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Senatskanzlei

Bremen präsentiert Shakespeare aus Asien

08.03.2001




Ob Liebe oder Wahnsinn, Verzweiflung oder Verrat, Humor oder Hass: Bei dem großen englischen Dramatiker William Shakespeare findet sich wahrlich die ganze Palette menschlicher Regungen. Deshalb gehören seine Werke auch zu den meistgespielten der Welt – und werden überall verstanden. In Bremen gibt es jetzt Gelegenheit, den „asiatischen“ Shakespeare näher kennen zu lernen. Im Theater am Leibnizplatz ermöglicht das Festival „Shakespeare aus Asien“ vom 14. März bis zum 19. Mai neue Eindrücke und überraschende Begegnungen. Ensembles aus Korea, Indien und China sind zu Gast und präsentieren ihre Produktionen in einer für europäische Zuschauer gewiss ungewöhnlichen, aufregenden Form. Organisiert hat das Festival die bremer shakespeare company – ein selbstverwaltetes Theater, das sich insbesondere den Stücken des englischen Dichters und den Spielweisen des Volkstheaters verschrieben hat.


Lady MacBeth als Oper, in der chinesisches und westliches Theater miteinander verschmolzen sind: Diese spannende Erfahrung werden Tian Mansha und das Szechuan Opera Institute Chengdu (China) dem Publikum in Bremen ermöglichen - mit einer beeindruckenden Mischung aus Musik, Gesang und Tanz, mit farbenfrohen Kostümen und Masken. Mit „The Stuff of Dreams“ bringt die Anette Leday/Keli Company (Frankreich/Indien) ein Tanz-Nachspiel zur Koproduktion von Shakespeares „Der Sturm“ mit der bremer shakespeare company auf die Bühne. Der Abend bringt vier indische und zwei französische Tänzerinnen und Tänzer in einen Dialog und lässt Differenzen von Formen, Sprachen und Kulturen durchscheinen. Die eigentliche Koproduktion „Der Sturm“ zwischen den Bremern und der Anette Leday/Keli Company steht ebenfalls auf dem Programm des Festivals. Diese Produktion ist übrigens seit ihrer Uraufführung im Mai 2000 äußerst erfolgreich bundesweit gezeigt worden und war zudem bei den „Deutschen Festspielen in Indien“ vertreten.


Wie ein koreanisches Ensemble das Stück „Romeo und Julia“ interpretiert und als experimentelles Theater auf die Bühne bringt, wird die Mokhwa Repert0ry Company aus Seoul in Bremen präsentieren. Es handelt sich um eine deutsche Erstaufführung mit deutschen Untertiteln. Das indische Naya Theatre aus Bhopal wird den „Sommernachtstraum“ auf die Bühne des Bremer Theaters am Leibnizplatz zaubern. Der Regisseur Habib Tanvir ist in Indien mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Das in Bremen gezeigte Stück wird von einem achtköpfigen Orchester begleitet.


In Zusammenhang mit dem Theater-Festival finden übrigens in Bremen vom 26. bis 29. April die Deutschen Shakespeare-Tage statt, zu der die Deutsche Skakespeare-Gesellschaft (Weimar) ihre Mitglieder und Freunde einlädt. Die Tagung steht unter dem Thema: Vom Globe zur Globalisierung.