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Der Senator für Finanzen

Bremens öffentlicher Dienst wird vielfältiger

06.10.2015

Der öffentliche Dienst soll so vielfältig werden wie die Gesellschaft. Deshalb spricht Bremen bei der Nachwuchswerbung gezielt auch Migrantinnen und Migranten an. Mit Erfolg. 13 Prozent der Beschäftigten haben einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend. Laut Mikrozensus von 2011 beträgt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung in Bremen 28,2 Prozent. Bürgermeisterin Karoline Linnert: "Wir machen Fortschritte, sind aber noch nicht am Ziel. Bei diesem Thema bleiben wir weiter am Ball. Je jünger die Beschäftigtengruppe ist, desto höher steigt der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Migrationshintergrund."

Im Sommer 2013 wurde eine freiwillige, anonyme Beschäftigtenbefragung durchgeführt, an der sich 22,6 Prozent der Befragten beteiligten. Folgende drei Ergebnisse der Befragung führten zu einer genaueren Analyse der Daten:

  • Beschäftigte mit Migrationshintergrund haben häufiger befristete Verträge (29,3 Prozent gegenüber 16,4 Prozent)
  • Der Anteil der Beamten unter den Migranten fällt geringer aus (34,5 Prozent aller Beschäftigten sind verbeamtet, 23,1 Prozent der Beschäftigen mit Migrationshintergrund sind Beamte)
  • Beschäftigte mit Migrationshintergrund übernehmen seltener Führungspositionen (23,2 Prozent aller Beschäftigten zu 17,5 Prozent bei den Beschäftigten mit Migrationshintergrund).

Eine genauere Analyse der Befragungsergebnisse ergibt keinen Hinweis auf eine Benachteiligung von Migranten im öffentlichen Dienst. Generell werden alle Auszubildenden befristet eingestellt. Der Anteil der Migranten an den Auszubildenden ist deutlich höher als bei den anderen Beschäftigtengruppen

Auch bei der Frage der Verbeamtung ergab sich kein Hinweis auf eine konkrete Benachteiligung von Migranten. Generell ist der Anteil der Beamtinnen und Beamte bei Lehrkräften, bei der Polizei und Justiz am höchsten. An der Befragung haben unterdurchschnittlich wenig Lehrer und Polizisten teilgenommen. Eine genaue Analyse der Ergebnisse zeigt, dass in der Altersgruppe der 30- bis 39-jährigen Beschäftigten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund häufiger verbeamtet sind als in der Vergleichsgruppe (47,3 Prozent gegenüber 38,4 Prozent).

Das niedrige Durchschnittsalter bei den Beschäftigten mit Migrationshintergrund ist Ursache für deren geringen Anteil an Führungspositionen. Die absolut meisten Beschäftigten mit Führungsverantwortung sind zwischen 40 und 59 Jahre alt, eine Altersgruppe, in der Migranten deutlich unterrepräsentiert sind.

Abschließender Kommentar der Bürgermeisterin: "Wir wollen den Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund weiter steigern und dieser Gruppe selbstverständlich die gleichen Karrierechancen wie allen anderen Beschäftigten bieten."