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Sonstige

Filmhistoriker Naum Kleiman erhält Bremer Filmpreis 2017 der „GUT FÜR BREMEN Stiftung“ der Sparkasse in Bremen

Neuer Nachwuchs-Filmpreis geht an den Filmwissenschaftler Felix Lenz

20.01.2017

Der russische Filmforscher Naum Kleiman ist am 19. Januar 2017 abends mit dem Bremer Filmpreis 2017 der „GUT FÜR BREMEN Stiftung“ der Sparkasse in Bremen ausgezeichnet worden. Der 79-Jährige nahm den Preis im Rahmen eines festlichen Senatsempfangs mit rund 300 geladenen Gästen in der Oberen Rathaushalle entgegen. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird von der Sparkasse Bremen in Kooperation mit dem City 46/Kommunalkino Bremen e.V. verliehen und zeichnet langjährige Verdienste um den europäischen Film aus.

Der weltweit führende Filmgeschichtsexperte Kleiman habe „eine einzigartige Lebensleistung in der Film- und Kulturvermittlung vollbracht“, würdigte Jury-Mitglied Erika Gregor, Gründerin des Berliner Kinos Arsenal, den Preisträger. Als Gründer und langjähriger Direktor des Moskauer Filmmuseums habe er das „Film-Gedächtnis des Landes“ erschaffen. Zudem habe er dort regelmäßig internationale Filmwerke präsentiert. „Unter seiner Leitung war das Filmmuseum ein Fenster zur Welt“, sagte Gregor.

Kleiman ist vor allem auch ein angesehener Experte für die Arbeiten des sowjetischen Regisseurs und Kinopioniers Sergej Eisenstein. Kleiman baute das Eisenstein-Archiv auf, das er auch lange leitete. Zahlreiche Filme Eisensteins rekonstruierte er, darunter den Revolutionsfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925) und „Die Beshin-Wiese“ (1937). „Es gibt auf der Welt bis heute niemanden, der Sergej Eisenstein so gut kennt wie Naum Kleiman“, betonte Karl-Heinz Schmid, Geschäftsführer vom City 46.

Der Bremer Filmpreis wird seit 1999 vergeben, seit 2015 alle zwei Jahre. Frühere Preisträger sind u.a. die Regisseure Lars von Trier und Ken Loach sowie die Schauspielerin Tilda Swinton. Der Jury gehörten in diesem Jahr neben Erika Gregor auch die Filmemacherin Angelina Maccarone und der Publizist Ralph Eue an. Die Laudatio hielt die Filmkritikerin Katja Nicodemus.

Neu geschaffener Nachwuchs-Filmpreis
Der in diesem Jahr neu geschaffene Nachwuchs-Filmpreis ging an den 43-jährigen Filmwissenschaftler Dr. Felix Lenz aus Frankfurt am Main. Kleiman durfte den Preisträger bestimmen. Auch zukünftig soll der Hauptpreisträger ein Talent für den Nachwuchspreis auswählen können. Lenz ist Lehrbeauftragter an der Universität Bamberg. Zu den Schwerpunkten seiner Lehre und Forschung gehören vor allem die Theorie und das Filmwerk Eisensteins. Lenz sei einer der „begabtesten und vielversprechendsten Filmwissenschaftler seiner Generation in Deutschland und Europa“, begründete Kleiman seine Wahl: „Er ist ein sehr guter, nachdenklicher Zuschauer und Leser, ein positiver Forscher, der nicht die Pathologien und Fehler, sondern die scharfsinnigen Entdeckungen und echten Schätze sucht und findet.“