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Der Senator für Kultur

Pressevorbesichtigung in der Städtischen Galerie Bremen: Robert van de Laar – unverzüglich zuwarten

10.02.2016

Der im vergangenen Jahr verstorbene Robert van de Laar hat die Bremer Kunstszene über Jahrzehnte mitgeprägt. Als Professor an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg (1984 bis 2008) war er ebenso eine wichtige Referenz für jüngere Künstlerinnen und Künstler wie mittels seines umfangreichen und vielfältigen eigenen Werks. Als ausgebildeter Bildhauer, der in den 1960er-Jahren in Essen und Berlin studierte, hatte er eine plastische Sprache gefunden, die in zahlreichen Medien und unerschöpflichen Materialien ihren Ausdruck gefunden hat. Davon zeugen die Exponate in der Ausstellung "unverzüglich zuwarten" in der Städtischen Galerie Bremen, die gemeinsam mit dem Künstler als Momentaufnahme eines unvermittelt umfangreichen Schaffens geplant war.

Die Medien haben am Donnerstag, 18. Februar 2016, um 11 Uhr die Möglichkeit zu einer Pressevorbesichtigung.

Mit seinem plötzlichen Tod wirft die Ausstellung nun einen retrospektiven Blick auf das vielfältige Werk, stellt ältere Arbeiten den jüngsten Zeugnissen seines Ansatzes gegenüber. In den großen Räumen bestimmen vor allem Robert van de Laars Installationen die Ausstellung. Die jüngste Arbeit "Schrecken", die er noch fertigstellen konnte, besteht aus zwanzig kurzen Filmen auf sieben Projektionsscheiben, die im Dunkeln des Raumes aufscheinen. Hier werden Menschen gezeigt, die Erschrecken darstellen, nach ihrem Rhythmus und ihrer Vorstellung.

Auch die Vitrinenarbeiten "Verschwinden/Erscheinen" und "Once", letzteres eine aufwendige Installation aus zwei Glasvitrinen, zwischen denen Nebel hin und her wandert, beeindrucken durch ihre direkte sinnliche Ansprache an die Betrachter und Betrachterinnen. Diese dem dunklen Teil der Ausstellung zugehörigen Werke stehen unter anderem sieben großformatige Porträts gegenüber, die Robert van de Laar in wochenlangen Sessions aus unzähligen gedruckten Einzelaufnahmen von Teilen der Gesichter der Porträtierten zusammengestellt hat, jedes Einzelpapier mit feinen Nadeln befestigt, um zu einem neuen vollständigen Bild der Person zu gelangen, das jedoch auch aus der Ferne die eigene Fragmentisierung und Dekonstruktion immer mit abbildet.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Texten von Ingmar Lähnemann, Rose Pfister, Susanne Regener, Rainer Berthold Schossig und Hermanus Westendorp, der am 17. März 2016 im Rahmen eines Abends zum Gedenken an Robert van de Laar präsentiert wird.

Die Eröffnung findet am Samstag, 20. Februar 2016, um 19 Uhr statt. Es sprechen Rose Pfister und Ingmar Lähnemann, Städtische Galerie Bremen. Die Ausstellung ist bis zum 3. April in der Städtischen Galerie, Buntentorsteinweg 112, zu sehen.