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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Früheres Brekom-Gebäude in Hastedt wird Unterkunft für Flüchtlinge

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Senatorin Stahmann: Bessere Lebensverhältnisse für Menschen aus Notunterkünften

03.05.2016

Das frühere Brekom-Gebäude in der Stolzenauer Straße in Hastedt kann in diesen Tagen seinen Betrieb als Unterkunft für Flüchtlinge aufnehmen. Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, hat die Einrichtung am heutigen Dienstag (3. Mai 2016) an den Träger Arbeiter Samariter Bund (ASB) übergeben. Die vierstöckige Immobilie mit fast 3.000 Quadratmetern Nutzfläche ist für zehn Jahre angemietet und bietet bis zu 170 Menschen Platz in Appartements mit separaten Küchen und Sanitäranlagen. "Das frühere Bürogebäude ist jetzt so umgebaut worden, dass es als Studentenwohnheim genutzt werden kann, wenn es für Flüchtlinge nicht mehr benötigt wird", sagte Senatorin Stahmann.

Der 1962 und 1972 in zwei Abschnitten errichtete Bürokomplex wird eine neue Heimat für rund 100 Flüchtlinge aus dem Supermarkt in der Hastedter Heerstraße, der im Sommer 2015 sehr kurzfristig als Notunterkunft angemietet worden war. "Die übrigen Plätze werden an Menschen vergeben, die schon länger in Bremer Notunterkünften leben", sagte die Senatorin und ergänzte: "Ich bin froh, dass wir jetzt nach und nach die Lebensverhältnisse der Menschen verbessern können, die lange in Zelten und Hallen gelebt haben."

So wird in diesen Tagen die letzte Turnhalle für die Unterbringung von Familien und allein geflüchteten Erwachsenen aufgegeben. Die rund 100 Bewohner aus der Turnhalle Blockdiek, die seit Oktober als Notunterkunft dient, können in eine Wohncontaineranlage in Osterholz auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Ost umziehen, als Träger werden auch dort die Johanniter die Betreuung sicherstellen.

Im Laufe der kommenden Woche wird schließlich das Bayernzelt in der Neustadt aufgegeben, die verbliebenen Flüchtlinge werden umziehen in die Gottlieb-Daimler-Straße in Oslebshausen. Dort ist inzwischen – nach dem Kaffee-Quartier im Bremer Westen – der zweite Standort mit Leichtbauhallen betriebsbereit. Träger ist die Innere Mission, die dort bis zu 360 Menschen betreuen kann. Selbst versorgen können die Flüchtlinge sich in diesen Einrichtungen nicht. Deshalb ist eine Versorgungshalle vorgesehen, in der die Mahlzeiten ausgegeben werden.

"Auch bei derzeit zurückgehenden Zugangszahlen können wir auf zusätzliche Übergangswohnheime nicht verzichten", sagte Senatorin Stahmann. 700 Flüchtlinge seien noch in Großzelten untergebracht. Rechne man alle Notplätze zusammen, müsse Bremen immer noch rund 3.250 Asylbegehrende und rund 150 unbegleitete Minderjährige in Bürogebäuden, Gewerbehallen, Zelten, Bau- und Supermärkten unterbringen. Dem gegenüber stünden rund 4.200 Plätze in festen Einrichtungen wie Übergangswohnheimen und Erstaufnahmeeinrichtungen. "Die große Herausforderung einer anständigen Unterbringung ist also keineswegs abgeschlossen", sagte Senatorin Stahmann.

Aktuelle Daten
Der Bau von Wohneinrichtungen im Auftrag der Sozialbehörde geht daher weiter. Konkret im Prozess der Umsetzung befinden sich für die kommenden zwölf Monate 24 Übergangswohnheime mit insgesamt über 3.800 Plätzen.

Die Zahl der provisorischen Unterkünfte kann damit weiter vermindert werden. Derzeit hält Bremen noch sieben Zeltunterkünfte vor, vier davon werden im Mai aufgegeben: das Bayernzelt in der Neustadt, das Thermozelt in Blumenthal, das Zelt auf dem BreNor-Messegelände und das Zelt am Biologischen Garten in Horn. Von 19 ursprünglich genutzten Turnhallen werden nun 16 nicht mehr für die Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Im Sommer sollen alle Hallen wieder für den Sport zur Verfügung stehen.

Die Gesamtzahl der Flüchtlinge und Asylbegehrenden für das Jahr 2016 liegt derzeit zwar höher als in den ersten Monaten des Jahres 2015, allerdings gehen die Zahlen seit Oktober 2015 stark zurück. So hat das Land Bremen in den ersten vier Monaten des Jahres 2016 genau 1.956 Personen aufgenommen, im Vergleichszeitraum 2015 waren es 1.268. Im April 2016 sind 182 Menschen in Bremen in das Asylverfahren aufgenommen werden, nach 195 im März und 721 im Februar. Wie schon im März waren damit die Zugangszahlen gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig.

Für ihre weiteren Planungen legt die Sozialbehörde derzeit die Prognose des Bundes zu Grunde, der von 800.000 Flüchtlingen für das Jahr 2016 ausgeht. Weil Bremen 0,96 Prozent aller Flüchtlinge und Asylbewerber aufnimmt, ergeben sich daraus rechnerisch rund 8.000 Personen für das Land Bremen, davon 6.400 für die Stadtgemeinde Bremen und 1.600 für Bremerhaven.

[FETT Nachfragen an:
Bernd Schneider, (0421) 361-4152 / bernd.schneider@soziales.bremen.de

Fotos: Pressereferat der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport