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Senatskanzlei

Kurt Hübner im Alter von 90 Jahren gestorben

23.08.2007

Bürgermeister Böhrnsen: „Er hat Theatergeschichte geschrieben und wird uns unvergessen bleiben“

Wie heute (23.8.2007) bekannt wurde, ist der ehemalige Intendant am Bremer Theater, Kurt Hübner, am Dienstag dieser Woche im Alter von 90 Jahren in München gestorben.
Hübner galt als einer der profiliertesten Köpfe der bundesdeutschen Theaterlandschaft. „Die Nachricht vom Tod Kurt Hübners hat mich sehr traurig gemacht“, so Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Hübner hat Theatergeschichte geschrieben. Viele Bremerinnen und Bremer werden mit großer Dankbarkeit auf sein Wirken als Intendant zurückblicken.“ Auch er persönlich erinnere sich sehr gern an die Zeit mit Kurt Hübner am Bremer Theater zurück. Böhrnsen: „ Er wird uns unvergessen bleiben“. Der Bremer Senat hatte Hübner im Juni 2006 mit der Bremischen Medaille für Kunst und Wissenschaft geehrt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Hübner die Auszeichnung nicht mehr persönlich in Empfang nehmen.


Der Schauspieler und Theaterregisseur kam 1962 nach Bremen, um am Theater am Goetheplatz die Intendanz zu übernehmen. Sein elfjähriges Wirken in Bremen gilt als eine der fruchtbarsten in der Theatergeschichte der Bundesrepublik mit Einflüssen über die Grenzen Deutschlands hinaus. Hübner verstand es wie kein anderer, junge Talente zu entdecken und nach Bremen zu holen. Die späteren großen Namen des deutschen Theaters wie die Regisseure Peter Zadek, Peter Stein, Rainer Werner Fassbinder, Hans Neuenfels oder die Schauspieler Bruno Ganz, Edith Clever, Jutta Lampe, Vadim Glowna oder Margit Carstensen gehörten zum Ensemble in Bremen und prägten unter der Führung von Kurt Hübner den so genannten Bremer Stil. Auch bedeutsame Bühnen- und Kostümbildner wie Wilfried Minks oder Jürgen Rose begannen ihre Laufbahn in Bremen.

Kurt Hübners Theater sorgte seinerzeit immer wieder bundesweit für Schlagzeilen. Seine fulminanten, spektakulären Inszenierungen umfassten alle Sparten - das Schauspiel, die Opern und das Ballett, das sich unter Johann Kresnik zum moderne Tanztheater entwickelte. 1973 wechselte Kurt Hübner zur Freien Volksbühne nach Berlin und sorgte auch hier für weithin beachtete Inszenierungen. „Kein Mensch hat in den vergangenen 30 Jahren mehr für das deutschsprachige Theater getan als Kurt Hübner“, sagte Peter Zadek anlässlich der Verleihung des Fritz-Kortner-Preises an Hübner im Jahre 1991.