19.03.2003
Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) teilt mit:
Wie soll aus frauenpolitischer Sicht die Bremer Landespolitik nach der Bürgerschaftswahl im Mai aussehen? Dazu hat die Bremer Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe konkrete Forderungen formuliert und in einem Heft zusammengestellt.
„Frauen bilden mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten, dem entspricht aber keineswegs ihr Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Nach wie vor sind sie in vielen gesellschaftlichen Bereichen mit ungerechten Arbeits- und Lebensbedingungen konfrontiert, die eine Geschlechterdemokratie verhindern,“ begründet Ulrike Hauffe ihren ausführlichen Forderungskatalog.
„Als Landesbeauftragte für Frauen schalte ich mich zwar nicht in den parteipolitischen Wahlkampf ein. Jedoch habe ich die gesetzlich festgelegte Aufgabe, zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen in allen Politikfeldern beizutragen. In den Wahlprogrammen der Parteien, in künftigen Koalitionsverhandlungen und im Programm der nächsten Landesregierung werden wesentliche Weichen gestellt für die Situation der Frauen in unserem Bundesland - in der Wirtschafts- und Finanzpolitik ebenso wie beispielsweise in der Sozial- und Bildungspolitik. Ein erklärtes Ziel der Bremer Landespolitik ist die Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Landesregierung muss ihre Politikgestaltung der nächsten vier Jahre daran messen lassen, wie konsequent alle Ressorts ihre Politik daran ausrichten.“
Die Broschüre stellt zentrale Forderungen an die Politik zusammen, die aus Sicht von Ulrike Hauffe im Lande Bremen in der nächsten Legislaturperiode im Interesse von Frauen dringend bearbeitet werden müssen und können. Trotz der angespannten Bremer Haushaltslage sind laut Ulrike Hauffe Gestaltungsspielräume vorhanden - sie müssen aber politisch genutzt werden. Vorrangiges Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, insbesondere die Ausweitung der Betreuungsangebote für die unter Dreijährigen, den Anspruch auf eine mindestens sechsstündige Kindergartenbetreuung und die Ganztagsschule zu erreichen.
In dem 24seitigen Heft werden zu den Schwerpunkten Wirtschaft und Arbeit, Familie und Beruf, Jugend, Bildung, Wissenschaft und Hochschulen, Gewalt gegen Frauen, Gesundheit konkrete Probleme benannt und jeweils Umsetzungsschritte vorgeschlagen.
„Ich hoffe, dass die dargestellten Positionen die Debatten um Bremens künftige Politikgestaltung in den nächsten Wochen anregen werden,“ so Ulrike Hauffe.
Die frauenpolitischen Wahlprüfsteine können montags bis donnerstags zwischen 8 und 16 Uhr, freitags bis 14 Uhr kostenlos bei der Gleichstellungsstelle, Knochenhauerstraße 20-25, in Bremen und in der Schifferstraße 48 in Bremerhaven abgeholt werden.