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Senatskanzlei

Bürgermeister Scherf empfängt Solidaritäts-Preisträgerinnen

22.01.2003


Wurden heute vom Präsidenten des Senats der Bremer Öffentlichkeit vorgestellt: Dr. Sumaya Farhat-Naser (li.) und Gila Svirsky. (Foto:Wick)

Bürgermeister Dr. Henning Scherf hat heute Vormittag (Mittwoch, 22. Januar) die Palästinenserin Sumaya Farhat-Naser und die Israelin Gila Svirsky im Bremer Rathaus empfangen. Die beiden Frauen werden am heutigen Abend (18 Uhr) in der Oberen Halle des Rathauses im Rahmen eines Festaktes mit dem 8. Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet. Der Bremer Senat würdigt mit diesem Preis das engagierte und mutige Eintreten der beiden Frauen für einen friedlichen Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern.

Sumaya Farhat-Naser setzt sich seit 1980 öffentlich aktiv für den Frieden im Nahen Osten ein und engagiert sich unermüdlich für den palästinensisch-israelischen Dialog. Die promovierte Biologin vertritt die palästinensische Sichtweise in einer Weise, die das gegenseitige Verständnis von Palästinensern und Israelis fördert. 1994 schuf sie mit anderen Frauen die israelisch-palästinensische Frauenorganisation „Jerusalem Link“. Dies ist der Dachverband zweier voneinander unabhängig existierender Zentren, dem palästinensischen „Jerusalem Centre for Woman“ in Ost-Jerusalem, deren Leiterin sie von 1977 – 2001 war, und dem israelischen „Bat Shalom“ in West-Jerusalem.

Sumaya Farhat-Naser organisiert Gesprächsforen, in denen Frauen beider Länder zusammenkommen und lernen, Empfindungen zu artikulieren, Demütigungen und Ängste zu überwinden und Vorurteile abzubauen. Die Palästinenserin engagiert sich konsequent für die Einhaltung der Menschenrechte und besonders der Rechte der Frauen in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft. Dabei sieht sie auch die vielen internen Probleme der palästinensischen Gesellschaft mit einer Bevölkerung, die seit über dreißig Jahren unter Besatzung lebt.

Gila Svirsky ist eine der Schlüsselfiguren der israelischen Friedensbewegung. Seit vielen Jahren engagiert sie sich in unterschiedlichen Organisationen. So war sie Vorstandsvorsitzende von B`Tselem, the Israeli Information Centre for Human Rights in the Occupied Territories, Direktorin der New Israel Foundation, der wichtigsten Stiftung für progressive Organisationen und Bewegungen in Israel. Außerdem war sie Direktorin von Bat Shalom, dem israelischen Pendant der Frauenorganisation „ Jerusalem Link“. Sie gehört seit über 15 Jahren der Gruppe „Women in Black“ an, die kontinuierlich jeden Freitag gegen die Besatzung der palästinensischen Gebiete demonstriert.

Gila Svirsky ist ebenfalls Gründungsmitglied der Coalition of Women for a Just Peace, einer Koalition von palästinensischen und israelischen Frauenfriedensorganisationen, die sich für eine Lösung des anhaltenden Konfliktes einsetzen. Gila Svirsky ist eine außergewöhnliche Israelin, da sie auch unter Palästinensern und Palästinenserinnen hohes Ansehen und Freundschaft genießt und sich konsequent gegen Mehrheitspolitik für den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern engagiert.