Sie sind hier:
  • Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Die Senatorin für Kinder und Bildung | Senatskanzlei

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Öffentliche Gedenkveranstaltung im Bremer Rathaus

26.01.2023

Gemeinsame Pressemitteilung mit der Landeszentrale für politische Bildung

Zentrale Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens in der Oberen Rathaushalle. Foto: Senatspressestelle

Der 27. Januar ist seit 1996 bundesweit ein Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag vor 78 Jahren befreiten die Soldaten der Roten Armee die wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der Senat der Freien Hansestadt Bremen organisiert - gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung - jährlich die zentrale Gedenkveranstaltung. In diesem Jahr fand diese Veranstaltung am Donnerstag, den 26. Januar in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt.

Zentrale Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens in der Oberen Rathaushalle. Foto: Senatspressestelle
Zentrale Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens in der Oberen Rathaushalle. Foto: Senatspressestelle

"Der 27. Januar als Gedenktag an die Befreiung des KZ Auschwitz darf niemals nur Ritual sein. Wir müssen die Vergangenheit immer auch mit der Gegenwart verbinden und die Bedeutung der Erinnerung für die Gegenwart aufzeigen. Und dieser Gedenktag muss immer offen sein für eine lebendige Debatte, wie wir die Zukunft der Erinnerung gestalten wollen," betonte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte in seinem Grußwort.

Der Schwerpunkt der diesjährigen zentralen Gedenkveranstaltung befasst sich mit dem deutschen Vernichtungskrieg in Osteuropa. "Wir haben durch den Angriffskrieg in der Ukraine auch deutlich zu spüren bekommen, wie wenig wir in Deutschland über den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg im Osten Europas wissen und erinnern, und gleichzeitig: Wie präsent dieser Krieg dort in der Erinnerung noch immer ist," sagte Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung, in seiner Begrüßung.

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, die Osteuropa-Historikerin Katja Makhotina (Universität Bonn) und Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Senatspressestelle
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, die Osteuropa-Historikerin Katja Makhotina (Universität Bonn) und Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Senatspressestelle

Nach den Grußworten hielt Katja Makhotina (Universität Bonn) den Vortrag "Erinnerung, die weh tut. Der deutsche Vernichtungskrieg im Osten 1939-45 als Leerstelle im öffentlichen Gedächtnis und als Weckruf". Darin betonte die Osteuropa-Historikerin, dass die deutsche Debatte über den Krieg Russlands gegen die Ukraine in aller Deutlichkeit gezeigt hat, wie problematisch diese Leerstellen sind: Wie gehen wir angesichts des Kriegs gegen die Ukraine mit der Formel "Nie wieder" in Zukunft um? Wie kann die offene, demokratische Erinnerungskultur in Deutschland vor diesem Hintergrund ohne den Einfluss populistischer Vereinfachungen und Verkürzungen debattiert und weiterentwickelt werden? Nach dem Vortrag verlasen Schülerinnen und Schüler der Oberschule Schaumburger Straße die Namen der Opfer der Medizinverbrechen in Bremen. Für die musikalische Umrahmung sorgten Kristina Legostaeva (Gesang) und Kyrylo Shchyptsov (Gitarre).

Das Bremer Gedenkprogramm rund um den 27. Januar geht auch nach dem zentralen Gedenktag weiter. Koordiniert vom Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." und der Landeszentrale für politische Bildung wurde mit Hilfe von vielen Vereinen, Initiativen und Kooperationspartnern ein umfangreiches Programm mit über 60 Veranstaltungen zusammengestellt. Es umfasst - in einem Zeitraum vom Januar bis April - Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Studienreisen und vieles andere mehr. Das gesamte Programm finden Sie unter www.politische-bildung-bremen.de.

Ansprechpartner für die Medien: