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Sonstige

Der 27. Januar ist der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“

23.01.2009

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in der Bundesrepublik Deutschland ein nationaler Gedenktag. Dieser Gedenktag wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. Dieses Datum bezieht sich auf den 27. Januar 1945 als dem Tag, an dem Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit hatten.


Die Einführung dieses Gedenktages vor nunmehr 13 Jahren diente nicht nur dem Zweck, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Dieser Tag sollte auch eine aktuelle Bedeutung bekommen. In der Proklamation des Bundespräsidenten Roman Herzog hieß es:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muß auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen.
Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“


Bereits im Frühjahr 1997 gab es ein erstes bremisches Programm zu diesem Anlass. In Bremen legen wir nunmehr im Jahr 2009 das 13. Veranstaltungsprogramm zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus vor, an dem sich wieder eine große Zahl von Kooperationspartnern beteiligt hat.


Unter der Koordination der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen, der Landeszentrale für politische Bildung und des Bremer Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“ kann ein Programm präsentiert werden, in dem unterschiedlichste Aspekte des Erinnerns, des Mahnens und Gedenkens angesprochen werden.


Wieder gibt es am Gedenktag am 27. Januar 2009 eine zentrale offizielle Feierstunde des Senats der Freien Hansestadt Bremen, zu der als besonderer Gast Alexander Bergmann aus Riga kommen wird, der Vorsitzende des "Vereins ehemaliger Ghetto- und KZ-Häftlinge Lettlands". Bereits am Nachmittag des 27. Januar 2009 hält Prof. Dr. Michael Brenner, Lehrstuhlinhaber für jüdische Kultur an der Universität München, in der Bremer Universität zum Dies Academicus einen Vortrag über das Thema „Jüdische Studien im Schatten des Holocaust? Die Vermittlung jüdischer Kultur und Geschichte in Deutschland“.


Leben und Werk des KZ-Überlebenden und Schriftstellers Jean Améry bearbeitet Dr. Hermann Kuhn. Dr. Susanne Heim stellt das große Editionsprojekt „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945“ vor.
Eine mediale Installation im Forum Kirche dokumentiert künstlerisch die so genannte Reichskristallnacht in Bremen. Eine von Schülerinnen und Schülern erarbeitete Ausstellung im Rosenak-Haus zeigt „Spuren jüdischer Geschichte in Bremen“.


Orchester und Chor der Universität Bremen unter Leitung von Dr. Susanne Gläß beteiligen sich mit dem Oratorium „A Child of Our Time“ vom Michael Tippett am Programm 2009. Das Institut für Geschichte der Universität ist dabei mit einer szenischen Lesung über Ausweisung, Verfolgung und Ermordung des Bremer Arbeiters Johann Geusendam, gestorben 1945.


Weitere Veranstaltungen widmen sich literarischen Themen, spüren den aktuellen Tendenzen des Antisemitismus in Europa nach oder laden ein zum gemeinsamen Nachdenken über die Zukunft der Erinnerungsarbeit.


Zeitlich umfassen die Angebote des Programms zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Jahre 2009 einen Zeitraum vom 13. Januar bis zum 2. März 2009. Noch ohne feste Terminsetzung ist die von der Landeszentrale für politische Bildung geplante Gedenkfahrt nach Prag und Theresienstadt.


Das Veranstaltungsprogramm 2009 zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus liegt an vielen öffentlichen Einrichtungen in Bremen aus oder kann angefordert werden bei der Landeszentrale für politische Bildung unter 0421/361-2922. Im Internet befindet sich das Programm im PDF-Format unter anderem unter www.lzpb-bremen.deExternes Angebot und www.erinnernfuerdiezukunft.deExternes Angebot.


Die Programmkoordination lag wieder bei Dr. Her mann Kuhn, Deutsch-Israelische Gesellschaft, und Michael Scherer, Landeszentrale für politische Bildung und „Erinnern für die Zukunft e.V.“.