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Senatskanzlei

Hohe Auszeichnung für Bremer Projekt beim bundesweiten Wettbewerb - „Stadt 2030“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung

08.03.2001

Der Bremer Beitrag „Bremen - eine zeitbewusste Stadt“ für den bundesweiten Ideenwettbewerb „Stadt 2030“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung ist unter 100 eingereichten Projekten von der Jury „mit großem Abstand“ auf den ersten Platz gesetzt worden. Gegenstand des Wettbewerbs waren visionäre Zukunftsentwürfe, die schon heute als Richtschnur für aktuelle politische Entscheidungen und kommunale Planungsprozesse dienen können. Als Maßstäbe der Bewertung galten u. a. die ökologische Zukunftsfähigkeit der eingereichten Projektideen, ihr Einfluss auf wirtschaftliche Entwicklung und partnerschaftliche Teilhabe sowie Bürgerpartizipation in der Stadt der Zukunft.

Der Bremer Beitrag, der an das Bremer Expo-Projekt „Zeiten der Stadt“ anknüpft und von Professor Dr. Ulrich Mückenberger von der Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg, und Dr. Günter Warsewa, Universität Bremen, entwickelt und durch den Bremer Senator für Bau und Umwelt federführend begleitet wird, löst diese Kriterien nach Auffassung der Jury in vorbildlicher Weise ein. Leitziel des Bremer Projekts ist – wie die Initiatoren schreiben - die „Herstellung zivilgesellschaftlicher Mobilitäts- und Zeitpakte“. Durch stadtbezogene Vereinbarungen zwischen Bürgern, Betrieben, Verkehrsträgern, Behörden und Gewerbetreibenden über abgestimmte Fahrpläne, Öffnungszeiten und Dienstleistungen soll „städtische Zeitpolitik“ weiterentwickelt werden. Das Ziel heißt: Zeit gewinnen, mehr Zeit haben, weniger Zeit vergeuden durch Warten und durch Termin-Abstimmung.

Dienstleistungsangebote sollen sich nach den Bedürfnissen der Bürger richten und nicht umgekehrt. Die Erarbeitung und Umsetzung dieser Zielsetzung soll in einem planmäßigen und öffentlichen Beteiligungsprozess zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfolgen.

Die Jury lobt die Bremer Projektidee: „Der Bremer Antrag entwickelt das Leitbild einer Zeitgerechtigkeit als neue Dimension sozialer Gerechtigkeit für die Bewohner einer Stadt. Verlust an Lebenszeit z. B. durch zeitaufwendige Verkehrssysteme, ungünstige Zuordnung von Wohnen, Arbeiten und Dienstleistungen, schlechte Organisation des öffentlichen Verkehrs oder der öffentlichen und privaten Dienstleistungen gilt als Benachteiligung, die einer Materiellen, Finanziellen vergleichbar sei. In der Zeitgerechtigkeit wird eine neue sozialpolitische und sozialstaatliche Kategorie gesehen...“.

In ihrer Bewertung der Jury heißt es u. a.: „Das Konzept der Stadt Bremen erschließt unter dem Begriff der Zeitgerechtigkeit eine neue, in dieser Weise von keinem anderen Beitrag auch nur ansatzweise thematisierte, Qualität kommunaler Politik und Planung".

Und: „Die Gutachter (haben) den Bremer Wettbewerbsbeitrag mit großem Abstand auf die führende Position gesetzt.

... Es erscheint den Gutachtern, dass es sich bei dem Bremer Antrag um den einzigen des gesamten Wettbewerbs handelt, der den Anforderungen des Ideenwettbewerbs ‚Stadt 2030‘ tatsächlich gerecht wird. Es wird ein Leitbild, eine Vision einer Stadt skizziert, das diese Bezeichnung wirklich verdient.“

Bundesministerin Edelgard Bulmahn wird die Preisträger am

Donnerstag, den 15. März 2001 in Berlin bei einem Festakt im Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112

auszeichnen.

Der Preis besteht – neben der hohen symbolischen Anerkennung – auch in der Gewährung von zweckgebundenen Mitteln zur Umsetzung des Projekts in Bremen.