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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Geiselnahme im Frauenvollzug unblutig beendet

04.02.2002

Im Frauenvollzug der JVA Bremen hat heute (04.02.2002) eine Insassin, die wegen mehrerer schwerer Raubüberfälle in Untersuchungshaft sitzt, zunächst den Anstaltspfarrer bedroht und anschließend eine weibliche Insassin als Geisel genommen, um auf diese Weise ihr Freikommen zu erzwingen.


Die Untersuchungsgefangene befand sich mit drei anderen Insassinnen zum Gespräch beim Anstaltspfarrer. Nach beendetem Gespräch bat sie um ein kurzes Einzelgespräch im angegliederten Nebenraum, was der Pfarrer auch gewährte.

Dort zog sie ein Messer und forderte Autoschlüssel, Zellendurchgangsschlüssel und 50 €.


Der Pfarrer sowie die anderen Frauen, die im Nebenraum den Vorfall mitgehört hatten, versuchten zunächst, sie durch gutes Zureden von ihrem Vorhaben abzubringen. Da dies keinen Erfolg zeigte, händigte der Pfarrer die geforderten Dinge aus. Anschließend nahm die Täterin eine der anderen Insassinnen als Geisel und schloss den Rest der Gruppe ein. Zuvor hatte sie dem Pastor angedroht, wenn er Alarm auslöse, werde sie die Geisel „abstechen“. Sie nahm dann mit der Geisel den Weg über den Hof und über die Werkstrasse, um bei der Gärtnerei ins Freie zu gelangen. Der Pfarrer hatte zwischenzeitlich durch Trommeln gegen die Tür auf sich aufmerksam gemacht und es wurde daraufhin Alarm ausgelöst.


Die Geiselnehmerin schloss dann wohl aus Panik die Geisel in einem Raum des Werkbereiches ein. Sie selbst versteckte sich in einem Gebüsch, wo sie durch den alarmierten Gärtner und weitere Bedienstete entdeckt und dingfest gemacht wurde.


Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Betroffenen werden von dem Anstaltspsychologen betreut.


Die Kriminalpolizei wurde eingeschaltet.