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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Erstaufnahme in Vegesack nimmt wieder Geflüchtete auf - Derzeit zu weniger als einem Viertel ausgelastet

04.06.2020

Die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete im Land Bremen nimmt ab sofort wieder eingereiste Menschen aus dem Ausland auf. Das teilte Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (4. Juni 2020) im Rahmen der Deputation für Soziales, Jugend und Integration mit. Die Einrichtung mit bis zu 750 Plätzen ist derzeit mit rund 160 Personen belegt. Für die Dauer der Corona-Pandemie wird eine Belegung mit etwa 200, aber nicht mehr als 250 Personen angestrebt. Insgesamt stehen rund 190 Wohnräume zur Verfügung. Bereits im März waren 30 Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aus der Einrichtung ausgezogen, inzwischen haben annähend 450 Menschen die Erstaufnahmeeinrichtung verlassen.

Die Aufhebung des Aufnahmestopps für die Erstaufnahme hat das Gesundheitsamt mit Auflagen verbunden. Dazu gehört die Aufteilung der Flure auf kleine Kohorten von maximal zehn Personen mit jeweils eigenem Sanitärbereich. Mit Ausnahme von Familien und Paaren solle eine Unterbringung in Einzelzimmern angestrebt werden. Wer wegen seines Alters oder wegen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf trägt, der solle zudem auch künftig möglichst in einer anderen Einrichtung untergebracht werden. Alle Neuankommenden werden weiterhin auf das SARS-CoV-2-Virus getestet und vorerst separat in eigenen Räumen der Erstaufnahme untergebracht.

Bereits am Dienstag (2. Juni 2020) hat das Gesundheitsamt „das Ausbruchgeschehen in der Zentralen Aufnahmestelle Lindenstraße für beendet“ und den Aufnahme- und Verlegungsstopp für aufgehoben erklärt. Alle betroffenen Personen sind wieder genesen. Insgesamt waren nach einer Auswertung der Sozialbehörde 671 Tests durchgeführt worden, davon waren 206 Tests bei 200 Bewohnerinnen und Bewohnern positiv, sechs Personen sind vor Ablauf der 14-tägigen Quarantäne ein zweites Mal positiv getestet worden. Schwere Krankheitsverläufe mit intensivmedizinischem Behandlungsbedarf hat es nicht gegeben. „Ich bin für diese Entwicklung sehr dankbar“, sagte Sozialsenatorin Anja Stahmann. Das zeige auch, dass die Strategie des Senats, Risiko-Personen schon im März aus der Erstaufnahmeeinrichtung umziehen zu lassen, ein wichtiger Schritt gewesen sei.

Im Mai 2020 wurden dem Bundesland Bremen im Erstaufnahmesystem für Asylbewerberinnen und Asylbewerber 29 Personen zugewiesen. Im Mai 2019 waren es noch 89. Von Januar bis Ende Mai 2020 hat Bremen 310 Asylbewerberinnen und Asylbewerber aufgenommen im Vergleich zu 512 in den ersten fünf Monaten des Jahres 2019.

Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de