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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Corona-Ausbruch in der Justizvollzugsanstalt

37 positiv getestete Gefangene / JVA verstärkt Sicherheitsvorkehrungen

04.02.2022

Fast zwei Jahre lang konnte die Justizvollzugsanstalt Bremen das Virus vor den Mauern halten. Nachdem sich am Dienstag allerdings zunächst drei Gefangene aus dem geschlossenen Vollzug mit Corona-Symptomen an den medizinischen Dienst der JVA wandten und sich als "positiv" herausstellten, wurde umgehend eine Reihentestung mittels Antigen-Schnelltest veranlasst. Ergebnis: 37 Gefangene wiesen ein positives Resultat auf – bis auf wenige Einzelfälle sind sie allesamt in einem Hafthaus untergebracht. Glücklicherweise sind bislang keine schwereren Verläufe zu verzeichnen. Die Anstalt reagiert auf den Corona-Ausbruch im geschlossenen Vollzug der JVA mit einer Vielzahl von Maßnahmen, um die Situation möglichst schnell in den Griff zu bekommen:

  • Alle positiv getesteten Gefangenen wurden umgehend von den nicht infizierten separiert. Die positiv getesteten Gefangenen erhalten weiterhin – getrennt von den übrigen - die Möglichkeit, sich für eine Stunde im Freien aufzuhalten und sind ansonsten in den Hafträumen in Quarantäne.
  • Für die gesamte JVA wurde umgehend eine FFP-2-Maskenpflicht erlassen – Gefangene müssen diese aufsetzen, sobald sie ihren eigenen Haftraum verlassen. Die Masken werden über den ärztlichen Dienst der JVA zur Verfügung gestellt.
  • Statt der gesamten Hafthäuser, gelten nunmehr die einzelnen Stationen innerhalb der Häuser als Kohorte, um den Ausbruch möglichst schnell eindämmen zu können.
  • Der Arbeitsbetrieb in den Werkstätten der JVA wurde ausgesetzt, um ein Übergreifen des Virus auf andere Hafthäuser oder Abteilungen zu verhindern.
  • Auch die Besuchsregeln für Angehörige wurden zunächst ausgesetzt.
  • Nach den ersten Reihentestungen in dieser Woche, werden ab Montag alle Insassen des geschlossenen Männervollzugs in Absprache mit dem Gesundheitsamt mittels PCR getestet, um je nach Ergebnis weitere Maßnahmen und Vorkehrungen treffen zu können.

Die Einschränkungen, die die jetzt getroffenen Maßnahmen für die Gefangenen bedeuten, versucht die JVA zumindest abzufedern: So erhalten Gefangene in Quarantäne beispielsweise auf Wunsch einen Leihfernseher, außerdem wird allen Insassen angesichts der momentan ausgesetzten Besuchsregeln die Möglichkeit geboten kostenlos über die Stationstelefone mit ihren Familien Kontakt zu halten. Dazu der Leiter der JVA Hans-Jürgen Erdtmann: "Sobald wir die gegenwärtige Situation aufgeklärt haben, werden wir die Maßnahmen umgehend zurückfahren. Wir hoffen, dass auch Besuche möglichst zeitnah wieder möglich sein werden – bis dahin muss ich die Angehörigen der Gefangenen schlicht um Verständnis bitten. Für den Moment ist unser erstes Ziel, alles zu unternehmen, um eine weitere Ausbreitung des Virus innerhalb der JVA zu verhindern und den Ausbruch einzugrenzen. Bei den Kolleginnen und Kollegen, die genau daran gegenwärtig direkt in den Hafthäusern ruhig und besonnen arbeiten, und auch für das spürbare Verständnis der Gefangenen für die getroffenen Maßnahmen möchte ich mich schon heute bedanken."

Aktuell sitzen insgesamt 562 Gefangene in der JVA Bremen ein. 37 von Ihnen sind positiv getestet worden. 33 dieser Fälle sind einem einzelnen Hafthaus, das mit 120 Gefangenen belegt ist, zuzurechnen. In der Bremerhavener Vollzugsabteilung der JVA ist kein Ausbruch zu verzeichnen. Von den insgesamt 422 Beschäftigten der JVA sind gegenwärtig neun positiv getestet in Quarantäne.

Ansprechpartner für die Medien:
Matthias Koch, Pressesprecher bei der Senatorin für Justiz und Verfassung, Tel.: (0421) 361-14476, E-Mail: matthias.koch@justiz.bremen.de