26.09.2005
Am 27. und 29. September 2005 finden in den Grundschulen zum zweiten Mal die Vergleichsarbeiten VERA statt. Es nehmen daran die vierten Klassen aller Grundschulen teil und die Arbeiten werden in den Fächern Deutsch und Mathematik geschrieben. VERA ist ein länderübergreifendes Projekt, an dem neben Bremen auch Rheinland-Pfalz, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein beteiligt sind. Die wissenschaftliche Begleitung liegt bei der Universität Landau. Die Arbeiten im Fach Mathematik sind für den 27., im Fach Deutsch für den 29. September 2005 vorgesehen.
Die Vergleichsarbeiten dienen dazu, festzustellen, welche Lernergebnisse Schülerinnen und Schüler erreicht haben. Es soll untersucht werden, inwieweit die fachlichen Anforderungen (Bildungsstandards, Lehrpläne etc.) erfüllt werden und welche Stärken und Schwächen die Schülerinnen und Schüler in den untersuchten Bereichen haben. Den Lehrerinnen und Lehrern werden über Lernstandserhebungen damit wertvolle Hinweise zum Förderbedarf der Lerngruppen und Klassen zur Verfügung gestellt.
Den Schulen ermöglichen die Vergleichsarbeiten darüber hinaus eine Standortbestimmung. Es werden landesweite Vergleichswerte ermittelt. Damit kann sich jede Schule mit den Ergebnissen vergleichen, die in Bremen insgesamt oder in Schulen mit ähnlichen Standortvoraussetzungen erreicht werden. Eine solche schulübergreifende Einordnung der Ergebnisse hilft den Kollegien, den Erfolg ihrer pädagogischen Arbeit besser einzuschätzen. Sie hilft der Behörde, Schulen gezielt in ihrer Leistungsfähigkeit zu unterstützen.
Die Teilnahme an den Vergleichsarbeiten ist für alle Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen verpflichtend. Die Schülerinnen und Schüler haben für die Aufgaben jeweils ca. 50 Minuten Zeit.
Im Fach Deutsch steht in diesem Schuljahr die Lesekompetenz im Mittelpunkt. In Mathematik werden Aufgaben aus den Bereichen Arithmetik, Geometrie und Sachrechnen bearbeitet.
Die Aufgaben der Vergleichsarbeiten wurden von Schulpraktikern gemeinsam mit Wissenschaftlern entwickelt und in ausgewählten Schulen erprobt. Sie entsprechen den Anforderungen der Lehrpläne. Im Fach Mathematik wird die eine Hälfte der Aufgaben zentral durch den Senator für Bildung und Wissenschaft gestellt, die andere Hälfte kann die Schule aus einem vorgegebenen Pool von Aufgaben auswählen. Dies ermöglicht der Schule, die Vergleichsarbeiten auch auf schulische Schwerpunkte zu beziehen. Im Fach Deutsch werden alle Aufgaben zentral vorgegeben.
Mit den Aufgaben wird nicht überprüft, was die Kinder in den unmittelbar vorangegangenen Unterrichtsstunden gelernt haben. Es wird vielmehr untersucht, welches Wissen und welche Fähigkeiten die Schülerinnen und Schüler langfristig im Unterricht erworben haben und inwieweit sie diese anwenden können.
Die Vergleichsarbeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler werden von den Lehrkräften der Schule ausgewertet. Es stehen dazu zentrale Korrekturhinweise zur Verfügung, die für alle gleich sind. Das Ergebnis des einzelnen Kindes erfahren nur die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sowie die Lehrerinnen und Lehrer der Schule. Die Schülerinnen und Schüler erhalten keine Note, weil sich Vergleichsarbeiten nicht gezielt auf den vorausgegangenen Unterricht beziehen.
Die Eltern erhalten über das Abschneiden ihres Kindes Hinweise, welches Fähigkeitsniveau Ihr Kind in den untersuchten Teilleistungsbereichen jeweils erreicht hat. Diese Informationen helfen Stärken zu erkennen und machen Bereiche sichtbar, in denen Förderung und Unterstützung angebracht sein könnte. Die Ergebnisse bieten eine gute Grundlage für Gespräche mit den Lehrkräften über den Lernstand jedes einzelnen Kindes.
Aufgabenbeispiele finden Sie im Internet unter der Adresse:
www.uni-landau.de/vera/aufgaben.htm