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Der Senator für Kultur

Bremisches Jahrbuch neu erschienen

20.11.2008

Das Staatsarchiv Bremen teilt mit:

Das Bremische Jahrbuch (Band 87, 2008), herausgegeben vom Staatsarchiv Bremen in Verbindung mit der Historischen Gesellschaft Bremen, ist soeben erschienen. Der diesjährige Band hat einen Themenschwerpunkt in den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Fachtagung, die 2007 anlässlich des 150. Todestages von Bürgermeister Johann Smidt stattfand.


Konrad Elmshäuser hat sich unter dem Titel Verehrung und Distanz mit Bremens Andenken an Bürgermeister Johann Smidt beschäftigt. Zwei Arbeiten zu Johann Smidts Rolle als Bremer Vertreter am Deutschen Bundestag haben Nicola Wurthmann (Bremen) und Andreas Schulz (Berlin) zu dem Band beigesteuert. Frank Hatje (Hamburg) und Hans-Dieter Loose (Hamburg) haben Smidts Beziehungen zur hanseatischen Schwesterstadt Hamburg und zur Rolle der Hamburger Politiker Ferdinand Beneke und Johann Michael Gries beim gemeinsamen Ausbau des Deutschen Bundes untersucht.


Das von widerstreitenden Interessen geprägte und nicht ganz einfache Verhältnis von Lübeck und Bremen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts untersucht Michael Hundt (Lübeck). Mit der von Smidt betriebenen Publizistik jener Jahre beschäftigen sich zwei Beiträge: Unter dem Titel „Publicität, Gemeingeist und Beförderung der Cultur“ stellt Franklin Kopitzsch (Hamburg) Johann Smidts Hanseatisches Magazin von 1799-1802 vor. Dem stellt Sylvelin Wissmann (Bremen) unter dem Motto „Wir leben in einer bewegten Zeit“ Johann Smidts „Beiträge zur Förderung des Gemeinsinns und republikanischen Staatslebens“ vom Jahre 1831 an die Seite.


Einen dunklen Aspekt von Johann Smidts Politik in Bremen beleuchtet hingegen Andreas Lennert (Bremen) mit seiner Untersuchung zu Johann Smidt und der Vertreibung der Juden aus Bremen. Johann Smidts Rolle bei der Bildung des Mitteldeutschen Handelsvereins 1828/29 betrachtet Oliver Werner (Leipzig), während Mechthild Reinhardt (Bremen) anhand des Erinnerungsbuches von Henriette Kulenkampff-Klugkist und Marianne von Preußen den Spuren einer Frauenfreundschaft im Bremen Johann Smidts nachgeht.


Eine aktuelle Frage nimmt Hartmut Müller (Bremen) anhand historischer Quellen mit einem Beitrag zur Klimageschichte Bremens auf. Seine Studie über Bremen in der „Kleinen Eiszeit“ geht dem 17. Jahrhundert als einem Saeculum „mit nassen Wetter und sehr tunkelen Tagen“ nach.


An dunkle Tage in einem ganz anderen Sinn erinnert Günther Rohdenburg (Bremen), der mit der damaligen Schlagzeile „Die reinen Flammen brennen“ die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 in Bremen und Bremerhaven ins Gedächtnis ruft.
Eine Miszelle von Andreas Röpcke zu den Siegeln Erzbischofs Hartwig I. (1148-1168) beschließt den Aufsatzteil.


Wie immer informiert der Rezensionsteil über wichtige Neuerscheinungen zur bremischen Landesgeschichte, weitere Titel und aktuelle Forschungen werden angezeigt.



BREMISCHES JAHRBUCH. Band 87 (2008)
Selbstverlag des Staatsarchivs Bremen. 352 Seiten
Ladenpreis 25 Euro. ISBN 978-3-925729-58-4


www.staatsarchiv.bremen.de