Sie sind hier:

Bundesland Bremen

Bremer Kaufmannsfeste in einer neuen Gesamtschau

07.01.2008

Druckfrische Publikation über traditionsreiche Mahlzeiten der Hansestadt

Januar und Februar eines jeden Jahres sind für Bremen besondere Monate. Wie keine andere Zeit stehen sie ganz im Zeichen bremischer Traditionen. Eiswette und Schaffermahlzeit, das Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins, die Januargesellschaft und die Schmeckesmahlzeit fallen in diese ersten Wochen des Jahres. Es sind herausragende Feste der Kaufmannschaft, die zum Teil seit vielen Jahrhunderten zelebriert werden. Jetzt liegt zum ersten Mal eine Publikation vor, die diese Ereignisse in einem Gesamtkontext vorstellt. „Bremer Kaufmannsfeste. Rituale, Gebräuche und Tischsitten der bremischen Kaufmannschaft“ ist der Titel des von Klaus Berthold verfassten Buches, das die Handelskammer Bremen herausgegeben hat.


Klar: Die Schaffermahlzeit von Haus Seefahrt ist wohl das bekannteste und repräsentativste Fest Bremens. Schon wegen der Ehrengäste kommt diesem Mahl jeweils am zweiten Freitag im Februar eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit zu. Ob Sigmar Gabriel, Ole von Beust, Edmund Stoiber oder zuletzt Bundeskanzlerin Angela Merkel: Sie alle haben schon bei diesem Ereignis an der festlich gedeckten Tafel in der Oberen Halle des Rathauses gesessen. Aber auch die weniger bekannten Feierlichkeiten wie die Januargesellschaft, die Schmeckemahlzeit im Haus Schütting oder das Bremer Takak-Collegium hinterlassen bei den Gästen stets tiefe Eindrücke.


Kontinuität: Das prägt die bremischen Tischgesellschaften. In anderen Hansestädten sind nach der Besetzung durch Napoleon viele Bräuche aufgegeben worden. In Bremen freilich konnten die großen Bremer Kaufmannsfeste an die sich wechselnden Zeiten angepasst, zum Teil neu belebt werden. Wie sie entstanden, ob und wie Gebräuche und Tischsitten sich wandelten – all das beschreibt der Autor Klaus Berthold in dem reichhaltig illustrierten Buch und vollzieht deren Geschichte bis zur Jetztzeit nach. Bei aller Unterschiedlichkeit kann als gemeinsame Linie gleichwohl festgehalten werden: Die Feste fördern die Verbundenheit Bremens mit der Welt und stärken zugleich das Gemeinschaftsgefühl in Stadt und Region.


Prof. Dr. Klaus Berthold, ehemaliger langjähriger Geschäftsführer der Bremer Design GmbH, hat sich indes noch für einen anderen Aspekt interessiert. Er rückt die traditionsreichen Bremischen Kaufmannsfeste in den Fokus der europäischen Tisch- und Gesellschaftskultur.


Klaus Berthold, „Bremer Kaufmannsfeste. Rituale, Gebräuche und Tischsitten der bremischen Kaufmannschaft“ (148 Seiten) ist im Bremer Carl Schünemann Verlag erschienen und kostet 29,80 Euro.