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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Schätze aus dem Fotoarchiv der Landesbildstelle


27.04.2004

Aus Anlass des 80jährigen Bestehens einer Bildstelle in Bremen (heute: Landesbildstelle Bremen) haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fotobereiches 80 Aufnahmen aus Bremen ausgewählt und präsentieren diese nun im Treppenhaus der Landesbildstelle, Uhlandstraße 53. Die Ausstellung wird am Mittwoch, dem 28.4. um 13.30 Uhr eröffnet und bis Mitte Juni gezeigt. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: montags bis freitags 9 bis 16.00 Uhr, freitags bis 14.00 Uhr.


1924 wurde die „Bremische Lichtbildzentrale“ gegründet, damit Fotos für Schulen bereitstellt werden können. Eine Bremer Tageszeitung schrieb damals: „Die Lichtbildsammlung wird stets ein Werk von bleibendem und wachsendem Wert auch für spätere Geschlechter!“ Heute hat das Archiv über 300.000 Negative und Dias. Die Besonderheit an dem Archiv ist, dass dafür alle Rechte bei der Landesbildstelle liegen. Diese große Anzahl an Aufnahmen ist vor allem der Tatsache zuzuschreiben, das die Landesbildstelle 1954 den Auftrag erhielt, die Entwicklungen im Bremer Stadtbild und der Zeitgeschichte für die bremischen Behörden fotografisch festzuhalten. Der Bildungsbereich ist bis heute einen Schwerpunkt, aber viele interessante Dokumente aus dem Leben und dem Umfeld der Bremer sind ebenfalls im Archiv zu finden. Verlage, Agenturen und andere Institutionen nutzen es für Publikationen, Plakate und Prospekte. Auch Privatpersonen, die in den Fotos nicht selten ihre eigene Vergangenheit wieder entdecken, erhalten gegen eine Nutzungsgebühr Ausdrucke aus dem Archiv.


Die meisten „Schätze“ aus vergangenen Jahrzehnten sind in schwarz-weiß fotografiert worden. Das hat den Grund, dass bis zum heutigen Tage das echte Schwarz-Weiß-Material in seiner Haltbarkeit und Archivfestigkeit unübertroffen ist. „Noch heute kann man sich ohne technische Hilfsmittel an über 100 Jahre alten Fotos erfreuen. Dagegen sind die einen oder anderen Farbfotos, die lediglich drei bis vier Jahrzehnte alt sind, bereits stark ausgeblichen ! Ähnliches gilt auch für digital: zum heutigen Zeitpunkt kann uns keiner zusichern, ob unsere Datenbestände in ferner Zukunft lesbar sein werden !“ berichtet die für das Archiv zuständige Fotografenmeisterin Ursel Borucki. Trotzdem werden neuerdings die Bestände für einen zeitgemäßen, schnellen Zugriff und zur Schonung der wertvollen Originale mit modernsten Scannern digitalisiert, eine Bilddatenbank erstellt und für die digitale Archivierung neue Wege erprobt. Parallel zur Arbeit mit modernen Digitalkameras im Reportagebereich werden für das Archiv sensible Dokumentationen nach wie vor analog in Schwarz-Weiß und auf Diamaterial fotografiert.


1998 wurde die Landesbildstelle eine Abteilung des Landesinstituts für Schule. Wegen der großen Interesse aus Schulen und der Öffentlichkeit konnten der Fotografische Dienst und das Fotoarchiv erhalten bleiben. Wie wichtig diese Aufgabe ist, zeigt der Aufruf der UNESCO und der Bundesregierung, Film- und Fotoarchiven mehr Beachtung zukommen zu lassen, weil sie ein kulturelles Erbe von großen Wert darstellen.

Die Ausstellung „Schätze aus dem Fotoarchiv“ belegt den „...bleibenden und wachsenden Wert“ dieses bremischen Fotoarchivs.


Achtung Redaktionen:

Die Ausstellungseröffnung findet im Rahmen der Veranstaltung

„80 Jahre Medienarbeit in Bremen“ statt. Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind hierzu herzlich eingeladen

Rückfragen: Ursel Borucki, Tel. 361 3112, oder Michael Schnelle, Tel. 361 14744