14.09.2004
Sieben Institutionen rund um den zeitgenössischen Tanz ziehen an einem Strang
Kräfte konzentrieren, sich vernetzen, voneinander profitieren: Dieses Prinzip ist im Wirtschaftsleben längst mit Erfolg etabliert. Was hier geht, könnte doch auch für die Kultur gelten – mit dieser Überlegung haben sich jetzt sieben Bremer Institutionen zum Projekt TANZstadt zusammengeschlossen. Sie alle haben eines im Sinn: Bremen als Hochburg des zeitgenössischen Tanzes in den Fokus der Öffentlichkeit bringen. Zugleich ist es ein zentrales Projekt in Bremens Bewerbung um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2010. Und es könnte den Anstoß dazu geben, dass sich Bremen bundesweit zu einem Zentrum für den modernen Tanz entwickelt.
Gleich sieben Partner unter ein Dach zu bringen, ist wahrlich nicht einfach. Jeder möchte sein Profil behalten und als eigenständige Einrichtung wahrgenommen werden. Es sind etablierte und freie Künstler und Kompanien, künstlerisch und pädagogisch arbeitende Einrichtungen: Das Bremer Tanztheater, von dem seit 1968 mit vier der bedeutendsten Choreographen ( Johann Kresnik, Gerhard Bohner, Reinhild Hoffmann und Susanne Linke) richtungsweisende Impulse für den zeitgenössischen Tanz in Deutschland ausgegangen sind. 12.000 Filmdokumente beherbergt das europaweit geschätzte Deutsche Tanzfilminstitut in Bremen. TANZ Bremen ist eines der führenden deutschen Festivals und hat sich mit bedeutenden europäischen Gastspielen profiliert. Hinzu kommen Einrichtungen und Vereine wie stepptext dance projekt, tanzwerk, impuls sowie DE LooPERS. Alle Beteiligten sind überaus zuversichtlich. „Wir wollen unsere Potenziale gemeinsam ausschöpfen und auch unsere internationalen Verbindungen nutzen“, so Dr. Patricia Stöckemann, Sprecherin von TANZstadt Bremen. Eine besondere Rolle sollen dabei die Kinder- und Jugendarbeit spielen, die Kooperation mit Künstlern anderer Sparten sowie Aktionen, die über den Theaterraum hinaus führen.
Vom 16. bis 19. September geht die Initiative mit dem ersten von insgesamt fünf Projekten an den Start. Jeweils ein Schwerpunkt des zeitgenössischen Tanzes steht dabei im Mittelpunkt. „tanzwerk“, das Zentrum für zeitgenössischen Tanz, macht den Anfang. Seit 10 Jahren vermittelt dieses Institut Profis und Laien professionelle Techniken des Tanzes. Dabei entstehen auch eigene Produktionen gemeinsam mit jungen und alten Menschen. Mit einer Jubiläumsfeier am 16. September um 18 Uhr und einer Geburtstagsgala im Kulturzentrum Lagerhaus beginnt das Jubiläumsfestival.
Weitere Informationen zu den weiteren Veranstaltungen des Festival finden sich unter: www.tanzwerk-bremen.de