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Der Senator für Kinder und Bildung

"Bremen rettet" – Reanimationstraining an Schulen

04.11.2025

Unter dem Motto "Bremen rettet" lernen Schülerinnen und Schüler in Bremen und Bremerhaven, wie sie im Notfall richtig handeln. Am Montag und Dienstag (3. November und 4. November) werden die ersten Lehrkräfte bei der "Stiftung Bremer Herzen" geschult. Das Projekt des Senators für Kinder und Bildung in Zusammenarbeit mit der ADAC Stiftung, der "Stiftung Bremer Herzen", der AOK Bremen/Bremerhaven und der Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen vermittelt ab Klasse 7 praxisnahes Reanimationstraining.

Mark Rackles, Senator für Kinder und Bildung: "Mit 'Bremen rettet' stärken wir das Bewusstsein für erste Hilfe und speziell für Reanimation durch Herzdruckmassage und zeigen unseren Schülerinnen und Schülern: du kannst etwas bewirken. Wer weiß, was im Notfall zu tun ist, traut sich auch zu, zu helfen – und genau dieses Selbstvertrauen wollen wir jungen Menschen mitgeben. Jeder kann Leben retten, und das soll an unseren Schulen von jetzt an selbstverständlich werden."

Künftig lehren Lehrkräfte Herzdruckmassage an Bremer Schulen. In dieser Woche haben die ersten Fortbildungen für Lehrkräfte stattgefunden.
Künftig lehren Lehrkräfte Herzdruckmassage an Bremer Schulen. In dieser Woche haben die ersten Fortbildungen für Lehrkräfte stattgefunden. Foto: Verena Nölle/SKB

Bis zu 10.000 Leben jährlich könnten gerettet werden, wenn in Notfallsituationen schneller mit Reanimationsmaßnahmen begonnen würde. Mit dem Start des Reanimationsunterrichts an Schulen wächst eine Generation heran, die im medizinischen Notfall mutig handeln und erste Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen kann: In der Unterrichtseinheit lernen Schülerinnen und Schüler beispielsweise, wie sie einen Herzkreislaufstillstand erkennen, den Notruf absetzen, die Atmung prüfen und eine Herzdruckmassage durchführen. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein.

"Reanimation ist keine ärztliche Kür, sondern menschliche Pflicht – und sie beginnt in der Schule. Jede Schülerin, jeder Schüler, der Wiederbelebung übt, trägt die Chance in sich, ein Leben zu retten", betont Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der "Stiftung Bremer Herzen". Den Anfang haben Loel, Mislina, Zaghros und Teuta von der Neuen Oberschule Gröpelingen schon gemacht. Sie sind die Gesichter des Projekts "Bremen rettet".

Die Initiative "Bremen rettet" verfolgt das Ziel, ab dem Schuljahr 2025/2026 schrittweise Reanimationsunterrichts in allen allgemeinbildenden, weiterführenden Schulen im Land zu etablieren. Die Umsetzung beginnt mit einer Aufbauphase, in der die Schulen mit Übungsmaterial ausgestattet und Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter zu Reanimationstrainerinnen und -trainern ausgebildet werden. Nach Abschluss der Aufbauphase soll der Reanimationsunterricht in mehreren Schritten verbindlich eingeführt werden:

  • Ab Schuljahr 2026/2027: Reanimationsunterricht für Klassen 7 und 8
  • Ab Schuljahr 2027/2028: für Klassen 7 bis 9
  • Ab Schuljahr 2028/2029: für Klassen 7 bis 10

Mit Abschluss des Schuljahres 2026/2027 soll an jeder Schule mindestens zwei ausgebildete Reanimationstrainerinnen und -trainer tätig sein.

Das Plakat zu dem Training.
Das Plakat zu dem Training. Foto: Jens Lehmkühler

Die ADAC Stiftung stellt für das Vorhaben die Reanimationspuppen bereit und finanziert damit die Grundlage für den praktischen Unterricht. Insgesamt werden 1.110 Puppen an die Schulen übergeben und bleiben dort dauerhaft im Einsatz. Zusätzlich stellt die ADAC Stiftung Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, darunter eine umfassende Lehrkräftehandreichung, Präsentationen und Arbeitsblätter.

"Bremen zeigt, wie man Lebensrettung systematisch und gemeinsam voranbringt", sagt Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. "Wenn wir Reanimationsunterricht flächendeckend an Schulen verankern wollen, brauchen wir Partner, die Bildung, Gesundheit und Verantwortung zusammendenken. Genau das gelingt hier: Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende werden befähigt, Leben zu retten und geben dieses Wissen an ganze Generationen weiter." Tillmann betont weiter: "Reanimation ist nicht nur eine überlebenswichtige Fähigkeit, sondern Ausdruck gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wer lernt zu helfen, zeigt: Wir stehen füreinander ein."

Die "Stiftung Bremer Herzen" übernimmt die Schulung der Lehrkräfte und Schulsozialarbeitenden. Pro Schule sollen ein bis zwei Personen zu zertifizierten Trainerinnen und Trainern ausgebildet werden. Auch Prof. Dr. Harm Wienbergen, Vorstandsmitglied der "Stiftung Bremer Herzen" und Leitung des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung, unterstützt das Projekt: "Die Rate der Menschen, die sich im Notfall trauen, eine Laienreanimation durchzuführen, ist viel zu niedrig. Auch Kinder und Jugendliche können in Notfallsituation Leben retten: Den Notruf wählen, Hilfe holen, eine Herzdruckmassage durchführen. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Schülerinnen und Schülern in Bremen das Thema kompetent und verständlich vermitteln."

Die Anerkennung der Fortbildung durch das Landesinstitut für Schule (LIS) ist eingeleitet. Auf der Internetseite der Unfallkasse Bremen sowie des Arbeitskreises "aber sicher!" werden künftig Informationen zu Schulungen und ärztlichen Ansprechpersonen veröffentlicht.

Auch die AOK Bremen/Bremerhaven und Unfallkasse Bremen unterstützen das Projekt. Gemeinsam mit der Bildungsbehörde wollen sie sicherstellen, dass Erste Hilfe und Reanimationskenntnisse fester Bestandteil schulischer Gesundheitsbildung werden. "Die Schüler:innen erwerben lebensrettendes Wissen, das Sie befähigt, in kritischen Situationen richtig zu handeln", meint Sven Broska, Geschäftsführer der Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen

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Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin beim Senator für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de