19.11.2001
Je mehr sie über die Erkrankung der Kinder wissen,desto besser können sie helfen
„Wir möchten, dass Eltern ihren Kindern im Krankheitsfall kompetent zur Seite stehen können. Deshalb versuchen wir, neue Wege in der Aufklärung zu gehen.“ Mit diesen Worten fasste Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz, Direktor der Prof.-Hess-Kinderklinik im Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Strasse, am Montag, 19. November. vor Journalisten die Initiative für die jetzt beginnende Vortragsreihe „Kranke Kinder – Wie helfen wir richtig?“ zusammen.
Nach Angaben von Prof. Huppertz spielt der Wissensstand der Eltern beim Krankheitsverlauf und bei der Krankheitsverarbeitung ihrer Kinder eine sehr wichtige Rolle. Eltern, die über die Erkrankung ihrer Kinder gut Bescheid wüssten, könnten kompetenter intervenieren und so zu einer deutlichen Besserung oder zu einer schnelleren Gesundung beitragen. Huppertz: „Insbesondere bei chronisch kranken Kindern wirkt sich diese Kompetenz positiv aus. Wenn Eltern auf Dauer gefordert sind, ihren Kindern ein verläßlicher Partner zu sein, ist der Grad der Informiertheit von entscheidender Bedeutung.“
Die Reihe, die in Kooperation mit der Bremer Volkshochschule entstand, geht über sechs Abende. Eröffnet wird sie mit dem Vortrag „Fieber im Kindesalter“ am kommenden Mittwoch, 21. November. Prof. Huppertz wird dabei unter anderem darauf eingehen, wie Fieber entsteht und welche Maßnahmen bei Fieber hilfreich sind. In dem Vortrag „Das tumorkranke Kind“ wird Oberarzt Thomas Lieber am 12. Dezember über die Häufigkeit der
Erkrankung sowie über die Versorgungsstruktur in Deutschland und insbesondere in Bremen berichten. Oberarzt Dr. Günther Auerswald beschäftigt sich am 16. Januar 2002 mit dem Thema „Krampfanfälle bei Kindern“ und geht dabei verstärkt auf Erste-Hilfe-Maßnahmen ein. Um „Allergische Erkrankungen“ geht es in dem Vortrag von Oberarzt Dr. Wolfram Wiebecke, der am 13. Februar 2002 über die verschiedenen Erscheinungsformen, ihre Ursachen und Vermeidung sprechen wird. Der leitende Oberarzt der Prof.-Hess-Kinderklinik, Dr. Wolfgang Marg, wendet sich am 13. März 2002 an die interessierten Eltern mit dem Thema „Das übergewichtige Kind“. Dabei geht es vor allem um Fragen wie „Warum werden Kinder übergewichtig?“, „Wie kann man vorbeugen?“ und „Welche Möglichkeiten gibt es in der Behandlung – speziell in Bremen?“ Beendet wird die Reihe am 17. April 2002 mit einem Vortrag von Stationsarzt Dr. Volker Heckmann. Er gibt Auskunft über „Neurodermitis beim Kind“. Hierbei wird er auf die Auslöser und die verstärkenden Faktoren genauso eingehen wie auf die Therapie- und Pflegemöglichkeiten sowie das Präventionsverhalten.
Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr. Im Anschluss daran können die Eltern alle Fragen stellen, die ihnen im Zusammenhang mit dem vorgestellten Krankheitsbild wichtig sind. Um 21.30 Uhr endet der Abend. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen der Prof.-Hess-Kinderklinik des Zentralkrankenhauses, Eingang Friedrich-Karl-Straße, Konferenz-raum der Chirurgie, statt und sind kostenlos.
Monika Wagener-Drecoll, Fachbereichsleiterin der Volkshochschule für die Abteilung „Grundbildung, Pädagogik und Naturwissenschaft“, betonte die Wichtigkeit dieser neuen Kooperation zwischen der Klinik und der VHS: „Für uns als Bildungsträger ist klar, dass das Wissen der Kinderärzte und. Kinderärztinnen transportiert werden muss. Wir stellen dafür sehr gern unsere Infrastruktur zur Verfügung.“ Über das Veranstaltungsprogrammheft der Volkshochschule, das in einer Auflage von 20 000 Exemplaren erscheint, würden zahlreiche Eltern erreicht werden.