Nachhaltige Entwicklung der Häfen wird gestärkt
18.12.2025Das Häfenressort hat gemeinsam mit den Tanklagerbetreibern Unabhängige Tanklogistik GmbH (UTG) und Ambrian Energy sowie dem international tätigen Unternehmen ETFUELS ein Memorandum of Understanding (MoU) zur künftigen Nutzung von grünem Methanol in den bremischen Häfen unterzeichnet. Mit der Vereinbarung verständigen sich Land und Unternehmen darauf, die Voraussetzungen zu schaffen, um alternative Schiffskraftstoffe und klimafreundliche Antriebslösungen perspektivisch in bestehende Hafen- und Logistikstrukturen einzubinden. Das MoU leistet damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung klimaneutraler Antriebe im maritimen Bereich und ist ein Baustein auf dem Weg zum Ziel der Klimaneutralität Bremens bis 2035.
Staatsrat für Häfen, Kai Stührenberg: "Die bremischen Häfen müssen auf die veränderten Anforderungen im internationalen Schiffsverkehr vorbereitet sein. Mit dem MoU schaffen wir eine strukturierte Grundlage, um gemeinsam mit der Wirtschaft zu klären, welche Infrastruktur künftig gebraucht wird und wie neue Kraftstoffe sinnvoll in die bestehenden Hafenstrukturen integriert werden können".
Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die sogenannte letzte Meile, also die Frage, wie Schiffe künftig aus den Tanklagern heraus zuverlässig mit grünem Methanol versorgt werden können. Dafür sollen bestehende Anlagen in Bremen und Bremerhaven perspektivisch weiterentwickelt und logistische Abläufe auf neue Anforderungen vorbereitet werden. Vor dem Hintergrund neuer Schiffstypen, die zunehmend mit Dual-Fuel-Motoren ausgestattet werden, gewinnen alternative Kraftstoffe im Schiffsverkehr weiter an Bedeutung.
Ambrian Energy sieht in der Vereinbarung ein wichtiges Signal für den Hochlauf neuer Kraftstoffe. "Wir bei Ambrian Energy setzen ein klares Zeichen für den Markthochlauf von grünem Methanol und die Dekarbonisierung der Industrie", sagt Raphael Hüttmann, strategischer Geschäftsentwickler des Unternehmens.
Auch UTG betont die langfristige Perspektive. "Die aktive Mitgestaltung der Energietransformation ist für UTG Antrieb und Verpflichtung", erklärt Frank Bauer, Prokurist und technischer Leiter bei UTG. Das Unternehmen betreibt in Bremerhaven ausbaufähige Tanklager, während Ambrian diese Rolle am Standort der Bremer Industriehäfen innehat.
ETFUELS plant, grünes Methanol im Ausland zu produzieren und die Kapazitäten in den kommenden Jahren deutlich auszubauen. Welche Mengen künftig über die bremischen Häfen umgeschlagen werden, hängt von der weiteren Marktentwicklung ab. "Diese Partnerschaft gibt unseren Kunden Planungssicherheit und schafft Klarheit darüber, wo grüne Kraftstoffe künftig verfügbar sein werden. Bremen übernimmt eine Führungsrolle, und wir sind stolz darauf, ein Teil davon zu sein", sagt Felix Leworthy, CCO von ETFUELS.
Für Bremen eröffnet die Zusammenarbeit die Möglichkeit, die Häfen frühzeitig auf neue logistische Anforderungen einzustellen. Da alternative Kraftstoffe wie grünes Methanol eine geringere Energiedichte als herkömmlicher Schiffsdiesel aufweisen, können sich künftig veränderte Bedarfe bei Lagerung und Betankung ergeben. Mit dem MoU wird ein Rahmen geschaffen, um diese Entwicklungen gemeinsam mit der Wirtschaft Schritt für Schritt zu begleiten.
Ansprechpartner für die Medien:
Christopher Schönhagen, stv. Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Tel.: (0421) 361-58276, E-Mail: christopher.schoenhagen@wht.bremen.de