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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Ohne Ehrenamtliche wäre Integration nur ein leeres Wort"

Senatorin Stahmann dankt 450 Freiwilligen für ihren Einsatz bei der Aufnahme von Flüchtlingen in Bremen

18.01.2016
Senatorin Stahmann stellt zusammen mit Initiatorin Zia Hüttinger das ehrenamtliche Projekt „Fahrradwerkstatt mit Flüchtlingen“ der Zions-Gemeinde in der Bremer Neustadt vor
Senatorin Stahmann stellt zusammen mit Initiatorin Zia Hüttinger das ehrenamtliche Projekt „Fahrradwerkstatt mit Flüchtlingen“ der Zions-Gemeinde in der Bremer Neustadt vor

Unzählige Bremerinnen und Bremer machen Flüchtlingen und Asylbewerbern das Ankommen leichter, geben Sprachunterricht, übernehmen Patenschaften oder unterstützen bei Behördengängen. Sie helfen den Menschen, Wurzeln zu schlagen, Bremerinnen und Bremer zu werden. Mit einem Senatsempfang hat Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, diesen unverzichtbaren Einsatz am heutigen Montag (18. Januar 2016) in der Oberen Rathaushalle feierlich gewürdigt. "Ich möchte mich bei Ihnen bedanken", sagte die Senatorin, "dass Sie sich auf ganz vielfältige Weise für Menschen engagieren, die vor Krieg, Verfolgung und Gewalt zu uns fliehen."

Der Senatsempfang solle "mehr als ein schlichtes Dankeschön: Ohne Sie, ohne Ihren zivilgesellschaftlichen Einsatz, ohne Ihre Unterstützung und alltägliche Hilfe hätten wir es niemals geschafft, die große Zahl der Menschen, die im letzten Jahr nach Bremen gekommen sind, halbwegs angemessen aufzunehmen und herzlich in unserer Stadt willkommen zu heißen", sagte Senatorin Stahmann. "Ihre Arbeit ist unschätzbar und unbezahlbar." Es sei eine Tatsache, dass nicht "der Staat" als anonymes Gebilde die Menschen aufnehmen könne: "Integration heißt Integration in die Gemeinschaft. Und die Gemeinschaft, das sind die vielen Menschen, die hier leben, das sind die Nachbarn, die Mitschülerinnen und Mitschüler, die Eltern in den Kindergruppen, die Arbeitskollegen – und gerade in der ersten Zeit sind es die vielen Ehrenamtlichen, ohne die Integration nur ein leeres Wort wäre."

Viele Ehrenamtliche waren der Einladung der Senatorin in die Obere Rathaushalle gefolgt
Viele Ehrenamtliche waren der Einladung der Senatorin in die Obere Rathaushalle gefolgt

Wie viele Bremerinnen und Bremer sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit engagierten, lasse sich nur schätzen. "Es sind auf jeden Fall sehr viel mehr, als hier heute versammelt sind", sagte die Senatorin mit Blick auf die 450 Gäste. "Sie sind heute stellvertretend für eine Stadtgesellschaft, die sich als weltoffen, hilfsbereit und zupackend erwiesen hat." Und auch immer mehr Ehrenamtliche, die selbst als Flüchtlinge nach Bremen gekommen sind, packten mit an. "Darüber freue ich mich sehr."

Das Engagement der Ehrenamtlichen beginne mit vielen freundlichen Gesten, die das erste Ankommen erleichtern – vom selbst gebackenen Kuchen bis zum Nachbarschaftsfest. Aber es gehe weit darüber hinaus: "Ehrenamtliche sammeln und koordinieren Spenden, betreiben Kleiderkammern in den Unterkünften, helfen bei Hausaufgaben oder beim Spracherwerb. Sie unternehmen Ausflüge und Freizeitaktivitäten, begleiten bei Behördengängen, leiten Freizeitangebote oder Fahrradwerkstätten. Ehrenamtliche übernehmen Patenschaften und Vormundschaften oder engagieren sich in den Hilfsverbänden, die viele unserer Notunterkünfte betreuen", führte die Senatorin aus und räumte ein: "Und selbst das ist sicher nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was ehrenamtlich engagierte Menschen in dieser Stadt bewegen."

Angesichts von über 10.000 Asylbegehrenden und Flüchtlingen im Land Bremen und weiteren 2.600 Minderjährigen arbeite das hauptamtliche Hilfesystem auf Hochtouren. "Und dennoch müssen Flüchtlinge oftmals große Geduld aufbringen, bis alles seinen geregelten Gang geht", sagte die Senatorin. Angefangen von der Aufnahme über die Registrierung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Gesundheitsversorgung und Erstunterbringung bis zur Beantragung von Leistungen, Vermittlung in geeignete Unterkünfte und eine eigene Wohnung, erste Sprachkurse und dem Beginn des Asylverfahrens. "Ohne das bürgerschaftliche Engagement – gerade in der ersten Phase des Ankommens – würden viele Flüchtlinge sich in dieser Phase alleingelassen fühlen. Ich glaube, das große Engagement der Bremerinnen und Bremer macht vielen sehr viel Mut."

In einem kleinen Video von Eiko Theermann und Lars Kaempf, das am heutigen Montagabend im Rathaus Premiere hatte, kamen mehrere Bremerinnen und Bremer zu Wort, die hauptamtlich Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen in die Gesellschaft haben. Neben der Senatorin waren das Uwe Eisenhut (AWO), Ulrike Pala (Ortsamt West), Ismail Baser (Schura), Brigitte Böhme (AWO), André Welvers (Malteser), Barbara Schneider (Zuflucht e.V.), Mageda Abou-Khalil (ASB), Sylvia Pfeifer (Fluchtraum Bremen e.V.).
Der Clip auf der Homepage der Senatorin für Soziales, Jugend Frauen, Integration und Sport

Foto: Pressereferat der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport