Senatskanzlei

150 Jahre Norddeutscher Lloyd – Bremen würdigt eine große Reederei

16.02.2007

Der Norddeutsche Lloyd: Ein Name, der in Bremen unvergessen ist. Ob Matrose oder Kapitän - wer einst sagen konnte „Ich fahre beim Lloyd“, der brauchte dem nichts weiter hinzuzufügen. Der NDL war die größte Reederei der Welt, das maritime Aushängeschild Bremens, Botschafter des kleinsten Bundeslandes in aller Welt. Die Schiffe des Norddeutschen Lloyd brachten Millionen europäischer Emigranten in die Neue Welt, Touristen an ihre ersehnten Urlaubsziele und transportierten Güter rund um den Globus.

Im Jahre 1970 fusionierten der Norddeutsche Lloyd und das Hamburger Unternehmen Hapag zur Hapag-Lloy AG. Am kommenden Freitag, dem 20. Februar jährt sich zum 150. Mal die Gründung des Norddeutschen Lloyds. Dieses Jubiläum wird von Hapag-Lloyd mit einem Festakt im Bremer Rathaus feierlich gewürdigt. Bremens ehemaliger Bürgermeister Hans Koschnick wird eine Festansprache halten.

Erstmals treffen sich auch zahlreiche ehemalige Beschäftigte des NDL am Jubiläumstag (2o. Februar) um 18 Uhr im Bremer Ratskeller zu einer großen Wiedersehensfeier. Dazu reisen Gäste von weither an, u.a. aus den USA, aus Malta und der Schweiz. Mit Karl Heinz Sager wird auch das älteste Vorstandsmitglied des damaligen NDL zu dem Treffen erwartet. Weitere Gäste sind herzlich willkommen. (Kontakt: Michael Müller-Larrey, Tel: 0421/ 27 60 502).

Auch das Bremer Überseemuseum nimmt den 150. Jahrestag der Gründung des Norddeutschen Lloyd zum Anlass, eine der größten jemals gezeigten Sammlungen historischer Plakate zu zeigen. Darunter so legendäre Abbildungen wie die der Schnelldampfer Bremen und Europa - Plakate, die als Klassiker der Werbegeschichte gelten. Sie geben einen Eindruck davon, dass der Lloyd mehr war als nur eine Reederei: Diese hatte sich über die Jahrzehnte zu einem Statussymbol nicht nur Bremens, sondern einer ganzen Nation entwickelt. Die Ausstellung im Bremer Überseemuseum ist vom 21. Februar bis zum 13. Mai zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 9-18 Uhr, sonnabends und sonntags 10-18 Uhr.

Die Bremer Kunsthalle würdigt zum 150jährigen Bestehen des Norddeutschen Lloyds in einer umfangreichen Ausstellung mit über 400 Exponaten zwei der wichtigsten Persönlichkeiten des Bremer Kaufmanns- und Kulturlebens um 1900: Die Kaufleute und Sammler Dr. Hermann Meier jr.(1845 – 1905), Gründer des NDL und Heinrich Wiegand (1855 – 1909). Hermann Meier verdankt die Kunsthalle einen ihrer wichtigsten Sammlungsteile mit über 60.000 druckgrafischen Arbeiten europäischer und amerikanischer Künstler. Heinrich Wiegand sorgte als Direktor des Norddeutschen Lloyd maßgeblich dafür, dass im Zuge der ersten Fernostreisen des NDL eine umfangreiche Sammlung japanischer Farbholzschnitte und Blockbücher in Japan für das Kupferstichkabinett erworben werden konnte. Die Präsentation ist vom 20. Februar bis zum 1. April in der Bremer Kunsthalle zu sehen.