Sie sind hier:

Bundesland Bremen

Das Bremer Wappen: Vom Himmelsschlüssel zum Stadtsignet

21.12.2009

Neues Buch gibt Aufschluß – Schlüssel in der Stadt weit verbreitet

Fritz Lohmann unter einem Bremer Wappen mit seinem neuen Buch
Fritz Lohmann unter einem Bremer Wappen mit seinem neuen Buch "Das Bremer Wappen"


Was hat eigentlich der Schlüssel im Bremer Wappen zu suchen? Eine Spontan-Umfrage auf dem Bremer Weihnachtsmarkt macht unmissverständlich klar: Keine Ahnung. Nur zwei junge Bremerinnen sind überzeugt: Es kann nur der Schlüssel zur Welt sein. Schönes Bild, nicht ganz unbekannt, aber leider falsch. Dabei findet sich der Bremer Schlüssel an überraschend vielen Orten in der Stadt: Am Bahnhof, am Schütting und am Börsenhof, im Focke-Museum, natürlich vielfach im und am Rathaus, auch am Gerichtsgebäude und selbst als Tatoo auf dem Arm eines Werderfans wurde es gesichtet. Ein soeben erschienenes Buch kann der verbreiteten Ahnungslosigkeit nun ein Ende setzen. Der als Sohn bremischer Eltern in den USA geborene Fritz Lohmann, gelernter Jurist, hat der Entstehung des Bremer Wappens neugierig und akribisch nachgespürt. Und so ist ein handlicher, gut recherchierter und ansprechend bebilderter Band „Das Bremer Wappen“ entstanden. Er zeichnet den Weg vom Himmelsschlüssel bis zum heutigen Stadtsignet nach und spiegelt in fesselnden Geschichten viele Jahrhunderte Geschichte der Freien Hansestadt.


„Das Buch ist schon lange überfällig“, sagt Lektor Dr. Daniel Tilgner vom Temmen-Verlag. Es gibt wohl einige Aufsätze zu Detail-Aspekten des Wappens, aber keine Gesamtschau. Die liegt nun auf 176 Seiten vor.


Der Bremer Schlüssel auf einem Fresko im Bremer Rathaus
Der Bremer Schlüssel auf einem Fresko im Bremer Rathaus"



Mehr als 1200 Jahre spielt der Schlüssel eine symbolische Bedeutung für die Stadt. Im Juli 1366 war er zum ersten Mal im Bremer Stadtsiegel zu sehen. Es zeigt den Apostel Petrus mit einem Schlüssel, der an die Schlüsselgewalt erinnert, die ihm (nach Matthäus) als Apostel von Christus verliehen wurde. Die Form dieses Schlüssels ging in das Bremer Wappen ein und besteht bis heute fort. Dass der Schlüssel überhaupt ins Stadtsiegel kam, ist das Ergebnis eines Machtkampfes zwischen Erzbischof und Rat im 14. Jahrhundert – anschaulich erzählt in dem neuen Buch, das noch viele weitere Bremer Geschichten zu bieten hat. So widmet Lohmann auch ein Kapitel der Bremer Speckflagge und klärt seine Leserschaft auch darüber auf, dass es (wie fälschlich im Internet zu lesen) keine Bremer Landeshymne mit dem Titel „Der Bremer Schlüssel“ gibt.

Bis in die Tiefen des Ratskellers hat es der Bremer Schlüssel geschafft. Er prangt repräsentativ auf den alten Weinfässern. Am besten jedoch gefällt dem Autoren Fritz Lohmann „Das trunkene Wappen“, das einst Karl Dannemann übermütig auf die Wand im Bacchuskeller malte - vermutlich nach erheblichem Weingenuss.


Fritz Lohmann, „Das Bremer Wappen, Vom Himmelsschlüssel zum Stadtsignet, ist im Temmen-Verlag erschienen und kostet 14,90 Euro.


Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an [Foto: Anja Raschdorf, Senatspressestelle].
Foto 1-Download
Foto 2-Download