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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Neues Justizzentrum für Bremen eröffnet

16.12.2008

Justiz jetzt in einem Haus

Mit der offiziellen Einweihung des „Justizzentrums Am Wall“ ist die Bremer Justiz seit gestern (15.12.2008) erstmals unter einem Dach vereint. Im Sitzungssaal 4 des neuen Justizzentrums begrüßte Justizsstaatsrat Matthias Stauch zu diesem Anlass zahlreiche Gäste und stellte die neuen Räumlichkeiten vor. „Die Verwirklichung des Justizzentrums Am Wall ist ein großes und vorzeigbares Projekt“, lobte Stauch alle am Bau Beteiligten.

„Bremen ist es gelungen, auch seine dritte Gewalt mit repräsentativen und städtebaulich wertvollen Gebäuden im historischen Stadtkern zu halten. Bremer Unternehmen haben sich hier engagiert. Die Firma Weser-Wohnbau hat eine Summe von etwa acht Millionen Euro investiert. Gebaut wurde das Justizzentrum durch bodenständige Firmen aus der Bremer Region. Die Gesellschaft für Bremer Immobilien hat auf Seiten Bremens alle für die Umsetzung des Vorhabens maßgeblichen Verträge abgeschlossen. Die Realisierung des Justizzentrums unterstreicht die Bedeutung und Wichtigkeit der Aufgabe, die der Justiz in unserer Gesellschaft zukommt. Das Justizzentrum Am Wall prägt das Bild der Justiz in der Öffentlichkeit und ist damit maßgebend für die Wahrnehmung der dritten Gewalt im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger“, so Stauch anlässlich der Eröffnungsfeier.

Mit der Fertigstellung der Häuser Am Wall 197-198 ist der letzte Bauabschnitt zur Gründung eines einheitlichen Justizzentrums abgeschlossen, welche mit der Eröffnung des Fachgerichtszentrums im Jahre 2004 begonnen hat. Das bisherige Fachgerichtszentrum Am Wall 201 beherbergte die Verwaltungs-, Sozial- und Finanzgerichtsbarkeit. Im November nun sind die letzten drei Gerichte (Landesarbeitsgericht, Arbeitsgericht und das Hanseatische Oberlandesgericht Bremen) in die neue Adresse Am Wall 198 umgezogen. Mit dieser Erweiterung umfasst das neue Justizzentrum Am Wall nun insgesamt acht Gerichte und den Staatsgerichtshof Bremen. In dem neuen Justizzentrum Am Wall befinden sich die Sitzungssäle der Fachgerichte sowie der neu hinzu gekommenen Gerichte. Vom Justizzentrum aus bestehen Übergänge zum Landgericht, Amtsgericht und zur Staatsanwaltschaft.

Im Justizzentrum befinden sich insgesamt 12 Sitzungssäle, eine gemeinsame Information im Eingangsbereich („I-Punkt“), drei gemeinsam betriebene Rechtsantragsstellen, eine gemeinsame Gerichtsbibliothek aller bremischen Gerichte sowie die Dienstzimmer von ca. 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Mit diesem Standort im Herzen der Bremer Innenstadt ist vor allem ein Stück Bürgernähe geschaffen worden. Der Rechtssuchende, aber auch die Anwaltschaft müssen nun nicht mehr die auf verschiedenste Standorte verteilten Gerichte aufsuchen. Durch die räumliche Zusammenlegung der Gerichte und der gemeinsamen Verwaltung entstehen auch finanzielle Synergieeffekte.


Die Besonderheiten des neuen Fachgerichtszentrums:


Barrierefreiheit
Das neue Justizzentrum entspricht dem neuesten Stand barrierefreien Bauens: Es verfügt u.a. über ein taktiles Leitsystem für Blinde, über induktive Höranlagen in Sitzungssälen und der Information („I-Punkt“) und über rollstuhlgerechte Zugänge.


Gemeinsame Information
Im Eingangsbereich des Justizzentrums Am Wall befindet sich eine Information („I-Punkt“), die den Rechtssuchenden mit Rat und Tat zur Seite steht und etwa an die entsprechende Rechtsantragsstelle weiterleitet.


Gemeinsame Bibliothek
Auf einer Fläche von ca. 600 qm ist die Gerichtsbibliothek aller Bremischen Gerichte untergebracht.


Gemeinsame Rechtsantragsstelle
Drei Rechtsantragsstellen stehen den Rechtssuchenden zur Verfügung und sind behilflich die Bürgeranliegen vorzubringen.


Energieeinsparungen
Der gesamte Gebäudekomplex entspricht modernsten energetischen Anforderungen von der Wärmedämmung bis hin zu Bewegungsmeldern, die die Beleuchtung regeln.


Tischlerarbeiten aus der Tischlerei der JVA Bremen
Das Mobiliar der Sitzungssäle und Wartezonen ist zum großen Teil in der Tischlerei der Justizvollzugsanstalt Bremen angefertigt worden. Damit konnte eine qualitativ hochwertige einheitliche Einrichtung auf kostengünstigem Wege erreicht werden.