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Gemeinsame Presseerklärung

Projekt „Szenewechsel“ vermittelt Erfahrungen im sozialen Bereich

11.09.2006

Praktika für Schülerinnen und Schüler in Häusern der Bremer Heimstiftung

„Ein Praktikum der etwas anderen Art“ – dies wird für Bremer Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen aller Schulformen durch das Projekt „Szenewechsel 2006“ möglich. Ab den Herbstferien können sie in 17 Häusern der Bremer Heimstiftung ein ein- oder mehrwöchiges Praktikum in den Bereichen Pflege, Verwaltung und Hauswirtschaft absolvieren. Dafür stehen rund 60 Praktikumsplätze zur Verfügung.

Das Projekt entstand in Kooperation zwischen dem Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, dem Senator für Bildung und Wissenschaft und der Bremer Heimstiftung. Gleich mehrere Ziele werden mit dem Vorhaben erreicht: Die Schülerinnen und Schüler haben bei der oft schwierigen Suche nach einem Praktikumsplatz eine größere Auswahl, sie können interessante Berufsfelder entdecken und sich sozial engagieren.

„Zu dem werden Kontakte zwischen älteren und jungen Menschen hergestellt und gegenseitiges Verständnis gefördert“, sagte Sozial- und Jugendsenatorin Karin Röpke heute (11.9.2006) bei der Vorstellung des Projektes. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Menschen in unserer Gesellschaft eine immer höhere Lebenserwartung haben und im Alter Hilfen der unterschiedlichsten Art benötigen, eröffneten sich für Junge auch zukunftsträchtige Ausbildungs- und Berufschancen. Senatorin Röpke: „Sollten sich die Praktikantinnen und Praktikanten nach dem ,Schnupper-Kurs’ dennoch für einen anderen Berufsweg entscheiden, entschließen sie sich vielleicht später für eine ehrenamtliche Arbeit im Sozialbereich.“ Die Senatorin dankte dem Vorstandsvorsitzenden der Bremer Heimstiftung, Alexander Künzel, für die Teilnahme am Projekt.

Auch Bildungssenator Willi Lemke kann dem „Szenewechsel“ viele gute Seiten abgewinnen. Der Senator: „Die Mitgestaltung des sozialen Lebens gehört gerade in der heutigen Gesellschaft zum Bildungsauftrag der Schule. Schließlich ist unsere Gesellschaft nicht denkbar ohne Menschen, die sich für andere einsetzen. In diesem Zusammenhang kommt auch der Schule eine neue Bedeutung zu: Hier können Erfahrungsräume bereit gestellt werden, in denen Jugendliche mit Spaß lernen, Verantwortung zu übernehmen. Außerdem lernen sie ein wichtiges Berufsfeld kennen.“

Alexander Künzel betonte: „Wir freuen uns auf die Praktikantinnen und Praktikanten aus den Schulen und werden uns bemühen, das Praktikum so zu gestalten, dass es für beide Seiten vielfältige positive Erfahrungen mit sich bringt.“

Zu den Aufgaben der Praktikantinnen und Praktikanten wird es im Bereich „Begleitender Dienst“ zum Beispiel gehören, den Heimbewohner/innen bei den Mahlzeiten zu helfen, sich mit demenzerkrankten Menschen zu unterhalten und mit Angehörigen und Betreuern zusammen zu arbeiten. In der Verwaltung werden sie unter anderem eingesetzt im Post- und Telefondienst und sie erhalten Einblick in das EDV-Verwaltungsprogramm. Die Haustechniker werden sie mit kleinen handwerklichen Arbeiten betrauen. In der Küche helfen sie mit bei der Vorbreitung von Speisen und im Service. In der Hauswirtschaft schließlich werden sie mit der Verteilung und Wäsche beauftragt, gestalten Hausfeste und andere Veranstaltungen mit und begleiten die Appartements-Reinigung.

Ab Schuljahr 2008/09 können dann Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule wöchentlich an zwei Tagen in einer Einrichtung der Bremer Heimstiftung arbeiten und praktische Erfahrung sammeln, die sie auf das Arbeitsleben vorbereiten