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Senatskanzlei

Abschlusssitzung des Projektrats „Bremen 2030 – eine zeitbewusste Stadt“

17.09.2003

Projektrat würdigt zeitpolitisches Pilotprojekt

Zeitpolitische Ansätze, wie sie das Projekt Bremen 2030 verfolgt, sollten Bestandteil von Zukunftskonzepten wie der Innovationsregion sein. Durch die Wahrnehmung von Querschnittsfunktionen aus den Bereichen soziale Integration, Bildung und Verwaltungsmodernisierung leisteten diese Ansätze einen wichtigen Beitrag zu einer alltags- und familienfreundlicheren Stadt, so Bürgermeister Dr. Henning Scherf, der heute (17.09.03) im Bremer Rathaus die Abschlusssitzung des Projektrats „Bremen 2030 – eine zeitbewusste Stadt“ mit Vertretern und Vertreterinnen des Deutschen Städtetags und des Deutschen Instituts für Urbanistik leitete.

Im Rahmen des vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsverbunds Stadt 2030 haben die Freie Hansestadt Bremen, die Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik und die Universität Bremen im Projekt Bremen 2030 unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Mückenberger und Dr. Günter Warsewa in den letzten beiden Jahren beispielhafte Ansätze einer städtischen Zeitpolitik weiterentwickelt und in der Praxis erprobt. Bettina Reimann, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin bezeichnete das Projekt Bremen 2030 als „hoch innovatives Projekt“ im Forschungsverbund Stadt 2030.

In mehreren Stadtteilprojekten zur Einführung familienfreundlicher Betreuungszeiten in Kindertagesstätten, zur besseren Anbindung von Gewerbegebieten und Stadtteilen an das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel, zur bürgerfreundlichen Organisation von Verwaltungsdienstleistungen sowie zur (Wieder)Belebung von Stadtteilen und Stadtteilzentren wurde aufgezeigt, dass eine bewusste städtische Zeitgestaltung viel zur Lebens- und Alltagsqualität in den Städten beitragen kann. Günter Warsewa, Universität Bremen, Institut Arbeit und Wirtschaft:„Im Projekt Bremen 2030 ist es gelungen, „Politik von oben“ und „Politik von unten“ produktiv zu verknüpfen.“

Der Projektrat hat den erfolgreichen Abschluss der Modellphase des Projekts „Bremen 2030“ begrüßt und den beteiligten Wissenschaftlern und Senatsressorts für ihre innovative Pilotarbeit in diesem neuen zeitpolitischen Ansatz gedankt. Die Teilnehmer würdigten die am 1.7.03 dem Bremer Senat vorgelegte Leitvision „Bremen 2030 – eine zeitgerechte Stadt“ als Brückenschlag zwischen den gegenwärtigen zeitpolitischen Erkenntnissen und den künftig zu erwartenden und zu gestaltenden Entwicklungen in den Städten. Durch das Aufzeigen von zeitpolitischen Leitbildern und deren Umsetzung in konkrete Projekte gäbe die Leitvision wichtige Anstöße für eine innovative Stadtentwicklung nicht nur in Bremen, sondern auch in anderen europäischen Städten.

Während Ulrike Hauffe, ZGF, die gelungene ressortübergreifende Kooperation bei der Erarbeitung und Umsetzung der Leitvision hervorhob, unterstrichen die ausländischen Mitglieder des Projektrats und Experten für Zeitpolitik, Prof. Dr. Sandra Bonfiglioli/Mailand und Dr. Jean-Yves Boulin/Paris in ihrer schriftlichen Stellungsnahme vor allem die gelungene Kooperation von Theorie und Praxis.

Ein ressortübergreifender Arbeitsstab und eine Koordinationsstelle unterstützen in Zusammenarbeit mit dem Zeitbüro Vegesack auch nach Auslaufen der Förderung durch das Bundesforschungsministerium die Umsetzung von Leitvision und Schlüsselprojekten in den Ressorts und sind Anlaufstelle für die Vernetzung mit anderen Städten, den gesellschaftlichen Organisationen und der Wissenschaft. Prof. Mückenberger, Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik: „Ausdrücklich hervorheben möchte ich die Notwendigkeit einer überregionalen und europäischen Vernetzung zeitpolitischer Initiativen. Aus diesem Grund halte ich die Weiterführung der Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und der Gewerkschaft ver.di für besonders wichtig.“

Vera Morgenstern, Gewerkschaft ver.di, Berlin betonte in ihrer schriftlichen Stellungnahme die Notwendigkeit, die mit dem Projekt begonnene qualitative Weiterentwicklung der Kommunalpolitik fortzusetzen. Der Projektrat unterstrich, dass die Modellphase nur der Anfang eines länger angelegten Prozesses sein könne.

Prof. Sandra Bonfiglioli/Mailand und Dr. Jean-Yves Boulin/Paris: “Bremen hebt sich mit seinem Zugang zur zeitbewussten Stadt von vielen anderen zeitpolitischen Projekten in Europa dadurch ab, dass es sich nicht in “Ein-Punkt-Projekten” erschöpft, die nach Ablauf ihrer zeitlichen Befristung in Vergessenheit geraten.”

Die Mitglieder des Projektrats werden sich auch in Zukunft in ihrem Wirkungskreis für die Weiterentwicklung einer modernen städtischen Zeitpolitik einsetzen und den begonnenen Arbeitsprozess in Bremen nach Kräften unterstützen.

Nähere Informationen zum Projekt: www.bremen2030.de

Ansprechpartner:
Dr. Ulrike Baumheier
Koordinationsstelle „Bremen 2030 – eine zeitbewusste Stadt“
Tel. 0421/361-89030
mobil 0174/887 19 94

Prof. Dr. Ulrich Mückenberger
Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik
Tel. 040/42838-3593
mueckenbergeru@hwp-hamburg.de

Dr. Günter Warsewa
Universität Bremen
Institut Arbeit und Wirtschaft
Tel. 0421/218-4207
gwarsewa@iaw.uni-bremen.de