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Die Wende ist geschafft - Klinikverbund Gesundheit Nord schafft erstmals aus eigener Kraft positives Jahresergebnis

18.12.2009

Gesundheit teilt mit:

Die Wende in der wirtschaftlichen Zukunftssicherung des Klinikverbunds Gesundheit Nord ist im zweiten Jahr der Sanierung geschafft: Zum ersten Mal wird der Konzern aus eigener Kraft einen positiven Jahresabschluss vorlegen. Dieses Fazit zogen die Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Nord, Senatorin Ingelore Rosenkötter, und der Sprecher der Gesundheit-Nord-Geschäftsführung, Privatdozent Dr. Diethelm Hansen, heute (18. Dezember 2009) bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung der Gesundheit Nord. „Die Gesundheit Nord hat ein beachtliches Ergebnis erzielt. Ich gratuliere der Geschäftsführung ganz herzlich zu diesem Erfolg. Mein Dank gilt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kliniken, die Tag für Tag hervorragende Arbeit für die Gesundheitsversorgung der Bremerinnen und Bremen leisten“, sagte Ingelore Rosenkötter.


Bereits Ende 2008 hatte der Klinikverbund in der Summe der Jahresergebnisse aller vier kommunalen Klinika zum ersten Mal eine schwarze Zahl erreicht. Diese konnte im vergangenen Jahr allerdings nur durch eine einmalige Entlastungszahlung der Stadt Bremen erreicht werden. Sie hatte dem Konzern damals rund sieben Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 2009 wird die Gesundheit Nord aus eigener Kraft voraussichtlich ein positives Jahresergebnis von drei bis sechs Millionen Euro erreichen. Besonders erfreulich: Auch das Klinikum Bremen-Mitte, bisher das Sorgenkind des Konzerns, konnte 2009 eine wirtschaftliche Konsolidierung erreichen.


Insgesamt hat sich die Zahl der Fälle in den vier Krankenhäusern gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht werden. Vor diesem Hintergrund ist die Leistung der Mitarbeiter/innen umso höher einzuschätzen als die Zahl der Beschäftigten gesunken ist. Im Vergleich zum Vorjahr wurden rund 430 Stellen im Rahmen der natürlichen Fluktuation abgebaut, so dass die Zahl der Vollzeitstellen von rund 5.430 auf rund 5.300 sank. Damit ist die im Sanierungskonzept eingeplante Zahl geschafft. Betriebsbedingte Kündigungen schließt die Geschäftsführung ebenso wie eine Absenkung des Tarifgehaltes weiter aus. „Dank der Anstrengung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir die Wende geschafft“, kommentierte Dr. Hansen. Gleichzeitig warnte er davor, die wirtschaftliche Konsolidierung bereits als abgeschlossen zu betrachten: „Das Ziel ist erst zur Hälfte geschafft. Das zeigen die bundesweitern Vergleichszahlen. Wenn wir dauerhaft wirtschaftlich erfolgreich sein wollen, müssen wir unsere Ergebnisse noch weiter verbessern.“


Noch stärker als das Jahr 2008 war 2009 durch die umfassende strukturelle Erneuerung der Holding bestimmt. So wurde begonnen, die Verwaltungsbereiche der vier Krankenhäuser zu zentralisierten Bereichen zusammenzuführen. So wird es künftig beispielsweise nicht mehr vier einzelne Personalabteilungen geben, sondern einen gemeinsamen „Servicebereich Personal und Recht“, der organisatorisch an die Holding der Gesundheit Nord angegliedert ist. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Umstrukturierung des Klinikverbunds war die Erarbeitung des „Medizinischen Zukunftskonzeptes“, das die Geschäftsführung bereits im Frühjahr vorgelegt hatte. Darin ist festgelegt, wie das medizinische Spektrum des Klinikverbunds in Zukunft aufgestellt sein wird: Künftig werden die vier Krankenhäuser ihr Angebot in insgesamt zehn medizinischen Zentren zusammenfassen.


Mittlerweile hat die Umsetzung des Konzepts begonnen, bereits im kommenden Jahr sollen die Zentren ihre Arbeit aufnehmen. „Damit stellen wir die Weichen für eine weitere Verbesserung der Patientenversorgung und für eine wirtschaftlich und medizinisch erfolgreiche Zukunft der Gesundheit Nord“, so Dr. Hansen.


Ein wichtiges Thema in der heutigen Aufsichtsratssitzung waren auch die 2009 erfolgten und für das Jahr 2010 geplanten Investitionen. So konnte 2009 beispielsweise die Sanierung der Fassade des Klinikums Links der Weser abgeschlossen werden. Der Verwaltungsneubau am Klinikum Links der Weser feierte Richtfest und wird voraussichtlich im Frühjahr 2010 bezugsfertig sein. Das Klinikum Bremen-Nord begann mit den Bauarbeiten für einen neuen Hubschrauberlandeplatz, der im Laufe des Jahres 2010 fertig gestellt werden soll. Zudem wird hier im kommenden Jahr eine Komfortstation eingerichtet werden, die Psychiatrie wird erweitert und der Aufbau einer kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik ist geplant. Das Klinikum Links der Weser steht vor einer umfassenden Sanierung des OP-Traktes, während am Klinikum Bremen-Ost unter anderem mit dem Aufbau eine interdisziplinären diagnostischen Zentrums und mit der Einrichtung eines Zentrums für minimalinvasive Chirurgie begonnen wird. Besonders viel soll in den nächsten Jahren in das Klinikum Bremen-Mitte investiert werden: Bekanntermaßen wird sich das Krankenhaus an der St.-Jürgen-Straße durch den Neubau großer Teile des Klinikums umfassend verändern und erneuern. Der Generalplaner für den Bau ist ausgewählt und hat in diesen Tagen die Arbeit aufgenommen. Es handelt sich dabei um das Architektur- und Ingenieurbüro Ludes aus Recklinghausen, das auf die Entwicklung und Umsetzung von Bauten des Gesundheitswesens spezialisiert ist. Im Laufe des Jahres 2010 wird hier mit der so genannten Baufeldfreimachung begonnen, und in der zweiten Jahreshälfte werden einige medizinische Bereiche in Interimslösungen ausgelagert werden.


Insgesamt wird die Gesundheit Nord im kommenden Jahr 70 Millionen Euro in Baumaßnahmen investieren und weitere rund 30 Millionen in Einrichtung, Ausstattung und technische Geräte der Klinika. Dabei ist die Einführung eines PACS-Systems („Picture Archiving and Communication System“) geplant, das für alle Röntgenaufnahmen eine film- und papierlose Befundung und Dokumentation ermöglicht – ein großes Investitionsvorhaben, das auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege und im ärztlichen Dienst entlasten wird. Diethelm Hansen: „Damit werden wir weitere wichtige Schritte gehen, um die kommunalen Krankenhäuser Bremens zukunftsfähig zu machen und die medizinische Versorgung der Menschen in Bremen und der Region weiter zu verbessern.“