steigenden Kosten begründet.

Fünf Einrichtungen sind zum 1. April an einen neuen Betreiber übergegangen. Das sind das Haus Seewenje mit Terranus als Übergangsbetreiber, der Park Aumund und der Park Oberneuland mit dem Betreiber Newcare und der Park Tauwerk mit dem Betreiber Renafan. Die Einrichtungen Weserbogen wird von Herzbegleiter übernommen.

Für aktuell fünf Einrichtungen gibt es nach Einschätzung der Insolvenzverwalter einen guten Verhandlungsstand mit zwei gemeinnützigen Bremer Trägern, es sind aber noch Details in den Vertrags- und Pflegesatzverhandlungen zu klären. Und für weitere vier Einrichtungen wird eine Übernahme noch geprüft, Zusagen gibt es aber nicht. Für die Dauer der Verhandlungen haben sich die Beteiligten gegenseitig zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Zwei Einrichtungen waren von der Insolvenz zunächst nicht betroffen, für eine von beiden hat sich das inzwischen geändert. Für das Haus am Dobben ist nun die vorläufige Insolvenz angemeldet worden.

Die bei der Convivo Gruppe eingesetzten Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster (Kanzlei WILLMERKÖSTER) und Dr. Christoph Morgen (Kanzlei Brinkmann & Partner) sagten: "Die Gespräche, die wir in den letzten Wochen geführt haben, waren intensiv, aber stets konstruktiv. Unser besonderer Dank richtet sich an die Verantwortlichen auf Seiten der Stadt Bremen für die aktive Unterstützung und das große persönliche Engagement. Gemeinsam konnte ein Pflegenotstand vermieden werden. Wir sind froh, dass wir für erste Einrichtungen eine stabile Lösung für die Fortführung der Seniorenheime gefunden haben. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sind das gute Nachrichten, ebenso für die Beschäftigten. Bei den noch laufenden Gesprächen, die wir derzeit führen, geht weiterhin Sorgfalt vor Schnelligkeit."

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-64152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de