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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Justizvollzugsanstalt hat in einem neuen Haus jetzt auch eine sozialtherapeutische Abteilung

16.02.2015

Justizstaatsrat Matthias Stauch hat heute (16. Februar 2015) Vertreterinnen und Vertreten aus Politik und Justiz sowie weiteren geladenen Gästen den Neubau der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt Bremen am Standort Oslebshausen vorgestellt. Im Neubau sind 20 Plätze für Gefangene in zwei Flügeln, Gruppen- und Funktionsräume sowie zwei Küchen geschaffen worden.

"Das zentrale Ziel des Strafvollzugs ist die Resozialisierung der Gefangenen und der Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten. Beides steht in einem unauflösbaren Verhältnis zueinander. Die Gefangenen sollen und müssen befähigt werden, künftig in eigenständiger sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Ist die soziale Wiedereingliederung der Gefangenen erfolgreich, stellt dies den wirksamsten Schutz der Bevölkerung vor weiteren Straftaten dar. Dies gilt insbesondere für Sexual- und Gewaltstraftäter als auch für sonstige Inhaftierte, von denen eine erhebliche Gefährlichkeit für die Allgemeinheit ausgeht", so Stauch anlässlich des Festaktes zur Vorstellung der Einrichtung.

"Die auf 20 Plätze ausgelegte neue Abteilung in der Justizvollzugsanstalt ergänzt das Behandlungskonzept des bremischen Justizvollzugs um einen weiteren wichtigen Baustein", erklärte Stauch. "Die Sozialtherapie für Gefangene aus Bremen ist jedoch nicht erst heute erfunden worden", stellte Stauch klar. Der Staatsrat wies darauf hin, dass dem Schutz der Allgemeinheit vor schwerwiegenden Straftaten schon seit Jahren besondere Aufmerksamkeit gewidmet werde. "In Zusammenarbeit mit der Praxis haben wir eine Konzeption in der Justizvollzugsanstalt entwickelt, die die Behandlung und Betreuung von Sexual- und Gewaltstraftätern ermöglicht. Bisher sind Gefangene der genannten Tätergruppen aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung über die Bildung einer Vollzugsgemeinschaft zwischen der Freien Hansestadt Bremen und dem Land Niedersachsen in sozialtherapeutische Einrichtung in Niedersachsen verlegt worden." Hierfür standen in Niedersachsen in der Vergangenheit bis zu 10 Plätze zur Verfügung. "Die Vollzugsanstalt verfügt mit den nun geschaffenen eigenen 20 Plätzen in der neuen bremischen Sozialtherapie über eine Gesamtkonzeption zur Therapie von Straftätern. Das ist viel näher am bremischen Strafvollzug und gestattet besser auf den jeweiligen Einzelfall reagieren zu können", erklärte Stauch. Die Unterbringung in Niedersachsen hat zudem bisher auch erhebliche Kosten ausgelöst.

Die neue sozialtherapeutische Abteilung stelle nicht nur eine Erweiterung des bisherigen Therapieangebotes für Gefangene dar. Sie sei darüber hinaus ein weiteres hervorragendes Beispiel für die engagierte Zusammenarbeit der Mitarbeitenden der Justizvollzugsanstalt wie etwa Psychologen, Sozialarbeitenden und Bediensteten des allgemeinen Vollzugsdienstes und werde in Zusammenarbeit mit den sozialen Diensten der Justiz und den freien Trägern der Straffälligenhilfe ein weiterer bedeutender Fortschritt des bereits effektiven Übergangsmanagements in Bremen sein, bemerkte Stauch.
"Mein Dank und meine Anerkennung gilt allen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben und mitarbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass die sozialtherapeutische Abteilung zu einer anerkannten und etablierten Einrichtung im Strafvollzug der Freien Hansestadt Bremen wird", sagte Stauch.

Fotos: Pressestelle Senator für Justiz