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Wie Sturmfluten draußen bleiben, überall kleine Kraftwerke entstehen und Weizen schwimmen lernt

19.08.2009


Das Forschungsprojekt ‚nordwest2050‘ zur Entwicklung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel in der Metropolregion Bremen-Oldenburg wird im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Rathaus der Öffentlichkeit vorgestellt.


Bremen, 19.08.2009
Was der Klimawandel mit Weizen, Sturmfluten und einer dezentralen Energieversorgung zu tun hat? Eine Menge! Wie werden Kraftwerke gekühlt, wenn Flüsse im Sommer Niedrigwasser haben? Wie sichert man die Häfen und Küstenregion vor zunehmenden Sturmfluten und einem ansteigenden Meeresspiegel? Was machen Landwirte, wenn durch vermehrte Niederschläge im Winter und Frühjahr ihre Pflanzen ertrinken oder durch längere Trockenzeiten die Obstbäume eingehen?


Die Liste der Fragen ist lang. Das Forschungsprojekt ‚nordwest2050‘ wird sich gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den kommenden fünf Jahren genau mit diesen und noch vielen weiteren Fragestellungen beschäftigen. Die innovativen Lösungen sollen mittel- und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten auch unter den Auswirkungen des Klimawandels erhalten. Hierfür wird eine Klimaanpassungsstrategie – die sogenannte Roadmap of Change – entwickelt, die einen Entwicklungsfahrplan bis zum Jahr 2050 darstellen wird.


Im feierlichen Ambiente des Bremer Rathauses gaben Dr. Ralph Baumheier (Projektkoordinater beim Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa), Stefanie Janssen (vom Projektträger KLIMZUG), Dr. Thomas Neuber (Vorstand EWE AG), Umweltsenator Dr. Reinhard Loske, Prof. Dr. Arnim von Gleich (Universität Bremen, wissenschaftlicher Sprecher des Projekts) und Dr. Daniela Jacob (vom Max-Planck-Institut für Meteorologie) den Startschuss für das Projekt 'nordwest2050', welches in den nächsten fünf Jahren klimaangepasste Strategien für die Metropolregion Bremen-Oldenburg entwickeln wird. (v.l.n.r.)

Im feierlichen Ambiente des Bremer Rathauses gaben Dr. Ralph Baumheier (Projektkoordinater beim Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa), Stefanie Janssen (vom Projektträger KLIMZUG), Dr. Thomas Neuber (Vorstand EWE AG), Umweltsenator Dr. Reinhard Loske, Prof. Dr. Arnim von Gleich (Universität Bremen, wissenschaftlicher Sprecher des Projekts) und Dr. Daniela Jacob (vom Max-Planck-Institut für Meteorologie) den Startschuss für das Projekt 'nordwest2050', welches in den nächsten fünf Jahren klimaangepasste Strategien für die Metropolregion Bremen-Oldenburg entwickeln wird. (v.l.n.r.)


‚nordwest2050‘ ist eines von sieben Modellprojekten in Deutschland, welches vom Bundesforschungsministerium mit ca. neun Millionen Euro gefördert wird. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit ‚nordwest2050‘ neben unserem Konzept zum Klimaschutz nun auch den wichtigen Aspekt der Klimaanpassung mit den vielen Partnern und Netzwerken erforschen können und Lösungen für die Metropolregion Bremen-Oldenburg entwickeln werden“, erklärt der Bremer Umweltsenator Dr. Reinhard Loske in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e.V.


Thematisch stehen die Energie-, Ernährungs- und Hafenwirtschaft im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten. „Diese Branchen stellen nicht nur die zentralen Wirtschaftssparten der Metropolregion dar, sondern werden auch zukünftig stark vom Klimawandel betroffen sein,“ argumentiert Prof. Dr. Arnim von Gleich, wissenschaftlicher Sprecher von ‚nordwest2050‘.


„Die Roadmap of Change wird beschreiben, welche technischen und institutionellen Veränderungsprozesse erfolgen müssen, damit die Region die klimatischen Anforderungen der kommenden Jahrzehnte meistern kann“, erklärt von Gleich weiter.
Dr. Thomas Neuber, Vorstandsmitglied der EWE AG, begründet die Beteiligung der EWE AG an ‚nordwest2050‘: „Vor allem die regionale Wirtschaft ist auf eine ausreichende und störungsfreie Versorgung mit Energie angewiesen. Als Projektpartner wollen wir die Chance nutzen, künftige Herausforderungen des Klimawandels rechtzeitig zu erkennen und möglichen Folgen wirksam vorzubeugen.“

‚nordwest2050‘ orientiert sich räumlich an der Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten – eine Region mit mehr als 2,3 Millionen Einwohnern, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sein werden. Hierbei schauen die Akteure auch weit über den eigenen regionalen Tellerrand hinaus, existiert doch eine enge Kooperation mit dem Center for Integrative Environmental Research (CIER) an der University of Maryland in den USA. Parallelen in den Fokussektoren Logistik/Hafenwirtschaft, verarbeitendes Gewerbe und Energiewirtschaft, sowie den naturräumlichen Gegebenheiten ermöglichen einen einzigartigen transatlantischen Vergleich der beiden Küstenregionen, sowie Inspirationen für die zukunftsfähige Gestaltung beider Regionen im Umgang mit dem Klimawandel.
Ein transdisziplinäres Konsortium aus den Universitäten Bremen und Oldenburg, der Hochschule Bremen, dem Sustainability Center Bremen und BioConsult unter Koordination des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten ermöglicht eine breite Sicht auf die Herausforderungen des Klimawandels. Mit weiteren Forschungspartnern und rund 20 Unternehmen werden anwendungsorientierte Lösungen entwickelt, die die Wettbewerbsfähigkeit der Region erhalten werden.


[Foto: ecolo]