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Der Senator für Kultur

Neuer Band des Bremischen Jahrbuchs erschienen

18.12.2003

Das Bremische Jahrbuch (Band 82, 2003), herausgegeben vom Staatsarchiv Bremen in Verbindung mit der Historischen Gesellschaft Bremen, ist soeben erschienen. Es wurde von Staatsarchiv und Historischer Gesellschaft dem Archivdirektor Dr. Adolf E. Hofmeister zum 60. Geburtstag gewidmet. Auch das Titelbild zeigt einen Bremer Archivar und Historiker: Wilhelm von Bippen war Bremens erster wissenschaftlicher Archivleiter, sein Nachlass wird von Konrad Elmshäuser erläutert und vorgestellt.


Der zeitliche Bogen der Beiträge spannt sich vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Andreas Röpcke beschäftigt sich mit der mittelalterlichen Verehrung des heiligen Theobald in unserem Raum, während Ulrich Weidinger das Funktionieren des frühneuzeitlichen Bremer Hafensystems am Beispiel des Vegesacker Hafens erklärt. Ein Gutachten des Bremer Stadtkommandanten Christian Neubauer aus dem Jahr 1706 zur Verbesserung des Bremer Verteidigungssystems und das Leben dieses Festungsbaumeisters stellt Karolin Bubke vor. Nicola Wurthmann hat sich unter dem Titel „In Verteidigung eines Freundes“ mit der Kritik Johann Smidts an der Abberufung des Bundestagsgesandten Hans Christoph von Gagern 1818 beschäftigt.


Den Blick des Bremers Johann Georg Kohl auf den amerikanischen Bürgerkrieg stellt Thomas Elsmann anhand eines Briefwechsels mit dem Dichter Henry Wadsworth Longfellow vor. Matthias Manke untersucht die Geschichte des Konsulats des Groß-herzogtums Mecklenburg-Schwerin von 1835 bis 1914 in Bremen. Die Säuglings-sterblichkeit in Bremen im 19. Jahrhundert ist der Gegenstand einer Untersuchung von Peter Marschalck und W. Robert Lee, während Herbert Schwarzwälder Denk-malsphantasien des Malers Otto Bollhagen für den Bremer Bürgerpark aus dem Jahr 1898 vorstellt. Hartmut Müller nimmt die Leser mit auf eine Zeitreise nach Berlin 1913/14, wo der junge Wilhelm Kaisen und Helene Schweida die Parteischule be-suchten und sich kennen und lieben lernten.


Die Zeitgeschichte ist durch eine Untersuchung von Bettina Schleier über die Entschädigung von Verfolgten des Nationalsozialismus anhand der Überlieferung des Landesamts für Wiedergutmachung vertreten und Günther Rohdenburg stellt unter dem Titel „In unserer Erinnerung leben sie weiter“ die aktuellen Probleme bei der Erstellung eines Gedenkbuches für die verfolgten Bremer Juden vor.


Wie immer informiert der Rezensionsteil über wichtige Neuerscheinungen zur bremischen Landesgeschichte, weitere Titel und Forschungen zur Bremer Geschichte werden angezeigt. Mit der erwähnten Themenvielfalt wird allen historisch Interessierten abwechslungsreiche und spannende Lektüre zur bremischen Geschichte geboten. Dies selbstverständlich in der gewohnten wissenschaftlichen Präzision des Jahrbuchs und in hochwertiger Ausstattung.


BREMISCHES JAHRBUCH. Band 82 (2003). Selbstverlag des Staatsarchivs Bremen. 310 Seiten, zahlreiche Abb., Ladenpreis 23 Euro.